Auf dieser Seite stellen wir Fachpublikationen, Materialien und Medien sowie wichtige Links vor, die aus JuRe-Sicht für die primärpräventive Arbeit politischer Jugendbildung interessant sind.
Selbstverständlich findet Ihr hier auch Materialien zu JuRe und aus Projekten von Arbeit und Leben oder an denen Arbeit und Leben beteiligt ist, soweit sie für das Themenfeld von Bedeutung sind.
Ein Beitrag von Michael Watzke / Deutschlandfunk (Dlf): 26. Juni 2024, 18:40 Uhr
Ob körperlich oder psychisch: Die Gewalt an deutschen Schulen hat zuletzt deutlich zugenommen. Die Verantwortlichen versuchen, des Problems Herr zu werden. Doch oft mangelt es an Ressourcen.
Dokumentation von Mathias Kubitza und Peter Ruppert /ZDF Mediathek: verfügbar bis 12.07.2029
"Jung, ostdeutsch, unzufrieden? Von wegen! Was junge Ossis glücklich macht und warum es auch am Westen liegt, wenn sie doch mal wütend werden."
Ein Beitrag von Thorsten Jantschek / Dlf: 09.06.2024, 09:30 Uhr
"Klimakleber, Bauernproteste oder Attentate auf Kunstwerke: Die politischen Auseinandersetzungen werden scheinbar lauter. Ziviler Ungehorsam fordert demokratische Verfahren und Institutionen heraus. Ein Gespräch mit der Juristin Samira Akbarian."
„Krisen prägen das Lebensgefühl von Schülerinnen und Schülern. Lehrkräfte müssen Lehrplan und Krisenbewältigung vereinen. Mit Bent Freiwald [Hirnforscher, Podcaster, Journalist] sprechen wir darüber, was dafür nötig ist. Die Unterrichtsimpulse zur Folge sind verlinkt unter: bpb.de/550378“
Ein Schwerpunkt des Beitrags, der auf der Website des Mediennetzwerks Bayern veröffentlicht ist, ist das Medienverhalten der sog. „Social Boomer, geboren etwa Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre“. Doch parallel geht es um den Trend immer kürzerer Social-Media-Beiträge, befeuert von TikTok: „
Der „Netzlehrer“ Bob Blume, Schwerpunktfach „Deutsch“ lässt sich in diesem YouTube-Video mit aktuellem Bezug über den „Beutelsbacher Konsens“ und die Frage nach dem, was politische Neutralität für Lehrer*innen im Unterricht bedeutet, aus. Ergänzend hierzu die Internetseite von Bob Blume. Dort erörtert er das Thema im Kontext der Beobachtung, dass „in Online-Kommentaren gewettert wird, Lehrerinnen und Lehrer müssten sich politisch neutral verhalten und dürften sich nicht äußern, ist ob der momentanen Lage keine Überraschung. Immer wieder schreiben mir jedoch auch Kolleg*innen, deren Schulleiter*innen sie darauf hinweisen, dass sie sich neutral zu verhalten hätten.“
Ebenfalls ganz aktuell zum gleichen Thema dieser YouTube-Beitrag:
„Der Kurzfilm "Diensteid Verpflichtet! Aufstehen für die Demokratie" ist in Kooperation mit Greenpeace e.V. entstanden. Der 10-minütige Film thematisiert die Rolle von Lehrkräften und Schulen im Kontext von Rassismus, Rechtsextremismus und der Verteidigung unserer Demokratie. Neben Expert:innen aus Wissenschaft und Gewerkschaft kommen hier vor allem auch Lehrkräfte und Schulleitungen zu Wort, die deutlich machen, welche Bedeutung politische Bildung an unseren Schulen hat und wie Demokratie im schulischen Alltag gelebt werden kann.“
Die Publikation des bekannten Islamwissenschaftlers Michael Kiefer ist nicht ganz neu und trotzdem hoch aktuell und hilfreich. Kompakt und gut verständlich liefert Kiefer Informationen zu den historischen Hintergründen und Kontexten der verschiedenen Antisemitismusformen und der gegenwärtigen Konfliktlinien innerhalb des aktuellen Nahostkonflikts.
Anhand verschiedener Studien referiert er ein differenziertes Bild über das Verhältnis junger Muslime in Deutschland und Europa zum Judentum, zu Jüdinnen und Juden und zu Israel. Die Ereignisse nach dem 7. Oktober 2023, dem terroristischen Anschlag der Hamas auf Israel, haben die vorher bereits vorhandenen Konfliktlinien quasi explosionsartig zu Tage treten lassen.
Für die Vorbereitung auf die bildnerische und pädagogische Arbeit mit Jugendlichen sowie die dekonstruktive Nachbearbeitung persönlicher Erlebnisse und Begegnungen ist dieses Bändchen in seiner Differenziertheit und Sachlichkeit ein guter Baustein im Theorie-Praxis-Diskurs.
Hier mal keine Studie oder eine Wissenschaftspublikation. In der aktuellen „Edumail # 78“ stößt man auf einen Beitrag, der überschrieben ist „Wir können die KI-Debatte nutzen, um eine Veränderung der Lernkultur voranzubringen.“ Dahinter steht ein ausführlicher Blogbeitrag mit Überlegungen von Nele Hirsch zu einer anderen, interaktiveren und partizipativeren Entwicklung der Lernkultur, die alle Beteiligten zu Lernenden und Lehrenden macht und genau dazu KI-Ressourcen einbindet. Ein sehr anregender Ansatz, der für die Bildungsarbeit in außerschulischen Kontexten grundsätzlich anschlussfähiger ist als dort, wo Lernen und Prüfen einen entscheidenden Kontext bilden.
Hirsch erläutert ihren Ansatz wie immer auch sehr praxisnah und gibt Hinweise, wie ein KI-Eduhacking in der Praxis aussehen sollte.
Seit einer Studie des IDZ Jena aus dem Jahr 2019 ist dies die aktuelle, bundesweit repräsentative Befragung zum Themenfeld. Es wurden 2023 hierzu mehr als 3.000 Internetnutzer*innen ab 16 Jahre befragt. Ein Resümee der Studie lautet:
„Hass im Netz hat weitreichende Auswirkungen auf Betroffene im Besonderen und auf Internetnutzer*innen und unsere Gesellschaft insgesamt. Die Folgen von Hass im Netz umfassen u. a. sozialen Rückzug und einen Rückgang der Online-Aktivitäten. Häufigste Folgen für Betroffene sind psychische Beschwerden und Probleme mit dem Selbstbild.“ (S. 8)
Die Studie untersuchte die Wahrnehmung, die Betroffenheit, den Umgang und die Folgen von Hass im Netz. Am häufigsten nehmen demnach männliche Internetnutzende mit höherer Bildung zwischen 16 und 24 Jahre alt, mit sichtbarem Migrationshintergrund, homo- oder bisexueller Orientierung und politisch eher linker Selbsteinstufung wahr (siehe: S. 30). Die Internetkanäle, auf denen am häufigsten Hass wahrgenommen werden, sind demnach Twitter / X, TikTok, Facebook und Instagram (siehe: S. 34).
Für die außerschulische politische Jugendbildung bestehen hier Möglichkeiten Gesprächs- und erfahrungsräume für Jugendliche anzubieten und mit ihnen über die in der Studie untersuchten Aspekte ins Gespräch zu kommen. Am Ende wird es um die Frage gehen, wie mit dem Hass im Netzt umgegangen wird und werden kann.
JuRe-Videotalks zu „Living Library“
Drei Berufsschüler*innen des Berufskolleg Werther Brücke in Wuppertal berichten im Gespräch mit Sonja Lüddecke, JuRe-Koordinatorin bei Arbeit und Leben NRW, über ihre Erfahrungen mit diesem Format. 'Lebendige Bücher' - was das ist, welche Bücher sie zum Thema "Diskriminierung heute" kennengelernt haben und was das mit ihnen gemacht hat.
JuRe-Videotalks zu „Living Library“
Safeta Obhodjas, Schriftstellerin, war eines der 'Lebendigen Bücher' bei einer Living Library am Berufskolleg Werther Brücke in Wuppertal 2023. Johanna Stürmer, Lehrerin am Berufskolleg, hat das Projekt miterlebt und begleitet. Beide sprechen mit Sonja Lüddecke, JuRe-Koordinatorin bei Arbeit und Leben NRW, über ihre Erfahrungen mit dem Format Living Library.
Nach dem brutalen Massaker der Terrorgruppe Hamas hat der Antisemitismus eine neue Qualität erreicht, auch in Deutschland: Brandanschläge auf Synagogen, Davidstern-Markierungen an Haustüren und "Verpisst-Euch-Rufe" an deutschen Universitäten. Kontraste hat über die letzten drei Monate vier deutsche Juden bei ihrem Kampf gegen den Hass begleitet. (Film in der Mediathek ansehen) Ein Film von Pune Djalilevand, Silvio Duwe, Anne Grandjean, Georg Heil und Markus Pohl.
Die investigative Redaktion von CORRECTIV veröffentlicht am 10. Januar eine Recherche, die zu Demonstrationen und Protesten in ganz Deutschland führt. AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer sollen im November 2023 in einem Hotel bei Potsdam die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland geplant haben. Am 17.01.2024 wurde die Recherche im Berliner Ensemble als szenische Lesung aufgeführt.
Der Hamas-Terror des 7. Oktober und der Krieg in Nahost erschüttern die Welt. Auch die europäischen Gesellschaften stehen vor einer Zerreißprobe. Was kann Kunst dem Hass entgegensetzen? "Twist" trifft jüdische und palästinensische Künstler*innen in Tel Aviv, Paris und Berlin: Fotografin Iris Hassid, Comic-Star Joann Sfar, Hip-Hopper Ben Salomo und Schriftstellerin Joana Osman.
Antisemitismus und Rassismus nehmen zu. Der Terror der Hamas vom 7. Oktober und der Krieg in Nahost erschüttern die Welt und stellen auch die europäischen Gesellschaften vor eine Zerreißprobe. Was kann Kunst dem Hass entgegensetzen?
#2 – Muslimisch, deutsch, fremdgemacht. Othering und Antimuslimischer Rassismus / von: Katharina Kunath & Katharina Graf
„Was bedeutet es, in Deutschland muslimisch zu sein? Oder dafür gehalten zu werden? Was hat das mit Othering und mit Rassismus zu tun?“
#3 – Jüdisch sein in Deutschland. Über Identität, Kultur und Sichtbarkeit / von: Katharina Kunath & Katharina Graf
„Wie wird in Deutschland über Jüdinnen und Juden gesprochen? Und was hat das mit Antisemitismus und Dominanzkultur zu tun?“
Die „Generation Islam“ versucht in Deutschland eine gesellschaftliche Spaltung zu bewirken. Damit erweist sich die Gruppierung als ein Spiegelbild der rechtsextremen „Identitären Generation“. Sie setzt dabei auf das Ködern junger deutscher Muslime.
JuRe-Broschüre: Auf Augenhöhe. Inklusion in Ausbildung und Arbeitswelt – JuRe-Projekttage in Thüringen (2023)
Die Beiträge der Broschüre geben zum einen zentrale Inhalte und Erfahrungen der Projekttage mit Berufsschüler*innen wieder. Hierzu gehören u.a. eine Handreichung zum Konzept und Ablauf der Projekttage und ein Schüler*innenbeitrag mit Erfahrungen und Reflexionen zum Thema „Inklusion“ im Kontext von Ausbildung und Arbeitswelt. Die Broschüre geht in anderen Beiträgen thematisch auch über die Projekttage hinaus und stellt Einrichtungen, Personen und ein Filmprojekt, das zum Projekttag gehörte, näher vor.
Interview mit Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann, bpb online
„Die Deutsch-Palästinenserin und der Deutsch-Jude mit israelischen Wurzeln sprechen mit Schülerinnen und Schülern über eigene Erfahrungen und laden zu einem Trialog ein. Alle Emotionen und Fragen sind willkommen“ – so heißt es im Einführungstext.
Gleich zu Beginn des Interviews sagt Jouanna Hassoun: „Wir kommen ins Gespräch mit den jungen Menschen an Schulen, auch an Berufsschulen, und hören in erster Linie zu. Wir hören den jungen Menschen zu, weil dort einfach unglaublich viele Emotionen sind, so wie bei uns allen. Und es gibt, glaube ich, keinen Konflikt auf dieser Welt, der so stark emotionalisiert und polarisiert wie der Nahostkonflikt.“
Das Interview bietet wichtige Informationen, Hinweise und Anregungen für alle, die sich in der Bildungsarbeit mit Schüler*innen dazu auseinandersetzen.
Marcel Reif, eine der wohl profiliertesten Persönlichkeiten im Sportjournalismus dieses Landes, der sich vor ca. sechs Jahren aus dem Kommentatoren Geschäft zurückgezogen hat, spricht hier als Sohn eines jüdischen Vaters, der den Holocaust überlebt hat und nie darüber mit seinem Sohn gesprochen hat. Im Interview erklärt Reif, warum er sich zunächst so schwergetan hat, der Bitte der Bundestagspräsidentin nachzukommen, eine Rede im Bundestag zuhalten. Unprätentiös und offen spricht er über die Geschichte seines Vaters und wie sie seine eigene gewesen ist, über seine Verflochtenheit mit dem aktuellen Nahostkonflikt und über den Antisemitismus in Deutschland heute. Das Interview vermittelt eine wichtige aber selten zu hörende Perspektive innerhalb des aktuellen Antisemitismus-Diskurses.
Für Gespräche mit Schüler*innen könnte eine Interviewpassage wie diese anschlussfähig sein:
„Ein paar Jahre nach dem Tod meines Vaters habe ich ein Buch gemacht, in dem es um meine Lebensgeschichte in allen Facetten gehen sollte. Ich habe mich mit meiner Mutter zusammengesetzt. Wir haben drei Tage geredet, gelacht, geweint. Bei der Gelegenheit hat sie mir Dinge erzählt - das waren genau die Geschichten des Grauens, die ich nicht hatte hören wollen. Weil sie unfassbar sind, weil ich sie als unerträglich empfunden habe. Da erst habe ich das Schweigen meines Vaters richtig begriffen. Und ich bin ihm unendlich dankbar dafür. Ich glaube, dass das ziemlich heldenhaft war.“
Für die Auseinandersetzung mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Antisemitismus“ im Bundesprogramm „JMD Respekt Coaches“ und den beteiligten Projekten der politischen Jugendbildung ist diese siebseitige Kurzanalyse des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) Jena unumgänglich. Die Autorinnen rekapitulieren zu Beginn die Ereignisse des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktobers 2023 auf Israel. Anschließend werden die Reaktionen auf den Terrorakt und die darauffolgende Militäraktion Israels in den unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Milieus in Deutschland analysiert und erörtert.
Die Autorinnen resümieren die Ergebnisse ihrer Analyse kritisch: „Die deutsche Gesellschaft schafft es trotz und wegen des Holocaust immer wieder, Antisemitismus anders zu artikulieren. Das lässt sich in allen Milieus nachweisen und wird seit dem 7. Oktober gerade in der Empathie Verweigerung und im Versuch der Externalisierung von Antisemitismus auf Migrant*innen sichtbar.“ (S.6)
Auf dem Portal, das seit Dezember 2023 online ist, findet ihr „Hintergrundwissen zu verschiedenen Themenschwerpunkten sowie entsprechende Materialsammlungen und Handreichungen.“ Für das Kooperationsfeld im Bundeprogramm „JMD Respekt Coaches“ besonders interessant ist der Artikel von Judith Rahner „Primärprävention im Kontext Rechtsextremismus“
In der „Handreichung: Reimagine Belonging“ gibt es Denkanstöße und Werkzeuge zu den Themenkomplexen „Zugehörigkeiten“, „Identitäten“, „Rassismus“ und „Migration“. Anhand verschiedener Zeitleisten, Filme, neuer Medien und erzählter persönlicher Geschichten, werden Methoden und Hintergrundinformationen angeboten, die Perspektivwechsel anregen und Verständnis untereinander fördern können. Die Methoden eignen sich sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene. Die Handreichung ist zwar schon von 2016, ist trotzdem immer noch aktuell und kann gut eingesetzt werden.
Die Broschüre stellt in zwei Teilen Methoden vor, wie Jugendliche und Schüler*innen über Partizipation und eigene Handlungserfahrungen politisch gebildet und aktiviert werden können. Es wird dargestellt, wie der Erfahrungs-Ansatz in besonderer Weise zur Reflexion über gesellschaftliche und politische Strukturen sowie über Macht- & Herrschaftsverhältnisse geeignet ist. Ausführliche Einleitungen und Hintergrundinformationen betten die Methoden ein.
„Erfahrungen mit Einsamkeit sind bei Jugendlichen spätestens seit der Coronapandemie weit verbreitet. Schrumpfende Räume und politische Ohnmacht sorgen für das anwachsende Gefühl einer geringen Selbstwirksamkeit bei jungen Menschen…
Die damit verbundene Vereinsamung Jugendlicher, ob physisch oder psychisch, hat nicht nur gesundheitliche und ökonomische Folgen für das Individuum – sie bedroht auch die demokratische Gesellschaft. Denn Einsamkeit kann demokratieferne Einstellungen und somit auch den Anschluss an extremistische Gruppen begünstigen, wie unsere Studie “Extrem Einsam” gezeigt hat.
Hier möchten wir ansetzen und mit unserer neuen Publikation einen Beitrag leisten. Der Methodenkoffer gegen Einsamkeit bietet eine vielfältige Auswahl von neuen Formaten, die in der Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden können, um den Umgang mit Einsamkeit und prodemokratische Haltungen zu stärken. Die Methoden eignen sich insbesondere für die außerschulische Jugendarbeit sowie fächer- und klassenübergreifende Projekte in der Sekundarstufe II der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen.“
Der Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit, eingesetzt 2020 vom Bundesminister des Innern und für Heimat, veröffentlichte in diesem Sommer seinen Bericht (siehe: JuRe-Newsletter September 2023 / Theorie für Praxis). Wir haben dies zum Anlass genommen, um in einer Gesprächsrunde den Bericht, seine gesellschaftliche Relevanz und die Bezüge zur Bildungspraxis innerhalb und außerhalb von Schule, zu diskutieren.
Knapp eine Stunde haben Selim Aydin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität zu Frankfurt/Main, Modou Diedhiou, u.a. Gründer und Leiter des Bildungsvereins „Schwarze Schafe e.V.“ in Hannover und Svenja Reinholtz, JuRe-Koordinatorin bei Arbeit und Leben Schleswig-Holstein miteinander gesprochen und diskutiert. Moderiert wurde die Runde von Jenny Omar, politische Bildnerin, Speakerin und Moderatorin aus Berlin.
Die größte Gruppe der Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland weist als Herkunftshintergrund die Türkei aus. Die Türkei gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern in Deutschland und ist ein wichtiger Wirtschafts- und Bündnispartner. Das EU-Türkei-Abkommen spielt in der aktuellen Debatte um Regelungen zur Zuwanderung nach
Deutschland wieder eine große Rolle. Was aber wissen wir über die Türkei, ihre Geschichte und die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse?
„Am 29. Oktober 2023 feiert die Türkei ihr hundertjähriges Bestehen. Mit einer Politik, die republikanische, nationalistische und laizistische Werte in den Vordergrund stellte, legte der Gründungsvater der Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, 1923 den Grundstein für die rasche Entwicklung der jungen Republik.
Zum hundertsten Geburtstag kann das Land auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken. Dennoch sieht es sich weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, allem voran einer anhaltenden Wirtschaftskrise, innenpolitischen Spannungen und dem nach wie vor ungelösten Kurdenkonflikt. Während das politische System zunehmend auf die Person des Staatspräsidenten zugeschnitten ist, ist vielleicht unklarer denn je, in welche Richtung sich die Türkei in den kommenden hundert Jahren entwickeln wird – auch wenn Recep Tayyip Erdoğan eines Tages nicht mehr im Amt ist.“
Das Heft bietet in seinen Beiträgen wertvolles Hintergrundwissen für das Leben in der Türkei aber auch zum Leben derjenigen, die durch ihren Migrationshintergrund mit der Türkei verbunden sind und in Deutschland leben: Kolleg*innen, Jugendliche, Schüler*innen.
Frenemies: Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen ist bereits letztes Jahr entstanden und trotzdem brandaktuell. Hier werden die menschenfeindlichen Ideologien Rassismus und Antisemitismus analysiert und die Konfliktlinien zwischen beiden Ideologien dargestellt.
Das Buch sammelt kurze Texte von Forscher*innen, Bildungspraktiker*innen, Aktivist*innen, die Antworten zu verschiedenen Fragen geben: Was unterscheidet Antisemitismus und Rassismus? Gibt es Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Kolonialismus? Ist BDS antisemitisch? Sind Juden und Jüdinnen „weiß“? Wie werden diese Debatten in anderen Ländern geführt?
Das Buch bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in ein konfliktreiches Themenfeld.
In ihrem Podcast „tupocast“ spricht sie mit anderen schwarzen Frauen über ihre Erfahrungen, das Leben, übers Kämpfen und Erschaffen, über Rassismus und Empowerment.
Mehr Informationen zu Tupoka Ogette auf ihrer Website https://www.tupoka.de/ oder auf Instagram Tupoka Ogette (@tupoka.o)
Auf der Website findet man sowohl den Newsletter wie auch viele Übungen, Berichte und eine Sammlung zu KI-Internetquatsch, in der Nele Hirsch humorvolle Übungen mit Text- und Bild-Bots vorstellt, die die Funktionsweise und die Stärken und Schwächen der KI-Systeme veranschaulichen. Spannend ist auch
der „Praxisbericht zur Entwicklung einer KI-Strategie in der Pädagogik“, der veranschaulicht, wie man methodisch-didaktisch mit einer Gruppe zu einer Strategieentwicklung kommen kann.
Im Mittelpunkt des Prozesses steht die Frage, „wie das Zusammenleben in Zukunft gestaltet werden kann.“
Die Methode wurde von Evelyn Alshiri, Waldritter e:V. entwickelt. Benötigt werden erst einmal Arbeitstische mit Brettunterlagen zum Modellieren und lufttrocknende Modelliermasse sowie etwas Werkzeug und bunte Knete. Auf politischbilden.de findet sich eine ausführliche Methodenbeschreibung zum Herunterladen. Die Methode eignet sich sicherlich auch für ältere Gruppen und kann dabei spannende Diskussionen auslösen.
Es handelt sich um ein Quiz mit 16 Fragen. Online zum Download verfügbar sind eine Anleitung, Antwortkarten zum Ausdrucken und bebilderte Powerpoint-Folien mit den Fragen und Antworten. Die Teilnehmenden können in Kleingruppen leise über die gezeigte Frage beraten und sich entscheiden, entweder die Antwortkarte A, B, oder A&B hochzuhalten. Auf der nachfolgenden Seite der Präsentation findet sich dann eine kurze Antwort mit Hintergrundinfos. Fragen und Texte sind maximal einige Sätze lang und somit auch für Teilnehmende geeignet, nicht muttersprachlich Deutsch sprechen oder bei längeren Texten die Konzentration verlieren. Die Texte sind allerdings nicht in einfacher Sprache geschrieben, sodass je nach Gruppe zu den angegeben 45-90 Minuten ggf. zusätzliche Zeit eingeplant werden sollte.
Neben Infos zur Geografie, Religionszugehörigkeiten und Zwei-Staaten-Lösung beinhaltet das Quiz u.a. lebensweltnahe Fragen, z.B.: „Was wird sowohl in Palästina als auch in Israel gerne gegessen? A) Döner B) Falafel“ und vermittelt, dass es neben Krisen und Konflikten auch Zeiten friedlichen Zusammenlebens in der Region gibt. Ziel der Methode ist, die Teilnehmenden über historische Ereignisse zur (Vor-) Geschichte der Staatsgründung Israels zu informieren und sich der Komplexität des Nahostkonflikts anzunähern. Dabei werden jüdische, arabisch-israelische und palästinensische Perspektiven aufgegriffen.
Achtung: Das Quiz ist 2017 entwickelt worden. Eine wichtige Aktualisierung zu Frage 13 möchten wir euch deshalb mitgeben. Frage 13 lautet: „Mit welchen arabischen Staaten hat Israel einen Friedensvertrag? A) Syrien und Libanon B) Jordanien und Ägypten“. Die richtige Antwort ist weiterhin B, zusätzlich kam es jedoch 2020 zu Friedenserklärungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain; außerdem hat auch Marokko 2020 Israel als Staat anerkannt.
Auf der Website gibt es weitere, auf dem Quiz aufbauende Methoden, die eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema begleiten können, z.B. zur Historie des Friedensprozesses.
Die Methode wird auf der Website www.anders-denken.info bereitgestellt, für deren redaktionelle Betreuung der Trägerverein Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V. (KIgA) zuständig ist. Gefördert wird das Angebot u.a. von "Demokratie leben!" und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Hier geht`s zum Material: Israel und Palästina – Einführung in ein kompliziertes Thema | anders denken (anders-denken.info)
Quelle der Methode: KIgA e.V. (Hg.): Widerspruchstoleranz 2. Ein Methodenhandbuch zu antisemitismuskritischer Bildungsarbeit. Berlin 2017.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat zum aktuellen Anlass Beiträge, Informationen und Medien zusammengestellt, die für die schulische und außerschulische politische Bildungsarbeit verwendbar sind. Weitere Infos hier…
Vor 30 Jahren prägte Samuel P. Huntington die These vom „Kampf der Kulturen“. Hans Küng entwarf dazu einen Gegenentwurf: das Konzept eines gemeinsamen Weltethos. Seitdem laufen die Diskussionen, welches Konzept sich durchsetzt.
Christian Röther | 09. August 2023, 20:10 Uhr
Morddrohungen, Beschimpfungen oder der totale Bruch mit Familie und Community: Das kann passieren, wenn Muslime aufhören, an Allah zu glauben und den Mut haben, es ihren Nächsten zu erzählen. Apostasie im Islam ist in vielen muslimischen Gemeinschaften noch immer ein großes Tabu. Der Film erzählt von Menschen, die sich in langem Ringen von ihrer Religion befreit haben.
Amed wächst in einer streng religiösen Familie im kurdischen Teil des Irak auf. Von einem bösen Geist sei er besessen, glaubt seine Mutter, als Amed in der Pubertät anfängt, an der Religion zu zweifeln. Mit 15 verbrennt er den Koran, um zu prüfen, ob er vom Blitz getroffen und getötet wird. Sein eigener Vater zeigt ihn an, und Amed landet im Gefängnis. Heute lebt Amed in Deutschland und kämpft für Vielfalt in muslimisch geprägten Gesellschaften. Auch Zeinab wird aus der eigenen Familie bedroht, nur, weil sie sich in einen nicht- 10 muslimischen Mann verliebt. Doch sie steht zu Christian und teilt ihrer Familie gleichzeitig mit, dass sie mit dem Islam nichts mehr zu tun habe, sie nicht mehr glaube. Selbst in Deutschland ansässige Scheiche erklären ihr, dass Apostaten getötet werden sollen. Und es gibt Momo, der seinen Ausstieg aus dem Islam mit einem Computercrash vergleicht, danach sein Hirn wieder kalibrieren und neu leben lernen musste. Heute macht er einen Podcast für Apostaten. Das gibt ihm das Gefühl, dass er nicht allein ist, wenn er über dieses Tabuthema nicht mehr länger schweigen will.
https://www.arte.tv/de/videos/100290-005-A/re-abschied-von-allah/
„Kostümjuden“ – so werden Nichtjuden genannt, die vorgeben, Juden zu sein. Viele legen sich gefälschte Biografien zu, behaupten Nachkommen von Holocaust-Überlebenden zu sein. Schon Alt-Nazis machten von dieser Art „Identitätswechsel“ Gebrauch.
Serup-Bilfeldt, Kirsten | 12. Juli 2023, 20:11 Uhr
Die Klimaaktivisten, die sich auf Straßen festkleben und den Verkehr blockieren, berufen sich auf zivilen Ungehorsam. Sie brechen Regeln, ohne dabei Gewalt anzuwenden. Diese Form des Protests hat eine große Geschichte
Biesler, Jörg | 10. August 2023, 16:30 Uhr
Zu Gast im Studio: Politologin Muriel Asseburg von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Ihre Forschungsgebiete sind Konflikte und politische Ordnungen im Nahen Osten. Muriel lebte unter anderem in Jerusalem, Damaskus, Ramallah und Beirut. Ein Gespräch über die Situation in Syrien, Kurdistan, Parallelen zu Palästinensern, gewalttätiger und gewaltloser Widerstand gegen die Besatzung, Recht auf Widerstand, BDS, deutscher Umgang mit Völkerrechtsbrüchen, den Begriff "Nahostkonflikt", Siedlungsbau und Kolonialismus, Muriels 9 Biografie und Werdegang, Leben im Nahen und Mittleren Osten sowie die aktuelle Situation vor Ort. Was macht und plant die neue israelische Regierung? Woher kommt die Gewalteskalation in der Westbank? Kommt eine neue Intifada? Steht die israelische Demokratie vor der Abschaffung?
Über Identitätspolitik und „Cancel Culture“ wird gestritten und gekämpft. Aber wie hat sich unsere Vorstellung von Identität überhaupt entwickelt? Die Aufklärung und Philosophen wie Schopenhauer und Nietzsche spielen dabei eine wichtige Rolle.
https://www.deutschlandfunk.de/identitaet-identitaetspolitik-begriff-geschichte-gegenwart-100.html
Wie viele Frauen pro Jahr in Deutschland zum Islam konvertieren, dazu gibt es keine offiziellen Zahlen. Oft haben diese Frauen mit Vorurteilen und Ablehnung zu kämpfen, oft auch von der eigenen Familie. Der Vorwurf: Du hast dein Deutschsein verraten.
Ley, Julia | 05. Juli 2023, 20:10 Uhr
https://www.ardaudiothek.de/sendung/aus-religion-und-gesellschaft-deutschlandfunk/28472774/
Ausgerechnet in Zeiten, in denen sich der Rechtsextremismus wieder breit macht, plant die Bundesregierung deutliche Einsparungen bei Bildungs- und Demokratieprojekten. Das betrifft auch solche Projekte, die Opfer von rechter Hetze im Netz unterstützen oder die über Rechtsextremismus aufklären. Ein fatales Signal, sagen Kritiker, zumal der Spareffekt sehr gering sei.
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/kuerzungsplaene-100.html
Das Russland am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hat, erschütterte ganz Europa. Auch Schüler*innen waren betroffen. Dass ein Krieg an den europäischen Außengrenzen stattfindet, hat bei jungen Menschen Sorge um die eigene Sicherheit hervorgerufen.
Das Buch Ukraine’s Many Faces. Land, People and Culture Revisted gibt einen Überblick über die Geschichte, Kultur, Gesellschaft und die daraus entstandene nationale Identität der Ukraine. Über verschiedene Primärquellen aus unterschiedlichsten Zeitaltern, gefolgt von einem Essay eines Experten, bringt dieses Werk Leser*innen mit unterschiedlichstem Hintergrund die Ukraine näher. Leserinnen können die Geschichte und Kultur des Landes neu entdecken. Weitere Infos hier …
Das Thema „Klimakrise“ ist hoch aktuell und gehört zu den zentralen gesellschaftlichen Transformationsthemen. Auch Jugendliche sind sensibilisiert für dieses Thema, nicht nur innerhalb der “Fridays for Future-Bewegung“. Anders sensibilisiert sind die Leugner*innen der Klimakrise, die damit Verschwörungserzählungen verbinden und sich häufig rechtspopulistischen und rechtsextremen Positionierungen zugehörig fühlen.
Der Band beleuchtet zum einen die „Macht von Verschwörungstheorien“ (Jan Skudlarek, S. 19-42) und Pia Lamberty und Katharina Nocun referieren aus der Historie und dem thematischen Spektrum der Verschwörungserzählungen zum Thema „Klimakrise“ (S.45-73). Danach folgen Beiträge zum Umgang mit solchen Verschwörungserzählungen innerhalb verschiedener Praxisfelder. Benjamin Winkler, Mitarbeiter der Amadeu Antonio Stiftung in Leipzig, setzt sich mit der Thematik aus politisch-bildnerischer Perspektive auseinander (S.145 – 157). Drei Phasen der(präventiven) politisch-bildnerischen Bearbeitung stellen die Autor*innen in ihrem Beitrag vor (S. 152f.):
Ein insgesamt sehr informatives und auch für die pädagogisch-bildnerische Arbeit inspirierendes Buch, das zudem als PDF verfügbar ist.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellte am 29.06.2023 den aktuellen Bericht des Unabhängigen Expert*innenkreises Muslimfeindlichkeit der Öffentlichkeit vor. Zugegeben, der Bericht ist sehr umfangreich. Keine schnelle und leichte Lektüre, doch gut gegliedert und mit der Suchfunktion im PDF findet man schnell dasjenige, was eine*n interessiert.
Der Bericht macht deutlich, was auch andere Studien bereits belegt haben: „dass sich Muslimfeindlichkeit in großen Teilen der Bevölkerung findet. Unbewusste Vorverständnisse, Fehlinformationen und pauschale Ängste, aber auch strukturelle Benachteiligungen führen zu einer rechtsstaatswidrigen und feindlichen Spaltung der Gesellschaft in ein ‚Wir‘ und ‚die Anderen‘.“ (S. 6) Der Expert*innenkreis formuliert in seinem Bericht 20 Handlungsempfehlungen an die Politik, die sich am hier ausgearbeiteten Konzept von „Muslimfeindlichkeit“ orientieren sollten und dabei „Muslimfeindlichkeit und Rassismus stärker zusammenzudenken“ seien. Im Hinblick auf den schulischen und außerschulischen Bildungsbereich werden u.a. „Fortbildung für Lehrkräfte zur Sensibilisierung für Muslimfeindlichkeit“ (S.151) und eine stärkere „Förderung der politischen Bildungsarbeit zu Muslimfeindlichkeit“ (S. 158) gefordert.
Die Ministerin betont in ihrem Vorwort zum Bericht, dass es nicht um „eine abstrakte Gruppe“ gehe, die von Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Rassismus betroffen sei. Die in Deutschland lebenden 5,5 Millionen Muslim*a, die mehrheitlich deutsche Staatsangehörige sind, seien „konkret unsere Kolleginnen, Nachbarn, Schulkameraden und Freundinnen“.
Der Bericht steht hier als kostenloser Download zur Verfügung.
Der 26-jährige Leeroy Matata trifft auf seinem Kanal viele interessante Menschen, die ihre Geschichte erzählen. Die Geschichten und Menschen sind dabei so vielfältig, wie die Gesellschaft selbst. Zwei verschiedene Formate werden auf dem Kanal veröffentlicht. Der Kanal hat mit ca. 2,5 Mio. Abonnent*innen eine große Reichweite und richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene.
Die „Wie ist es … zu sein?“ – Reihe stellt immer einen Menschen und seine Geschichte in den Mittelpunkt, z.B. eine Trans-Frau, Opfer von Gewalttaten, Teenager-Mütter oder Klimaaktivist*innen. In einem anderen Videoformat (Das Treffen) treffen Menschen gegensätzlicher Positionen aufeinander und tauschen sich aus. Für den Einsatz in der politischen Jugendbildung eignen sich folgende Folgen:
Auf der Website von klicksafe gibt es neues Begleitmaterial für die Peer-to-Peer-Arbeit von Medienscouts. Es geht darum, gemeinsam zu überlegen, was „digitale Balance“ bedeutet und wie man sie im Alltag hinbekommen könnte. So soll vermieden werden, dass Smartphone und Co. zum Stressfaktor werden.
Weitere Infos hier…
Rechte und rechtsextreme Strömungen etablieren sich zunehmend in der europäischen Parteienlandschaft. In Deutschland sind die jüngsten Wahlerfolge und aktuellen Umfragehochs der AfD an diese Entwicklungen anschlussfähig.
Welche Aufgabe hat politische Bildung in Zeiten autoritärer Strömungen und Bewegungen? Wie lässt sich politische Bildung in autoritären Räumen gestalten? Und was brauchen politische Bildner*innen, um ihre Arbeit in einer sich zunehmend entgrenzenden Gesellschaft zu gestalten? Diese Ausgabe des Journal stellt sich der Herausforderung, ausgewählte Antworten und Überlegungen zu diskutieren. Das Heft schaut darauf, wie sich politische Bildung in diesen komplexen Zusammenhängen aufstellt, und gestattet einen differenzierten, aber auch vertieften Einblick in verschiedene Perspektiven, Zugänge und Bildungspraxen.
„Was die Zukunft bringt… das weiß niemand so wirklich. Doch Wünsche, Befürchtungen und Erwartungen haben wir natürlich trotzdem. Wir fragen uns, was morgen, übermorgen oder in 50 Jahren passiert. Wie wird sich die Welt verändern? Bekommen wir den Klimawandel in den Griff? Und wie steht es um Gerechtigkeit? Dieses Kartenspiel bietet viel Gesprächsstoff zu Themen, die uns alle betreffen.“ Das Kartenset ist auch als PDF kostenlos herunterzuladen.
Anknüpfend an den in Hessen veranstalteten Fachtag „Systemischer Genderkompetenz in der Jugendbildung“ ein spannendes Buch, dass zur Selbstreflektion einlädt.
In „Das Buch, das jeder Mann lesen sollte. In 4 Schritten zum Feminismus“, sprechen die Autor*innen eine engagierte Einladung an Männer aus, sich zusammen mit Frauen für Gleichberechtigung einzusetzen. Dabei zeigen die Autor*innen, wenn Männer ihre Privilegien und Rollenbildern reflektieren, gewinnen an erster Stelle sie selbst und darüber hinaus die Gesellschaft. Es handelt sich um ein anregendes Praxisbuch, das neue Erkenntnisse für alle bereit hält.
„Das Feminist Lab besteht aus 3 Frauen und 4 Männern aus 4 Ländern (Deutschland, Großbritannien, Finnland, USA): William McInerney, Aileen McKay, Robert Peter, Amy Herr, Martin Speer, Miriam Steckl, Vincent-Immanuel Herr“*
*Quelle: https://www.beltz.de/sachbuch_ratgeber/autor_innen/autorenseite/100682-feminist-lab.html
In Deutschland sollen Menschen künftig leichter ihr Geschlecht ändern können. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer bloßen Namensänderung oder einer Hormonbehandlung und operativen Eingriffen. Besonders sensibel ist das bei Minderjährigen.
Im Kontext von Angeboten zu Geschlechterrollen und Gendersensibilisierung ein informativer Hintergrundbeitrag.
Der Beitrag von Sebastian Engelbrecht und Nadine Lindner setzt sich kritisch mit der 2018 gegründeten „Bundesvereinigung der Juden in der AfD“ und dem, was dies für das Verhältnis der AfD zum Judentum und Antisemitismus bedeutet, auseinander. Es wird deutlich, dass diese Parteigliederung vor allem antiislamische Positionen der AfD vertritt und eher als eine Art „Feigenblatt“ für die „antisemitische Flanke“ innerhalb der Partei fungiert.
Ein spannender Hintergrundbeitrag zum Populismus- und Rassismusdiskurs.
Die „Evangelische Trägergruppe“ bietet mit diesem Projekt Videoclips, Materialien und Veranstaltungen zum Krieg in der Ukraine, der ein Krieg in Europa ist.
„‘Ayip! Das macht man nicht!‘ – haben alle Kanaks durchgehend gehört. Woher kommen diese Benimmzwänge und warum gibt es sie noch immer? Darüber sprechen Meltem und Yousuf“.
Der Podcast von Meltem und Yousuf geht nun in die 4. Staffel und es wird mit Gästen über „Identität, Kultur, Familie, Liebe, Glaube und Diskriminierung“ – und mit der Community über ihre Erfahrungen und Meinungen gesprochen. „Ein Podcast für alle, die sich nicht zwischen zwei Kulturen entscheiden wollen.“
Textquelle: https://www.bremennext.de/podcast/chai-society-184.html
https://www.ardaudiothek.de/episode/chai-society/ayip-oder-adab/bremen-next/12447111/
Das Thema Gender und Geschlechterrollen spielt im Projekt JuRe eine große Rolle, weil Berufsschüler*innen hierzu immer wieder Interesse und Gesprächsbedarf anmelden. Zu diesem Themenkomplex gehören auch die Phänomene Geschlechtergewalt und Femizide. In den allermeisten Fällen sind Frauen und Kinder die Opfer von häuslicher Gewalt. Hierzu gibt es mittlerweile ein breites Beratungsangebot und Hilfestrukturen, doch das Problem ist immer noch größer als die Hilfen. Wenn die Gewalt gegen eine Frau in einem Tötungsdelikt eskaliert ist, spricht man von einem Femizid:
„Ein Femizid ist die Ermordung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Jeden dritten Tag geschieht in Deutschland ein Femizid – weltweit sogar alle elf Minuten. Allein 2021 wurden in Deutschland 113 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, wie aus Zahlen des Bundeskriminalamts hervorgeht.“ (Quelle: bpb online)
Die fünf Beiträge im Dossier gehen folgenden Fragen nach: „Wie entsteht Gewalt gegen Frauen und wer übt diese aus? Welche sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren beeinflussen diese? Wie wird darüber in den Medien berichtet? Wie wird Gewalt gegen Frauen rechtlich verfolgt? - Und wie kann sie verhindert werden?“ (Quelle: bpb online)
https://www.bpb.de/themen/gender-diversitaet/femizide-und-gewalt-gegen-frauen/
„Falschinformationen im Internet gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Besonders faszinierend ist die Technik der Deepfakes. Mithilfe von Computertechnik kann man Menschen Dinge sagen lassen, die sie nie gesagt haben. Diese Technik wird im Internet oft für witzige Videos genutzt. Aber man kann damit auch viel Schaden anrichten. Klicksafe erklärt, wie Deepfakes funktionieren und wie man ihnen auf die Spur kommt.“ (Quelle: klicksafe)
https://www.klicksafe.de/news/was-sind-deepfakes-und-wie-kann-ich-sie-erkennen
Die Kolleg*innen von der Seite „politische-jugendbildung.blog“ stellen das Drama Game „Die Quote“ vor, das als Minirollenspiel mit einer Gruppe von 12 Jugendlichen ohne große Vorbereitung gespielt werden kann. Trotzdem ist pädagogische Sensibilität beim Einsatz der Methode notwendig, denn es geht darum, dass die Gruppe auf der Grundlage von 12 vorliegenden Asylanträgen nur fünf Bewerber*innen einen Asylplatz zusprechen soll.
„Die Methode ist für Jugendlichen und jungen Erwachsenen gedacht, um in das Themenfeld Asyl einzusteigen. Allerdings hat sie auch Schwachstellen, denn hier werden menschliche Schicksale nur auf die Bearbeitung von Akten reduziert und gerade das Versetzen der Teilnehmenden in eine fiktive Machtposition kann in einer Gruppe schnell auch zu einer sprachlichen Verrohung der Diskussion führen. Besondere Achtsamkeit ist auch gefragt, wenn Teilnehmende mit eigener Asylerfahrung an der Methode teilnehmen.“
Die Studie ist bundesweit angelegt und umfasst drei Befragungsgruppen: Kinder von 6 – 11 Jahre, Jugendliche von 12 – 16 Jahre und deren Eltern. Die Studienergebnisse sind als Foliensatz veröffentlicht.
Zentrale Aussagen der Studie zu den Jugendlichen sind:
„Das Leben von heranwachsenden Kindern und Jugendlichen ist durch eine totale Medialisierung der Gesellschaft geprägt. Wer will, holt sich mit wenigen Klicks tagesaktuelle Informationen über den Zustand der Welt. Aber Meldungen von Klimawandel und Armut, Fake News und Krieg können Angst machen und hinterlassen Spuren.
Jugendliche kennen Zweifel im Selbstvertrauen und blicken mit deutlichem Misstrauen auf andere. Bei etwa ein Drittel der Jugendlichen entwickelt sich daraus eine Anfälligkeit zur Verschwörungsneigung – de[r] Verdacht, dass Informationen öffentlicher Einrichtungen und Medien nicht zu vertrauen ist, weil diese die Wahrheit absichtlich verfremden und manipulieren.“ (S. 49)
Die Studie gibt Hinweise auf Themenfelder, denen Raum gegeben werden sollte, um Unsicherheiten, Ängste und Sorgen zu thematisieren, insbesondere solche, die sich auf gesellschaftliche Institutionen beziehen. Was die Studie allerdings in diesem Zusammenhang vermissen lässt, ist ein differenziertes Verständnis von Vertrauen.
Anthony Giddens hat in seiner Gesellschaftsanalyse herausgearbeitet, dass moderne Gesellschaften von komplexen Expertensystemen geprägt sind. Hierzu gehören die Medien, das Wissenschafts- und das Bildungssystem, die Politik und der Staat usw. Das Leben in einer modernen Gesellschaft basiert u.a. auf dem Vertrauen in diese Expertensysteme. Es ist nicht das gleiche Vertrauen wie in Personen. Denn es basiere, so Giddens, „nicht auf dem Glauben an die ‚‘moralische Rechtschaffenheit‘ (oder die guten Absichten)“ einer oder anderer Personen. Vertrauen in Expertensysteme basiere „auf dem Glauben an die Richtigkeit von Prinzipien, über die man nicht Bescheid weiß“. (Giddens 1997, S. 49)
Dieser Aspekt gehört unbedingt thematisiert im Rahmen politischer Bildung. Denn was erwarten Jugendliche heute, wie gesellschaftliche Expertensysteme Vertrauen erwerben können und wodurch sie es verlieren?
– PDF online - https://www.bepanthen.de/sites/g/files/vrxlpx36091/files/2022-08/Bepanthen-Kinderfoerderung_Vertrauensstudie2022_Ergebnispr%C3%A4sentation.pdf - 30.11.2022.
Anlass für das Thema dieser Ausgabe ist das 70-jährige Bestehens der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Von den insgesamt sieben Beiträgen sei der von Bettina Zurstrassen mit dem Titel „Viele Herausforderungen, desolate Lage. Politische Bildung an beruflichen Schulen“ (S. 23-28) näher vorgestellt. Das Feld der beruflichen Schulen ist im Bundesprogramm JMD Respekt Coaches breit vertreten. Arbeit und Leben setzt das Projekt JuRe ausschließlich an Berufsbildenden Schulen um.
Bettina Zurstrassen erörtert im berufsschulischen Kontext eine Frage, die im Beitrag zuvor von Helle Becker im Blick auf „die nonformale politische Bildung“ bereits gestellt war, nämlich ob diese auf die zunehmende Diversität der Gesellschaft in unterschiedliche soziale und kulturelle Gruppen mit ihren vielfältigen Perspektiven vorbereitet und aufgestellt sei? Zurstrassen thematisiert den Kontext „Migrationsgesellschaft“ im Fokus auf die Situation an beruflichen Schulen. Ausgangspunkt sind empirisch belegte Krisenbefunde wie die „Vertrauenskrise in wichtige gesellschaftliche Institutionen“ und eine „bestehende Politikdistanz“ (S. 23) unter Berufsschüler*innen. Das Ziel politischer Bildung sei, „die demokratisch-soziale Integration, worunter vor allem die Befähigung der Lernenden zu politischer Mündigkeit verstanden wird.“ (S. 24)
Sie wirft einen ressourcenorientierten Blick explizit auf geflüchtete Jugendliche, von denen viele über „kulturelle Kompetenzen und politische Widerstandserfahrungen“ verfügten. (a.a.O.) Diese könnten durch ein „Empowerment“ politischer Bildung ihre Resilienzen stärken. Gemeint ist damit das Erwerben der Fähigkeit von Schüler*innen, „für ihre politischen und sozialen Interessen einstehen beziehungsweise diese auch kollektiv organisieren zu können“. (a.a.O.)
Sie wirbt weiter dafür, die durch die Pluralisierung und Heterogenität der Gesellschaft zwangsläufig entstehenden Konflikte im schulischen Kontext zu thematisieren und „im Unterricht kontrovers „zu diskutieren“. (S. 25)
Hier sind die Träger der außerschulischen politischen Bildung schon längst aktiv, gerade auch im Bundesprogramm JMD Respekt Coaches. Ambiguitätstoleranz, Aushalten von Diversität in der eigenen Gruppe und das Einüben von Perspektiv- und Rollenwechsel sind z.B. Standardthemen in den Angeboten und Formaten. Zurstrassen verweist auf ein starkes primärpräventives Anliegen politischer Bildung, wenn sie fordert, die „politische Widerstandsfähigkeit der Lernenden in Krisensituationen“ zu stärken. (S. 26) Soweit die Ziele und Absichten schulischer politischer Bildung. Die Realität ist auch nach Zurstrassen eine andere.
Leider gleitet der fachliche Blick in dem Beitrag nicht über den Tellerrand schulischer Politikdidaktik hinaus. Statt den großen Top-down-Prozess für mehr Politikthemen im berufsschulischen Unterricht zum x-ten Mal zu fordern, wäre es vielleicht lohnender, mögliche Kooperationen und Synergien in vorhandenen Praxismodellen zu reflektieren und weiterzudenken. Prof. Rico Behrens sprach beim JuRe-Fachtag am 23.11.2022 in seinem Vortrag davon, dass ohne die Expertise der außerschulischen Politischen Bildung die (beruflichen) Schulen zumeist erfahrungsarm im Hinblick auf Demokratie und Partizipation blieben. Das Bundesprogramm JMD Respekt Coaches bietet zahlreiche Belege dafür, dass die Jugendsozialarbeit in Kooperation mit der außerschulischen Politischen Jugendbildung Erfahrungsräume für Demokratie und Partizipation zu schaffen vermag und Kollaborationen zwischen Fachunterricht und Lern- und Aktionsangeboten des Bundesprogramms aufweist.
Weitere Beiträge der Ausgabe von APuZ beschäftigen sich u.a. mit Nachhaltigkeitsbildung, Intersektionalität oder dem Verhältnis von politischer zu ökonomischer Bildung.
PDF online: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2022-48_online_Politische_Bildung.pdf
Anschließend an den tollen Vortrag von Rico Behrens während des JuRe-Fachtag 2022, möchten wir das Buch „Politische Bildung in reaktionären Zeiten. Plädoyer für eine standhafte Schule“, an dem er mitgearbeitet hat, empfehlen. Das Buch bietet Handlungsvorschläge, wie Pädagog*innen und Schulen auf antidemokratische, menschenfeindliche und geschichtsrevisionistische Herausforderungen, die in der Schule auftauchen, reagieren können.
Als Kern des Buches fungieren 32 kompakt dargestellte reale Fallsituationen, welche die dem Fall immanenten Fragen und mögliche Handlungsweisen skizzieren. Darauf folgen zwei weitere Kapitel, welche Problemlagen und professionelle Lösungsansätze ausführlicher diskutieren. Das Buch ist damit eine Praxishandreichung für alle, die im Kontext Schule und politische Bildung agieren. „Politische Bildung in reaktionären Zeiten“ wird unter anderem als kostenloses PDF zur Verfügung gestellt.
Link zum PDF: https://www.wochenschau-verlag.de/Politische-Bildung-in-reaktionaeren-Zeiten/41136
Pressekonferenz zum Thema "Nationale Strategie gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben" u.a. mit Felix Klein (Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland & den Kampf gegen Antisemitismus) sowie Katharina von Schnurbein (Antisemitismusbeauftragte der Europäischen Kommission): https://www.youtube.com/watch?v=vmmCwIoF0MY
Obwohl Frauen heute im Militär präsent sind, sind Krieg und Gewalt nach wie vor mit Geschlechterstereotypen verbunden. Das zeigt sich im aktuellen Ukraine-Krieg. Dass Frauen auch Täterinnen sein können, erscheint nach wie vor fremd. Fannrich-Lautenschläger, Isabel | 24. November 2022, 20:10 Uhr - https://www.deutschlandfunk.de/weibliche-opfer-und-maennliche-taeter-krieg-gewalt-und-geschlechterstereotype-dlf-017fe165-100.html
Der Deutsche Ethikrat hat in einer Ad-hoc-Empfehlung mehr Hilfsangebote für junge Menschen in Krisen wie der Corona-Pandemie, der Klimakrise oder der Krieg in der Ukraine angemahnt. Diese Problematiken beschäftigen und belasten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene derzeit sehr stark. Hunglinger, Stefan | 04. Dezember 2022, 19:05 Uhr -https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-ethikrat-kinder-und-jugendliche-nicht-nur-in-krisenzeiten-im-blick-behalten-100.html
Drei Materialtipps zur Auseinandersetzung mit Symbolen, Kleidung und Musik in der rechten Szene: Im Zuge der Krisen der letzten Jahre (Corona, Ukraine-Krieg) treten Rechtsextreme und Rechtspopulisten vermehrt in der Öffentlichkeit auf. Sie versuchen Demonstrationen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und machen auch vermehrt unter Jugendlichen Werbung. Insofern ist es wichtig, Anzeichen bei Jugendlichen zu erkennen. Dabei ist das Tragen rechter Symbole und das Hören rechter Musik kein „Spaß“, denn einiges ist gesetzlich verboten und damit strafbar.
Zum Thema „Rechte Symbolik“ informiert:
Rechtsextremismus: Symbole, Zeichen und verbotene Organisationen, hrsg. von: Bundesamt für Verfassungsschutz
https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/rechtsextremismus/2022-02-rechtsextremismus-symbole-zeichen-organisationen.html
Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW)
https://www.ida-nrw.de/themen/rechtsextremismus/symbolik/
Projekt „Das Versteckspiel“ von: Agentur für Soziale Perspektiven
https://dasversteckspiel.de/das-projekt/broschuere-8.html
Ist man sich bei manchen Symbolen nicht sicher, kann man auch über eine google Bildersuche recherchieren: in der Google Suchmaschine befindet sich im Feld der Textsuche ein Kamerasymbol. Klickt man darauf, kann man ein Bild hochladen und anschließend im Netz suchen.
Speziell zum Thema Rechte Musik: Belltower – Netz für digitale Zivilgesellschaft
Hier findet sich eine Liste von rechten Bands und Liedermachern.
https://www.belltower.news/liste-rechtsextremer-bands-und-liedermacher-50842/
Kurz und knackig:
4-16 Spielende ab 14 Jahren können dabei sein; ein Spiel dauert 45-90 Minuten (innerhalb dieses Zeitrahmens kann die Spielleitung die Dauer festlegen). Wir haben in zwei Teams mit je drei Leuten gegeneinander gespielt. Das war gut, da jede Person oft an der Reihe war und sich alle beteiligen konnten. Gerade für Teilnehmende, die selbst aktiv sein wollen, empfehlen wir eher weniger als 16 Spielende.
So läuft es:
Die Teams würfeln und gehen mit ihren Spielfiguren das Spielfeld (die Themenkreise Gender, Migration oder soziale Herkunft) entlang. Je nachdem wo die Spielfigur landet, ist eine Aufgabe zu erfüllen, zum Beispiel Fragen von einer Quiz-Karte zu lösen, die richtige Antwort auf Bild-Karten zu finden oder Begriffe zu umschreiben, die aus Aktionskarten stammen. Dabei sammeln die Teams Punkte. Die sich überschneidenden Themenkreise stehen symbolisieren die intersektionale Perspektive. An einigen Punkten können die Teams die Kreise wechseln und so in verschiedene, wenn auch miteinander verbundene Themenbereiche hineinschauen. Die Karten dienen dazu, Denk- und Diskussionsanstöße zu liefern: Die junge Frau*, die die Männer* in Business-Anzügen begrüßt- in welcher Rolle und (Macht-)Position mag sie zu ihnen stehen? Spielende werden mit den eigenen Bildern und Stereotypen im Kopf konfrontiert und angeregt, sie zu hinterfragen.
Die Spielleitung lässt die Teams eigenständig spielen, erklärt aber die Regeln und beobachtet und begleitet das Spiel. Dabei sammelt die Spielleitung Ideen für die Nachbesprechung und Reflexion und findet heraus, welche Fragen die Spielenden besonders interessieren und wo Gesprächsbedarf ist. Auch die Einbettung des Spiels in einen inhaltlichen Rahmen ist Aufgabe der Spielleitung. Wir haben uns vor dem Spiel während des Fachtags mit Inputs und Workshops mit Gender und sexueller Orientierung beschäftigt – ein ähnliches Rahmenprogramm (Workshop, Projekttag…) bietet sich auch für die Nutzung von „Vielfalt total“ mit Jugendlichen an, da das Spiel so designt ist, dass es viele Fragen aufwirft, für deren Bearbeitung Raum geschaffen werden sollte. Je nach gesellschaftlicher Positionierung und Betroffenheit der Spielenden kann auch individueller Gesprächsbedarf bestehen und/oder die Notwendigkeit, die Spielenden sensibel aufzufangen. Aus diesen Gründen sollte die Nutzung des Spiels Teil eines längeren Gruppenangebots sein. Sehr hilfreiche Tipps gibt es in der begleitenden pädagogischen Handreichung.
Unser Fazit:
„Vielfalt total“ ist liebevoll und hochwertig gestaltet und bietet eine spielerische Möglichkeit, sich mit Diskriminierung auseinanderzusetzen. Sprachlich ist es relativ anspruchsvoll, deshalb würden wir es für Spielende mit guten Deutschkenntnissen empfehlen. Für andere Zielgruppen kann es genutzt werden; in dem Fall bietet sich an, mehr Zeit und Unterstützung bei der Übersetzung/Erklärung der Fragen und Aufgaben einzuplanen. Einige Spielende von uns erahnten nach einer Weile, nach welcher Logik die Fragen funktionieren (so, dass sie implizite Annahmen und Stereotype hinterfragen). Allerdings bleibt es auch dann spannend, zu den Karten ins Gespräch zu kommen und auch (erwachsene) Multiplikator*innen werden garantiert etwas lernen, das neu für sie ist!
Mehr zum Inhalt und Einsatzmöglichkeiten findet ihr hier: https://www.volkshochschule.de/verbandswelt/projekte/PGZ/publikationen/spiel-vielfalt-total.php
Hier könnt ihr „Vielfalt total“ kostenlos bestellen: https://www.volkshochschule.de/verbandswelt/projekte/PGZ/publikationen/formular-bestellung-kurskonzepte.php Unter dem oberen Link kann das Spiel auch zum Ausdrucken bestellt werden.
Tipp: Bestellt mit einigen Wochen Vorlauf; die Lieferung hat bei uns einige Zeit gedauert.
eBook „So klappt Gewaltfreie Kommunikation in der Sek.!“ Von Ursula Heldt. - Das eBook „So klappt Gewaltfreie Kommunikation in der Sek.!“ von Ursula Heldt stellt ausführlich und anschaulich dar, wie es zu Konflikten kommt. Das Buch beschreibt die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation als eine Möglichkeit zur Veränderung von Beziehungen untereinander und zur Verbesserung des Klassenklimas. Es gibt viele Beispiele aus dem Schulalltag. Im Praxisteil enthält das Buch eine ausführliche Anleitung zur Einübung der Gewaltfreien Kommunikation in Schule.
Wenn ihr euch bei meinunterricht.de registriert, könnt ihr ein paar Materialien kostenlos herunterladen. So auch den ersten Teil des Buches die „Einweisung für Lehrer/Trainer in die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation“:
https://www.meinunterricht.de/vorschau-arbeitsblatt/?id=5d8c83f09b36d200153bbc32
Auf der Seite www.influenceme.de werden die fünf erfolgreichsten Sinnfluencer*innen vorgestellt und das Phänomen erklärt. Auch hier spielen Reichweiten eine Rolle, wenn es um die Erfolgsquote geht, aber nicht nur.
Vorstellen wollen wir an dieser Stelle Louisa Dellert, die nicht nur auf Instagram mit gesellschaftskritischen Themen und Anregungen für einen nachhaltigen Lebensstil unterwegs ist, sondern auch einen eigenen Podcast-Kanal hat: LOU. Hier spricht sie mit Menschen zu den Themen, die sie auch auf ihrem Instagram-Kanal thematisiert: Veganer Lebensstil, Politik, Naturschutz, Gendergerechtigkeit…
Wie sehr jedoch eine „Pädagogik der Wertschätzung“ und die dazugehörige Agenda zum Praxisfeld unseres Projektes und zum Kooperationsfeld mit dem Bundesprogramm JMD Respekt Coaches passt, wird u.a. im 4. Kapitel der Studie deutlich, in dem es um den „Kontext aktueller bildungspolitischer Entwicklungen“ geht (S. 509ff.)
Im dritten Abschnitt des Kapitels greift sie u.a. das Thema „Demokratieerziehung“ auf (S. 533ff.) und seziert hierzu den Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) von 2009 „Stärkung der Demokratieerziehung“. Das vor 13 Jahren von der KMK formulierte Programm ist bis heute im schulischen Alltag kaum umgesetzt. Doch die prägnante Analyse von
Pfisterer bietet viel „argumentatives Futter“ um für Partizipation von Schüler*innen und eine demokratische und wertschätzende Schulkultur zu werben und streiten. Und dies immer mit Verweis auf den Beschluss, der auch die notwendigen Maßnahmen zur Zielerreichung enthält, die von Pfisterer aufgeführt werden:
„Verwirklichung von Demokratieerziehung als „fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip“; Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beim „Aufbau persönlicher und sozialer Kompetenz“; Förderung einer „fundierten Auseinandersetzung mit allen Formen des Extremismus, mit Fremdenfeindlichkeit, Fundamentalismus, Gewalt und Intoleranz“; „Verankerung von demokratiepädagogischen Aspekten in schulinternen Curricula“; Verwirklichung von „Demokratieerziehung“ und „demokratischer Schulkultur“ als Kriterium der Schulentwicklung; „Verantwortungsübernahme von Kindern und Jugendlichen“ im Bereich von Projekten im unmittelbaren Lebensumfeld sowie die Ausweitung von Initiativen wie „Schule ohne Rassismus“; Wahrnehmung und Ausbau von „Mitwirkungs-“ und „Mitgestaltungsmöglichkeiten“ für Kinder und Jugendliche im Rahmen der institutionalisierten „Schülerbeteiligung“ (ebd., S. 3f).“ (S. 534f.)
Auch so geht Theorie für Praxis.
Ein Ergebnis der Studie lautet:
„Antimuslimische und antiislamische sowie antisemitische Einstellungen sind in Deutschland keineswegs ein Randphänomen: Sowohl in der Bevölkerung mit wie auch in der ohne Migrationshintergrund sind sie relativ verbreitet. Für eine auf die Anerkennung von Vielfalt ausgerichtete Gesellschaft ist dies ein erhebliches Problem, gefährden solche Einstellungen doch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und – wenn sie handlungsleitend werden – auch die Grundrechte und die Sicherheit Einzelner. Solchen Ressentiments muss in allen Bevölkerungsgruppen entschieden entgegengewirkt werden.“ (S. 49)
Empfohlen werden im Hinblick auf die Gesamtbevölkerung und auf spezifischere Gruppen (S. 50-52):
Zum ersten und zum letzten Punkt passt das Format der „Living Library“, das im Projekt JuRe bereits mehrfach mit guten Erfahrungen und Rückmeldungen der Teilnehmenden umgesetzt worden ist.
Auf der Seite der Demokratiewebstatt des österreichischen Parlaments gibt es zahlreiche Angebote für politische Bildung. Hier werden beispielsweise Religionsgemeinschaften erklärt, wird aufgeklärt darüber, wem der Weltraum gehört oder stehen Themenquizze wie etwa „Schule und Demokratie“ zur Verfügung. Einiges davon ist österreichspezifisch und dient dennoch gut als Anregung für Materialien, Inhalte und Methoden für unsere hiesige politische Bildung. Weitere Infos hier …
Die Moderatorin Caro Korneli ist im Gespräch mit Deutschlands jüngster Psychologie-Professorin Eva Asselmann zu einem sehr aktuellen Thema: Wie man an Krisen wachsen kann. Weitere Infos hier …
Lisa Graf, Lehrerin und Autorin berichtet im Gespräch mit Sonja Koppitz über ihren Lebens- und Bildungsweg als Kind aus einer Arbeiterfamilie, das mit zahlreichen weiteren Herausforderungen zu kämpfen hatte. Weitere Infos hier …
Das neue Video von „Böckler Schule“ (Hans Böckler Stiftung) zeigt, was Tarifverträge regeln, für wen sie gelten und wer sie aushandelt – außerdem zentrale Begriffe wie Tarifautonomie und Friedenspflicht. Nicht nur für Berufsschüler*innen von Interesse. Weitere Infos hier …
Fake-News und immer aggressivere Parolen von Populist*innen und Nationalist*innen zeigen: Demokratische Werte sind keine Selbstverständlichkeit. RESPEKT fragt, wo und wie Demokratie vermittelt wird und warum das viel zu selten geschieht. Weitere Infos hier …
Die Texte ermöglichen es, andere Perspektiven einzunehmen und sich umfassender mit verschiedenen Mobbingphänomenen zu beschäftigen. Weitere Infos hier …
Die Bildungswissenschaftlerin und Pädagogin Nele Hirsch erläutert in einem aktuellen Beitrag ihrer Plattform eBildungslabor den Begriff ‚Flippen‘: „die Vorab-Bereitstellung von Inhalten, mit denen sich Lernende im eigenen Tempo auseinandersetzen können, um dann beim synchronen Treffen mehr Zeit für Fragen und Austausch zu haben“.
Am Beispiel eines Schulungsangebotes zur Nutzung von OER (Open Educational Resources) werden die Lernschnipsel und Aufgabenstellungen vorgestellt, die in diesem Fall per Mail an die Teilnehmenden vorab geschickt werden.
Eine gute Idee, um Teilnehmende neugierig zu machen, zu motivieren und auch die gemeinsame Lernzeit effizienter nutzen zu können. Das lässt sich auch für Präsenzveranstaltungen z.B. mit Schüler*innengruppen nutzen, wenn die Schnipsel eher die Neugierde auf das Thema wecken und Basisinforationen zum Thema erschließen.
Beim JuRe-Fachtag 2021 zum Thema Partizipation nahmen mehrere Referentinnen Bezug auf die UN-Kinderrechtskonvention. Die Zeitschrift für Menschenrechte (ZFMR) widmet ihre erste Ausgabe in diesem Jahr dem Thema „Menschrechte des Kindes“ und geht dabei auch auf das Thema „Partizipation“ ein.
Um mit Jugendlichen Aspekte allgemeiner Menschenrechte und spezifischer Kinderrechte diskutieren zu können, ist ein Blick in die aktuelle Fachdiskussion sicherlich hilfreich und anregend.
Leider ist die Zeitschrift nicht kostenlos verfügbar, sondern muss als Print- (26,99 €) oder PDF-Version (24,99 €) erstanden werden.
Das Heft, das für die außerschulische und schulische Bildungsarbeit gedacht ist, gliedert sich in drei Teile:
Neben den drei bap-Preisträger*innen Politische Bildung 2022 mit
finden sich auf der Seite noch viele andere aktuelle Materialhinweise zum Themenkomplex.
Dieser Podcast bespricht aktuelle Ereignisse in den Nachrichten und Talkshows des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und analysiert, wie politische und gesellschaftliche Themen in den Medien dargestellt und besprochen werden. Welche Begriffe werden wie benutzt und welche Zusammenhänge werden hergestellt oder übergangen?
Stefan Schulz ist ein deutscher Soziologe, Blogger, Journalist, Podcaster und Publizist.
Er hat für die Frankfurter Allgemeine Zeitung gearbeitet. Die Hauptthemen seiner Beiträge sind Einflüsse des Medienwandels auf den Journalismus, soziale und ökonomische Strukturveränderungen im und durch das Internet sowie die Auswirkungen moderner Überwachungsmöglichkeiten.
Zu seinen Publikationen gehört das Buch "Redaktionsschluss".
In gewohnt sachlicher und differenzierender Weise arbeitet Götz Nordbruch (ufuq.de) die aktuelle Debatte zum Begriff „Konfrontative Religionsbekundung“ in diesem Beitrag auf und nimmt dabei als Ausgangspunkt die Aktivitäten des Berliner Vereins für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung (DEVI e.V.) in Berlin-Neukölln.
Mit Verweis auf Kurt Edler spricht er sich für einen pädagogisch-differenzierenden Umgang mit provozierendem und konfrontativem Verhalten Jugendlicher aus, das auch immer bereit ist, nach dem „‘Thema hinter dem Thema‘“ zu fragen und nicht in religionsbezogene Othering-Prozesse mit der Priorisierung von Sanktionierungen bestimmter als islamistisch markierter Jugendlicher oder Gruppen zu verfallen.
„Für gelingende Berufsorientierung ist eine gute Mischung aus Begleitung und Selbstlernen sowie Praxis wichtig. Nur digital funktioniert berufliche Orientierung nicht. Jugendliche wünschen und brauchen das persönliche Gespräch, um Informationen zu reflektieren und einzuordnen. Denn nicht alle verfügen in gleichem Maße z. B. über die Fähigkeit und die Sicherheit, sich zu einer selbstständigen Recherche zu motivieren, die eigenen Fragen beharrlich zu verfolgen und dabei komplexe Informationen zu verarbeiten.“ (S. 7)
Die Studie enthält natürlich viele Tabellen und Zahlen, ist aber übersichtlich in zwei Teile gegliedert:
Der Beginn einer Ausbildung ist ein wichtiger Schritt in die Erwachsenenwelt und markiert auch eine neue Qualität von Bürger*in-sein durch die Zugehörigkeit zur Arbeitswelt. Mit einem erlernten Beruf, in dem frau/man arbeitet verbinden sich wirtschaftliche Eigenständigkeit, soziale Anerkennung und ein Zugewinn an Partizipation in dieser Gesellschaft. Den richtigen Beruf zu finden, ist somit nicht nur eine Frage individueller Selbstentfaltung, sondern auch von sozialer Integration und damit ein zentrales präventives Moment. Daher haben wir diesen Aspekt auch im Rahmen unseres Projektes auf dem Schirm. Die Studie bietet politischen Bildner*innen und pädagogischen Fachkräften Hinweise, wo und wie sie Jugendliche bei der Berufsorientierung unterstützen können.
Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, stellt heute in Berlin den Jahresbericht 2021 der nationalen Gleichbehandlungsstelle vor. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes berät auf Grundlage des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und ist die unabhängige Anlaufstelle für von Diskriminierung betroffene Menschen. In den letzten Jahren ist die Anzahl der eingegangenen Hilferufe wegen Diskriminierung kontinuierlich gestiegen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, verrät nun der Jahresbericht 2021.
Seit den 1960er Jahren soll Bildungsexpansion für mehr Chancengerechtigkeit sorgen. Doch wenn das Bildungssystem alle gleich fördert, ebnet man unterschiedliche Startchancen nicht ein. Ein großes bundesweites Forschungsprojekt geht jetzt neue Wege.
Arp, Doris | Deutschlandfunk I 28. Juli 2022, 20:20 Uhr
https://www.deutschlandfunk.de/bildungsgerechtigkeit-ungleichheit-chancengleichheit-100.html
Sexuelle Minderheiten sollten die gleichen Rechte haben wie Heterosexuelle – das finden 88 Prozent der Deutschen. In anderen europäischen Ländern ist die Akzeptanz oft geringer. Offenbar versuchen gerade nationalistisch und populistisch geprägte Regierungen, Ressentiments innenpolitisch zu nutzen.
Von Annika Schneider | Deutschlandfunk I 04.08.2022
https://www.deutschlandfunk.de/homophobie-nationalismus-populismus-osteuropa-100.html
Von einem Wunsch nicht nur heimlich träumen, sondern ihn durch mutiges Handeln auch erreichen: Wie das funktionieren kann, erklärt Lena anhand einer Zielerreichungsmethode aus der therapeutischen Praxis.
Coaching: Die WOOP-Methode | Bild: BR
19 Min. | 21.4.2020
VON: Verena Fiebiger, Lena Schiestel I Bayrischer Rundfunk I 9.4.2020
https://www.br.de/mediathek/podcast/die-loesung-der-psychologie-podcast-von-puls/coaching-die-woop-methode/1795946
Attraktivität ist einer der größten Faktoren für soziale Ungleichheit. Wer sich schick kleidet, kommt besser an – auf Partys, im Bewerbungsgespräch, beim Date. Dabei befindet sich Mode in stetigem Wandel.
Smiljanic, Mirko | Deutschlandfunk I 11. August 2022, 20:44 Uhr
https://www.deutschlandfunk.de/kleider-machen-leute-aber-warum-und-wie-dlf-b416e586-100.html
Gut drei Millionen aktive Accounts, Tendenz steigend – BeReal ist eine beliebte Social-Media-App, über die aktuell viel geschrieben wird. Auch unsere Kolumnistin Samira El Ouassil hat die Plattform ausprobiert. Ihr Fazit: Die Anti-Instagram-Botschaft ist erfrischend, aber auch trügerisch.
Von Samira El Ouassil | Deutschlandfunk I 03.08.2022
https://www.deutschlandfunk.de/kolumne-zu-app-bereal-anti-instagramm-100.html
Die Doku auf ZDFinfo versucht Antworten auf die Fragen zu finden und beleuchtet, wie TikTok mit jungen Influenzer*innen Unterhaltung und Geld macht.
Videolänge: 43 min Datum: 04.07.2022
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/this-is-tik-tok-stars-und-hype-in-hochkant-100.html
William, 21 Jahre – erschießt in den USA zwei Mitschüler an seiner Highschool. David, 18 Jahre – ermordet in München neun Menschen an einem Einkaufszentrum. Paul (Name geändert), 15 Jahre – will in Deutschland seine Schule in die Luft jagen. In dieser Dokumentation geht es nicht nur um diese drei Jugendlichen mit gefährlichen Mordfantasien. Es geht darum, zu verstehen, warum viele grauenvolle Anschläge auf der ganzen Welt ausgerechnet auf das Konto Heranwachsender gehen und wie deren skrupellose Anschlagsfantasien entstehen.
Alexander Spöri und Luca Zug, beide selbst erst 20 Jahre alt, sind die Autoren der Dokumentation. Bereits seit dem Anschlag auf das Olympia Einkaufszentrum (OEZ) 2016 in München beschäftigen sich die jungen Männer mit dem Thema. Bis heute verstehen sie nicht: Wie geraten junge Menschen, so alt wie die Filmemacher selbst, in die Spirale der Gewalt?
Zug und Spöri schleusen sich mit einem Undercover-Account in diese dunkle Welt der Gewalt ein. Sie stoßen auf Amok- und Terrorgruppen, in denen Jugendliche radikales Gedankengut verbreiten und Anschläge planen. Sie treffen unter anderem einen jungen Mann, der 2016 mit dem OEZ-Attentäter in Kontakt stand und damals plante, seine eigene Schule in die Luft zu sprengen.
Mit ihrer Dokumentation wollen die jungen Journalisten das Bewusstsein für diese neue Art der jugendlichen Radikalisierung stärken. Denn nur wenn man die Gefahr anerkennt, besteht die Möglichkeit, künftige Anschläge zu verhindern.
Regie : Luca Zug, Alexander Spöri
Land : Deutschland
Jahr : 2021
https://www.arte.tv/de/videos/103949-000-A/liken-hassen-toeten/
In Deutschland leben wir in einer Demokratie. Damit sind wir in der Minderheit. Ein schwedischer Demokratiebericht beschreibt sogar eine Welle der Autokratisierung weltweit. Was hat das für Folgen und wird dies in unserer öffentlichen Diskussion genug berücksichtigt?
Kühn, Kathrin | Deutschlandfunk I 21. Juli 2022, 20:10 Uhr
https://www.deutschlandfunk.de/welle-der-autokratisierung-demokratien-geraten-weltweit-in-die-minderheit-dlf-11f80f62-100.html
Die im April 2022 veröffentlichte Serie „Heartstopper“ basiert auf den Graphic Novels von Alice Oseman und erzählt die Geschichte von Nick und Charlie, die die 10. und 11. Jahrgangsstufe der britischen Jungen*schule Truham Grammar School besuchen. Im neuen Schuljahr sitzen sie an einem Tisch und entwickeln Gefühle füreinander. Charlie ist offen schwul und wurde deswegen im vorherigen Jahr gemobbt; Nick spielt in der Rugby-Mannschaft der Schule (ohne Klischees kommt die Serie nicht aus) und beginnt, sich mit seiner sexuellen Orientierung auseinander zu setzen.
Eine große Stärke der Serie ist, dass sie thematisch breit aufgestellt und mit einem diversen Cast besetzt ist. So gibt es Handlungsstränge zu einer lesbischen Beziehung und einer trans* Jugendlichen von der benachbarten Higgs-Schule für Mädchen*; zugleich geht es um Mobbing, Ausgrenzung und Solidarität. Eindrücklich zeigt die Serie die reale Gefahr von Stigmatisierung und Homophobie; z. B. wenn Ben, mit dem Charlie zu Beginn der Serie in einer Beziehung ist, Charlie in der Öffentlichkeit ignoriert. Erzählt wird aber auch, wie sich die Protagonist*innen gegenseitig unterstützen, sich füreinander stark machen und Hilfe holen. In diesem Sinne kann die Serie auch genutzt werden, um für Mobbing, die verschiedenen Rollen im Mobbing-System und Handlungsoptionen zu sensibilisieren und bietet unabhängig von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung Anknüpfungspunkte. Viele der aufgeworfenen Fragen beschäftigen fast alle Menschen: Wer bin ich und was gehört zu meiner Identität? Wie finde ich das für mich selbst heraus und verhalte mich gleichzeitig zu den Erwartungen meines Umfelds? Interessieren sich meine Freund*innen in Beziehungen noch für mich und unsere Freundschaft?
Die Serie findet einen Weg, diese Fragen in bunten, oft kitschigen Bildern zu verhandeln und dabei einen positiven Ton zu bewahren. Ich kann mir gut vorstellen, eine der acht etwa 40-minütigen Episoden als Einstieg in einem Workshop einzusetzen. Eine Aufgabe für solch einen Einsatz nimmt uns die Serie nicht ab: Die Übertragung der gezeigten Themen auf eine politische und gesamtgesellschaftliche Ebene; alle Konflikte bleiben in den Episoden private Konflikte zwischen einzelnen Protagonist*innen. Dennoch kann sie genutzt werden, um z.B. hinter den Handlungen der Personen stehende Rollen- und Geschlechterbilder herauszuarbeiten. Für Lehrkräfte bietet sich möglicherweise auch an, die Serie für den Englischunterricht (die Originalsprache) zu nutzen. Aufgrund schneller Dialoge setzt der Einsatz der Serie gute Deutsch- bzw. Englischkenntnisse voraus. Basierend auf dem Alter der Protagonist*innen schlage ich vor, die Serie für 14-18-Jährige in Betracht zu ziehen.
Kritisch zu betrachten ist, dass trotz des Anspruchs, Vielfalt zu thematisieren nur monogame Zweierbeziehungen gezeigt werden. Schaut gern rein und bildet euch eine Meinung! Gute Nachrichten für Fans: Eine zweite und dritte Staffel wurden bestätigt!
„Kinder an die Macht? Für diese Folge haben wir mit vier Kindern über ihre politischen Visionen und mit Pädagogin Sabine Andresen und Jugendforscher Simon Schnetzer über Schutz, Autonomie und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gesprochen. Moderiert von Holger Klein. Skript, Shownotes und weitere Infos: bpb.de/apuz-podcast“ Weitere Infos hier …
Eine Broschüre von Jugendlichen für Jugendliche mit Methoden zur Motivation und Aktivierung politischen Denkens und Handelns. Besonderer Schwerpunkt wird hier auf diversitätssensible Blicke auf die eigene Situation und Aktivitäten gelegt. Herausgegeben von der österreichischen Bundesjugendvertretung.
Online unter: https://bjv.at/wp-content/uploads/2018/09/bjv-toolbox_europa_download.pdf
Eine 1. Auflage mit noch weiteren Übungen findet sich unter: https://www.u18.org/fileadmin/user_upload/U18_Euro19/Methoden/toolbox-jugend-europa-politik.pdf
Weinheim / Basel, Beltz Juventa Verl. (2022), Open Access / PDF
Auf gut 300 Seiten enthält der Band in drei Teile gegliedert 21 Beiträge, die sich:
Die Kinderrechte sowie das Recht auf Bildung und die Bedeutung von Bildung für die Verhinderung bzw. Bekämpfung von Diskriminierungen und sozialen Ungerechtigkeiten spielen in vielen Beiträgen eine Rolle. Hierbei geht es gerade in Teil drei immer wieder auch um Schule als Kontext.
Fünf Themenfelder werden in der Studie behandelt, zu denen Jugendliche aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen befragt wurden. Das sind die Krisenthemen Krieg, Klimawandel und Pandemie sowie europapolitischen Themen „Europa & die Rolle der EU“ sowie „Demokratie & EU-Integration“. Teilgenommen haben über 6.000 Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren aus den sieben Ländern. PDF online
„Migrationen waren für das Handwerk lange konstitutiv. Vom 16. bis in das 19. Jahrhundert konnten Handwerksgesellen im deutschsprachigen Europa nur dann selbstständige Meister werden und eine Familie gründen, wenn sie eine mindestens drei- bis fünfjährige Gesellenwanderung (Walz) absolviert hatten. […]
Eingewanderte fanden in der Bundesrepublik lange kaum Zugang zum Handwerk. Barrieren bildeten insbesondere der Meister- und Innungszwang sowie unzureichende Möglichkeiten, im Ausland erworbene Qualifikationen anerkennen zu lassen. Die bis Ende der 1990er Jahre dominierende Vorstellung, die Bundesrepublik sei kein Einwanderungsland und der Aufenthalt Zugewanderter nur temporär, tat ihr Übriges“ Soweit zwei Aspekte, die im Artikel erörtert werden. Ein interessanter Hintergrundbeitrag für den berufsschulischen Kontext oder für die Arbeit mit Schulabgänger*innen in der Berufsorientierung. Zum Beitrag…
„Im RISE-Quiz „Wer? Wie? Was? – Das Quiz zu extremistischen Narrativen und wie du auf sie reagieren kannst!“ können Jugendliche sich als Narrativ-Expert*innen erweisen. Dafür müssen sie erraten, welche Aussagen von welchen Gruppen oder Personen stammen. Zur Auswahl stehen Aussagen von rechtsextremen und islamistischen Gruppierungen und Personen. Beim Spielen des Quiz wird deutlich, welche Aussagen in den populistischen und extremistischen Narrativen stecken, wie ähnlich Islamist*innen sowie rechtspopulistische und rechtsextreme Personen und Gruppierungen denken und was extremistischen Narrativen entgegengesetzt werden kann“, so der Text auf der Website.
Das Quiz ist zwar sehr informativ, aber auch sehr textlastig. Man sollte es sich vorher anschauen, ob es für die eigene(n) Gruppe(n) geeignet ist.
klicksafe ist das deutsche Awareness Center der Europäischen Union, wird koordiniert von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW umgesetzt. Aktuell ist neues Material für pädagogische Fachkräfte erschienen, das bestellt werden kann und als Download zur Verfügung steht. Enthalten sind u.a. ein „Selbstbewertungsbogen für Schulen zum Thema ‘Demokratiepädagogik in der diversen Gesellschaft‘“ sowie ein “Demokratie-Trainingsplan“ für die Arbeit mit Schüler*innen.
https://www.klicksafe.de/materialien/fitfordemocracy-demokratiefoerderung-und-medienkompetenz-hand-in-hand
Die Studie sei repräsentativ für die „deutschsprachige Wohnbevölkerung in Bayern im Alter ab 18 Jahren“ und wohl auch weitgehend übertragbar auf andere Bundesländer (siehe: S. 7f. / E-Book).
WIPPERMANN zeigt in seinem Milieumodell, dass das Phänomen Gewalt in den Lebenswelten der Milieus unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert wird. Auch die Vorstellungen darüber was Gewalt verhindern oder minimieren solle, also Gewaltpräventionskonzepte, haben in jedem Milieu ein anderes Profil. (Abb.: S. 47 / E-Book).
Generell zeige sich, so WIPPERMANN, „eine große Sensibilität für Gewalttaten im Alltag, die nur selten und selektiv in den Medien diskutiert werden, nicht dramaturgisch aufladbar und nahezu banal erscheinen, die aber deshalb so verstörend sind, weil sich in ihnen eine normal gewordene Aggression Bahn bricht, die kaum medial oder politisch skandalisierbar ist. Die an den häufigsten genannten Beispielen dazu beziehen sich auf Aggression im Straßenverkehr (bspw. zwischen Autofahrern, Autofahrer versus Radfahrer, Radfahrer versus Fußgänger/ Wanderer), verbales Anpöbeln im Supermarkt oder in Fußgängerzonen, insgesamt eine zunehmende Rücksichtslosigkeit (oder schwindende Rücksicht) für Belange und Befindlichkeiten anderer. Und es gibt in allen Milieus den Verdacht, dass es – lange vor der Corona-Pandemie – eine erhebliche häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder gibt.“ (S. 16)
Die Studie bietet die Möglichkeit, nicht nur über „die anderen“ nachzudenken, sondern auch über die eigenen, milieugeprägten Vorstellungen und was es bedeutet, wenn unterschiedliche Wahrnehmungen von Gewalt, Gewaltinterpretationen und Präventionskonzepte z.B. in pädagogischen Kontexten aufeinanderstoßen.
Die Studie, die sich bewusst auf muslimische Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahre fokussiert, die ehrenamtlich in Moscheegemeinden des DİTİB-Moscheeverbandes aktiv sind, möchte reflexartige Assoziationen von Gruppenhomogenität dekonstruieren. Mit dieser Lebensweltstudie sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, „was junge Muslim:innen wirklich denken und fühlen, welche Erfahrungen sie machen, welche Interessen sie verfolgen und welche Hoffnungen für ihre Zukunft sie hegen – und nicht zuletzt: wie unterschiedlich sie darin sind.“
Das über 600 Seiten umfassende Buch basiert auf einer qualitativen Studie der Frankfurter Professorin mit 251 Interviews aus den Jahren 2017/18. Ausgewertet wurden Interviews mit jüdischen und nicht-jüdischen Menschen aus den Gruppen Schüler*innen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen, Expert*innen sowie Studierende der Sozialen Arbeit und Eltern von Schüler*innen. Es werden Einstellungen und Perspektiven zu Antisemitismus und Betroffenheiten von Antisemitismus untersucht. Diese werden zu historischen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten in Beziehung gesetzt. „Die Betroffenenperspektiven stehen als Grundlage der Rekonstruktion des Phänomens im Vordergrund.“
Das Phänomen wird sehr umfassend beleuchtet und so kann man Material zur Arbeit mit den verschiedenen Akteursgruppen an Schulen finden.
Das Buch enthält neben den Studienergebnissen noch ein Kapitel mit Handlungsempfehlungen für den Lebens-, Lern- und gesellschaftlichen Ort Schule und einen Anhang mit „Basiswissen“.
Der Beitrag erschließt den historischen Hintergrund der altorientalischen Stadt Babylons und ihrer Kultur, die u.a. die Domestizierung von Tieren und die ältesten Schriftzeugnisse der Geschichte hervorgebracht hat. Außerdem geht es darum, wieviel Babylon in der Bibel steckt und welches Bild Babylons die Bibel bis in unsere Tage transportiert. Weitere Infos hier ...
„In dieser Podcast-Folge spricht Leonie Kirstein mit drei jungen EuropäerInnen, die als Podiumsteilnehmer*innen an der Konferenz über die Zukunft Europas in Maastricht, Niederlande, teilgenommen haben. Alisa, 23 Jahre, aus Hessen, Linnea, 21 Jahre, aus Berlin und Boris, 18 Jahre, aus Österreich gaben interessante Einblicke, wie Bürgerbeteiligung in der Europäischen Union funktionieren könnte.“ Weitere Infos hier ...
Was Othering ist, wie es „passiert“ und was es für Betroffene bedeutet, in dieser Weise ausgegrenzt zu werden, erklärt das Video kurz und eindrücklich. Weitere Infos hier …
„Auf der Grundlage der Mediennutzungsrealität von Kindern und Jugendlichen gibt der Gefährdungsatlas Orientierung über 43 Medienphänomene, den mit ihnen verbundenen potenziellen Gefährdungen sowie zum Teil auch Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche. Weiter wird eine kinderrechtliche sowie pädagogische Einordnung zum möglichen Umgang mit den beschriebenen Phänomenen vorgenommen.“
Link: PDF
Wie funktioniert eine Demokratie? Was bedeutet Meinungsfreiheit und welche verbreiteten politischen Ideologien gibt es? Kindgerechte Antworten auf diese Fragen gibt das Sachbuch „Weltpolitik - einfach verstehen!“ aus 2018 von Alex Frith, Rosie Hore und Louie Stowell vom britischen Kinderbuchverlag Usborne Publishing. 2021 erschien die 4. Auflage in deutscher Übersetzung. In sechs Kapiteln widmen sich die Autor*innen u.a. verschiedenen …
„Im Dezember 321 teilte der römische Kaiser Konstantin den Kölner Ratsherren mit, dass es fortan gesetzlich möglich sei, auch jüdische Bürger in den Rat zu berufen. Sein Brief gilt als die älteste schriftliche Quelle, die jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands belegt. Er ist somit die Grundlage dafür, dass 2021 das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen wurde.
In den 24 Beiträgen dieses Buches, die zum überwiegenden Teil auf einen Call for Papers für „Aus Politik und Zeitgeschichte“ zurückgehen, spiegelt sich ein kleines Stück der Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland wider – von den frühen Anfängen bis in die Gegenwart. Sie zeigen, dass gelebtes Judentum wesentlich mehr ist als Religion, und dass es innerhalb der jüdischen Community in Deutschland eine große Bandbreite unterschiedlichster und sich wandelnder Identitäten gibt.“
„Im Research Paper „Von der Krise zum Krieg: Verschwörungserzählungen über den Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Gesellschaft“ beschäftigen wir uns mit der Frage, inwieweit sich russische Desinformation und Verschwörungserzählungen rund um den Angriffskrieg in der breiten Bevölkerung verfangen. Hierfür wurden mittels einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung Daten erhoben, die Aufschluss darüber geben, wer Verschwörungserzählungen zum Ukraine-Krieg zustimmt und wer eher immun gegen diese Propaganda ist.“
Das Spiel „Bad News“ lässt die Spieler in die Rolle eines Nachrichtenmagnaten schlüpfen. Mit gezielten Falschinformationen sollen die Spieler*innen so viele Follower, wie möglich finden. Das Spiel soll Medienkompetenzen fördern, denn hier lernen die Nutzer*innen, wie einfach News manipuliert werden können und wie der bewusste Einsatz von Fake News zur Verfolgung eigener Ziele gebraucht werden kann.
Die Evangelische Nordkirche in Rostock hat vor einigen Jahren das super gemachte Spiel zu den Grundrechten des Grundgesetzes herausgebracht. Als Tisch- oder Outdoor-Spiel angelehnt an das bekannte Memory-Spiel in zwei Variante spielbar, um die Grundrechte kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Nun ist es auch online verfügbar und einen Erklärfilm zur Onlineversion gibt es auch.
„Die Broschüre „Demokratie und Partizipation in der Migrationsgesellschaft“ geht der Frage nach, wie Demokratie so gelebt werden kann, dass alle an ihr profitieren und in ihr partizipieren können.
Durch fünf themenbezogene Bausteine (Integration und Solidarität, Fluchtregime und Soziale Rechte, Rassismus in der postmigrantischen Gesellschaft, Schutz vor Gewalt im Kontext Flucht und Migration, Demokratie und Selbstorganisierung) zeigt die Broschüre auf, wie einerseits Mechanismen des Ausschlusses funktionieren und andererseits Gegenpraktiken von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Solidaritätsnetzwerke gestaltet werden.“
Der Good Practice Guide umfasst ca.40 Seiten. Darin legt die Autorin zunächst Studienergebnisse über die Einstellung der Bevölkerung in Deutschland zur religiös-weltanschaulichen Diversität vor. Diese bündelt sie in der These, dass diese „Diversität […] überwiegend in Hinblick auf ihre Konfliktpotentiale zum Thema gemacht wird.“ (S. 8)
Anschließend skizziert sie „fünf grundlegende Handlungsansätze“ (S. 10f.):
Es werden die sozialräumlichen Kontextindikatoren „homogen / heterogen“ vorgestellt (S. 12-14) und Handlungsempfehlungen für verschiedene Zielgruppen gegeben, gleich zu Beginn des Abschnitts für „Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen der Jugendbildung“ (S. 16ff.)
Der Guide bietet gute Anregungen und Hinweise für die Politische Jugendbildung innerhalb und außerhalb von Schule.
Die nicht repräsentative Studie spiegelt nicht nur Gemütslagen Jugendlicher zwischen 13 und 17 Jahren wider, sondern fokussiert sich auf ihr Informationsverhalten und ihren Informationsstand zum aktuellen Konflikt. Daher ist die Studie sowohl unter medienpädagogischen Gesichtspunkten als auch im Hinblick auf flankierende pädagogische Angebote in der politischen Jugendbildung informativ und anregend.
PDF online / Website: https://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/home.htm
Aus verschiedenen Studien und Quellen zusammengestellt bietet das IZI hier eine profunde Datenübersicht zur aktuellen Mediennutzung Jugendlicher in Deutschland. Ein Ergebnis sollte aufmerken lassen: „Persönliche Gespräche“ spielen für die Information „über das politische Geschehen“ bei 14- bis 24-Jährigen die größte Rolle (69%), knapp vor Nachrichtenseiten im Internet bzw. Nachrichten-Apps (67%). Die Schule rangiert mit nur 36% an sechster Stelle, was zwar nicht verwundern mag, aber doch ein Hinweis dafür ist, dass da mehr gehen würde (S. 13).
PDF online: https://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/Grundddaten_Jugend_Medien.pdf
Die Jerusalemer Rabbinerin und Professorin Dalia Marx stellt Feier- und Gedenktage und die damit verbundenen Bräuche und Rituale für eine interessierte Leser*innenschaft vor. So ergeben sich jeden Monat neue Facetten des jüdischen Lebens. Außerdem gewährt das Buch so Einblicke in die israelische Gesellschaft.
Das wunderschön illustrierte Buch erklärt in Form von 45 Geschichten und Rezepten die Beziehung zwischen Essen und den religiösen Normen des Judentums, Christentums und Islams.
Miriam Camerini reiste, hörte Menschen zu und schrieb ihre Geschichten auf. Die Erzählungen sind enorm vielfältig, wie „dieser Topf namens Europa“, in dem wir leben, ist und isst. So werden Bräuche und Gebote der verschiedenen
Religionen sehr individuell und anschaulich erklärt.
„In dieser Folge von (Re-)Shaping Europe sprechen wir mit Dialogperspektiven-Teilnehmer*innen Lena Salewski und Pauline Pautz unter anderem über die Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich im Umgang mit Religion- und Weltanschauungsfreiheit und der Sichtbarkeit von Religionspraxis.“
Link: https://dialogueperspectives.buzzsprout.com/1817556/10180166-re-shaping-europe-folge-14-im-gesprach-mit-lena-salewski-und-pauline-pautz
Der Ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie an der Uniklinik Mainz gibt Hinweise, wie mit Kindern und Jugendlichen über den Ukrainekrieg und die medialen Bilder des Krieges gesprochen werden kann. Nicht nur für Eltern von Interesse.
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/krieg-kinder-101.html
Erfrischende Ideen und Tipps für Online-Seminare gibt es auf der Seite Internetquatsch, die von der Medienwissenschaftlerin Nele Hirsch und dem Portal eBildungslabor betrieben wird. Die Empfehlung bezieht sich auf die Methode Betzavta: https://www.internetquatsch.de/sub/betzavta.pdf
Eine sehr sensibel und umfassend zusammengestellte Auswahl von Hintergundlektüre und Methoden-Vorschlägen zu Rassismus, Rassismus-Kritik, unterschiedlichen Formen von Rassismen und rassismuskritischer Bildungsarbeit hat die GEW auf ihrer Seite bereitgestellt: https://www.gew.de/migration/materialien-zur-rassismuskritischen-bildungsarbeit
„Radikale Höflichkeit bedeutet, hitzige Gespräche respektvoll zu führen. Das heißt: Meinungsverschiedenheiten anerkennen, Gemeinsamkeiten suchen und damit die eigene demokratische Haltung einbringen.“
In kleinen Schritten mit Videobeispielen wird zunächst erläutert, was gemeint ist mit dem Konzept „radikale Höflichkeit“, dann wie es geht und schließlich, was es bringen soll/kann. Der Hintergrund der Kampagne ist die Konfrontation mit rechtspopulistischen Aussagen in direkten Gesprächen.
Die Website ist sehr praxisorientiert gestaltet. Man kann sie direkt in ein Gruppenformat einbauen oder daraus ein Konzept für eine bestimmte Gruppe und Situation entwickeln.
Weitere Infos hier: https://radikalehoeflichkeit.de/
Podcast, Websites, Erklärfilme und Materialien zum Downloaden – hier ist für unterschiedliche Altersgruppen gut aufbereitetes (Medien-)Material zusammengestellt:
https://blog.bildungsserver.de/unterrichtsmaterialien-zum-thema-ukraine-krieg/
Der Autor stellt fest, dass der Einfluss von Religion auf die Hinwendung eines Menschen zu einer Form von religiös begründetem Extremismus wissenschaftlich umstritten sei. Um den Einflussfaktor „Religion“ in diesem Kontext intensiver zu beleuchten, geht er daher ganz bewusst mit einer religionssoziologischen Perspektive in seiner Analyse an den Phänomenbereich heran.
Wie kann Politische Bildung auf die digitale Transformation reagieren? Wie können inhaltliche Veränderungsprozesse aufgegriffen werden? Und vor allem: Wie kann es gelingen im Netz die Beteiligung aller zu ermöglichen und die demokratische Auseinandersetzung zu stärken? Mit diesen Fragen setzt sich das Arbeit und Leben Magazin aus verschiedenen Perspektiven unter dem Titel „Politische Bildung geht digital“ auseinander.
In den Videos werden tiefgehende Gespräche anhand von Leitfragen wie „Wonach hast du Sehnsucht?“ "Welches Ereignis hat dich zu einem stärkeren Menschen gemacht?" „Fühlst du dich als Hijabi in Deutschland gesehen?“ durchgeführt und anschließend mit dem Publikum reflektiert.
Die Hauptgründerin von Straßenstimmen ist Deliah El-Chehade, eine Menschenrechteaktivistin, die in Osnabrück Soziologie und Erziehungswissenschaften studiert.
Dieses Format ist seit September 2021 ein Projekt von Meine Bildung und Ich e.V.
https://www.instagram.com/strassenstimmen/?hl=de
https://www.youtube.com/channel/UCqfAOwOGWb5jz1BgJC62toQ/featured
Wenn Menschen dem Glauben den Rücken zuwenden, geht es dabei nicht nur um Verfehlungen und Skandale in den Institutionen – die Glaubenssätze selbst finden immer weniger Rückhalt. Jungfräuliche Geburt, Gewaltexzesse im Alten Testament und die Rolle Christi stehen auf dem Prüfstand – auch bei älteren Menschen.
https://www.torial.com/mechthild.klein/portfolio/713108
Von Mechthild Klein | 19.01.2022
Gläubige und konfessionslose Expert*innen beantworten Fragen von Kindern und Jugendlichen. Was hat Yoda aus „Star Wars” mit dem Buddhismus zu tun? Was unterscheidet das jüdische „Pessah”-Fest vom christlichen Ostern und weshalb wird Ramadan gefeiert? „Göttlich" findet Antworten und deckt Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen auf.
Keine Altersgruppe in Deutschland ist so von Armut bedroht wie die 18- bis 24-Jährigen: rund ein Viertel der jungen Erwachsenen ist betroffen und die Pandemie hat dies für ihre Lebens- und Ausbildungssituation noch verschärft. Dabei ist der Übergang ins Erwachsenenalter die Phase im Leben, in der die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Im Porträt: Aicha, Laura, Johannes und Ceyda.
https://www.arte.tv/de/videos/099774-011-A/re-jung-arm-und-ausgebremst/
Sie gehen für "Fridays for Future" oder "Black Lives Matter" auf die Straße. Von politischen Parteien hält die "Generation Z" – der um das Jahr 2000 Geborenen nicht viel.
Verfügbarkeit: Video verfügbar bis 03.03.2022, innerhalb der EU
https://www.zdf.de/arte/the-european-collection/page-video-arte-generation-z---wie-politisch-ist-die-jugend-100.html
Nach dem Mauerfall diente die Gedenkstätte Sachsenhausen wie hier 1990 für Neonazis und Skinheads regelrecht als Wallfahrtsort. © picture alliance / ZB / Wyludda. Von Nadja Mitzkat · 08.09.2021
Neonazis treten in den 80er-Jahren selbstbewusst in der DDR auf. Die Staatsmacht ignoriert sie. Nach dem Mauerfall werden mit Unterstützung aus dem Westen rechte Strukturen aufgebaut. Die Jugendlichen von damals sitzen heute in den Parlamenten.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/rechtsextremismus-in-ostdeutschland-vom-verordneten-100.html
"Scheißjude" – das hört die 13-jährige Torhüterin Lian nicht zum ersten Mal. Hassparolen bis hin zu körperlicher Gewalt sind für die Sportler*innen des jüdischen Vereins Makkabi Normalität. Bei Makkabi trainieren auch Muslim*innen, Christ*innen und Menschen ohne Religion. Auch sie erleben die Hetze mit. Wie können sie den antisemitischen Angriffen auf dem Platz entgegentreten?
https://www.arte.tv/de/videos/100290-004-A/re-stark-am-ball/
Rabiat – Jugend für'n Arsch: Es macht einen Unterschied, ob man 16 oder 46 ist, wie man die Monate der Corona Einschränkungen erlebt. Gerade Jugendliche haben das Bedürfnis sich auszuprobieren, rauszugehen und mit ihresgleichen zu feiern. Im vergangenen Sommer eskalierte nach den Lockerungen so manch' eine Party in Deutschland und machte Schlagzeilen. Viele kämpfen mit psychologischen Problemen. Verlorene oder egoistische Jugend?
https://www.arte.tv/de/videos/097886-052-A/rabiat-jugend-fuer-n-arsch/
Das Primat der Gruppenidentität in Israel schuf eine Ordnung, die einzelne Gruppen privilegierte, andere marginalisierte und die Zusammenarbeit erschwerte. Braucht Israel 74 Jahre nach der Staatsgründung eine gemeinsame staatsbürgerliche Identität?
https://www.deutschlandfunk.de/buergerrechte-gruppenidentitaet-und-demokratie-in-israel-100.html
Auf YouTube sind z. B. die folgenden zu finden:
Was ist Klassismus?
https://www.youtube.com/watch?v=XURFjLbNJY8
Was ist Populismus?
In der Sendung „Kultur heute“ vom 25. Januar 2022, führt Stefan Koldehoff ein Interview mit Oliver Figge, Projektleiter der Studie, die an diesem Tag vorgestellt worden ist. Untersucht wurden unter anderem der Zugang und Umgang der Generation Z (die Jahrgänge 2000 und jünger) mit der NS-Zeit und dem Holocaust. Überraschende Ergebnisse der Studie waren u.a., dass das Interesse an dem Themenfeld größer ist als bei der Vergleichsgruppe der 40- bis60-Jährigen und dass sie mit dieser historischen Epoche viel stärker das Themenfeld „Rassismus“ assoziieren als die Vergleichsgruppe.
https://www.deutschlandfunk.de/studie-zur-generation-z-und-der-ns-geschichte-der-projektleiter-oliver-figge-dlf-354074f3-100.html
„Um die Vielfältigkeit von Lebensentwürfen junger Männer und Frauen mit Migrationserfahrung zu verstehen, geht diese Research Note der Frage nach, welche normativen Vorstellungen junge Männer und Frauen mit Migrationserfahrung bezüglich Geschlechterbildern, Partnerschaft, Freundschaft und Familie haben. Es wird beleuchtet, ob deren Einstellungen von den Wünschen ihrer Eltern und Familien abweichen und ob bzw. wie sich diese während der Sozialisation in Deutschland ändern. Im Fokus stehen vor allem die Fragen: Wie stellen sich junge Frauen und Männer mit Migrationsgeschichte eine „richtige“ Frau und einen „richtigen“ Mann vor? Was darf eine Frau, was steht einem Mann zu? Im Rahmen der explorativen Untersuchung wurden individuelle sowie Fokusgruppen-Interviews mit 43 jungen Frauen und Männern mit familiärer Migrationsgeschichte und eigener Migrationserfahrung, darunter auch Fluchterfahrung, analysiert.“ (S.1)
Auf zwölf Seiten werden die Ergebnisse der Studie vorgestellt und Auszüge aus den Interviews dokumentiert, die als O-Töne auch für die Bildungsarbeit zum Thema „Geschlechterbilder und -rollen“ eingesetzt werden können.
PDF online: https://dezim-institut.de/fileadmin/Publikationen/Research_Notes/DeZIM_Research_Notes_08_210908_web.pdf
„In dieser Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk wurden [bundesweit; JuRe-Redaktion] 1.461 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 19 Jahren einer repräsentativen Stichprobe nach ihren Erfahrungen mit Alltagsrassismen gefragt. Für ein tiefergehendes Verständnis wurden zudem 22 Fallstudien von Kindern zwischen 6 und 12 Jahren erhoben.“ (S. 7)
Die Studie ist sehr lesefreundlich und übersichtlich angelegt. Zentrale Begriffe wie „Rassismus“, „Alltagsrassismus“ und „Othering“ werden prägnant erklärt. Kapitel mit zahlenmäßigen Ergebnissen der Studie wechseln sich ab mit Porträts aus der qualitativen Befragung. Die dokumentierten Erfahrungen und Äußerungen lassen sich gut in der Bildungsarbeit einsetzen.
https://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/rassismus.htm
Download-PDF: www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/Buch_Rassismus.pdf - 20.01.2022
Die Memory Walk-Filme werden von Jugendlichen mit einem Workshop-Konzept des Anne Frank Hauses Amsterdam gemeinsam mit Kooperationspartnern vor Ort entwickelt und umgesetzt.
Dabei sollen Jugendliche sich kritisch mit Denkmälern in ihrer Umgebung auseinandersetzen. Ein Fokus liegt dabei auf Denkmälern jüdischen Lebens und der Verfolgung von Jüd*innen, aber nicht ausschließlich. Auf dem entsprechenden YouTube-Kanal finden sich knapp 100 Filme, auch zahlreiche Videos aus Deutschland.
https://www.youtube.com/channel/UComF5xY2BDYUU85yKA_kEgg/videos
Die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstätte Andreasstraße in Erfurt/Thüringen hat in einem Projekt 2019 mit Jugendlichen einen Song darüber gemacht, wie Demokratie klingt. Absolut hörenswert: https://www.youtube.com/watch?v=-fhTIK7o4VE
In zwei Versionen von „jetzt mal ehrlich 1 & 2“ werden insgesamt 120 Situationen und mögliche Reaktionen darauf beschrieben. Es kann als Kartenspiel mit verschiedenen Versionen gespielt werden, bei dem die Mitspielenden richtig eingeschätzt werden müssen. Es eignet sich aber auch gut als Anregung für eine Diskussion und dadurch zum besseren Kennenlernen seiner Mitschüler*innen. Die Spiele sind schon etwas älter und deswegen in der Papierversion vergriffen. Als PDF stehen sie hier zur Verfügung:
jetzt mal ehrlich 1
https://www.bpb.de/shop/lernen/spiele/34263/jetzt-mal-ehrlich-1
jetzt mal ehrlich 2
https://www.bpb.de/shop/lernen/spiele/213546/jetzt-mal-ehrlich-2
„Präventionsarbeit ist nicht gleich Präventionsarbeit. Bei der Vielzahl der Handlungsfelder der universellen Präventionsarbeit ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Die neue KN:IX-Broschüre „Wer, wie, was? – und mit welchem Ziel? Ansätze und Methoden der universellen Islamismusprävention in Kommune, Schule, Kinder- und Jugendhilfe, außerschulischer Bildung, Elternarbeit, Psychotherapie und Sport“ widmet sich einzelnen Handlungsfeldern der universellen Prävention und stellt die unterschiedlichen Rollenverständnisse, Handlungslogiken und Rahmenbedingungen vor.“ (Quelle u. Link zum Download: ufuq.de)
Jüdische Jugendarbeit in Deutschland, Beitrag von: Laura Cazés. Im bpb-Dossier „Jüdisches Leben in Deutschland – Vergangenheit und Gegenwart“ ist im Dezember der Beitrag von Laura Cazés erschienen, der die Bedeutung der aktuellen Angebote Jüdischer Jugendarbeit und ihre historischen Hintergründe erläutert.
Vor dem Hintergrund alltäglicher Fremdzuschreibungen und Antisemitismuserfahrungen wollen die Angebote jüdischer Jugendarbeit für junge Jüd*innen und Juden Empowerment-Räume sein. Eine besondere Bedeutung haben dabei Zeltlager, hebr. Machane, die einen „Safe Space“ für Kinder und Jugendliche darstellen und „als Ort einer peer-geleiteten Kollektiverfahrung, als Ort jüdischer Selbstverständlichkeit“ erfahren werden.
Neues Material: Digitalisierter Kapitalismus: Digitale Medien, die Pandemie und soziale Medien verändern unseren Alltag und insbesondere unsere Arbeitsverhältnisse. Aber nicht nur persönlich, auch auf Ebene unseres Wirtschaftssystems ändert sich einiges. Daher stellt sich für die politische Bildung die Frage, wie sich Kapitalismus(-kritik) durch Digitalisierung verändert. Das neue Material "Wirtschaft demokratisch gestalten lernen: Digitalisierter Kapitalismus" von Attac und dem Konzeptwerk neue Ökonomik beschäftigt sich genau hiermit. Weitere Infos hier …
Das Material kann unter www.endlich-wachstum.de/kapitel/digitalisierung/ runtergeladen und genutzt werden. Im Attac Shop kann das Material außerdem als Broschüre bestellt werden.
Quelle: https://www.politische-jugendbildung.blog/blog/neues-material-digitalisierter-kapitalismus
Laura Baumgarten stellt auf Instagram die ersten Politikerinnen des Reichstages vor: @frauenabgeordnete
Bianca Walther betreibt den Podcast „Frauen von damals“, den Blog „Streifzüge durch die Frauengeschichte“ und twittert unter @frauenvondamals
Jasmin Lörchner hat einen Podcast HerStory, in dem sie queere und Akteur*innen aus allen Zeiten vorstellt. Ebenso hat sie einen Twitteraccount @herstory_pod
Über verlinkte Beiträge anderer Kanäle können wir auf eine vielfältige und anregende Community stoßen und neue Kanäle mit einer ähnlichen Agenda kennenlernen.
Oft auf dem Kanal zu sehen ist Atay Küçükler. Er ist sogenannter Jugendbotschafter im Rahmen des Aachener Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich.
Der Westdeutsche Rundfunk hat nach einer wochenlangen Auseinandersetzung beschlossen, nicht mit der Journalistin und Medizinerin Nemi El-Hassan zusammenzuarbeiten. Ist diese Entscheidung eine Einschränkung der Meinungsfreiheit oder eine berechtigte Konsequenz aus El-Hassans Vorleben? Weitere Infos hier …
Die neue Podcast-Reihe der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) beleuchtet Themen, wie in der Zeitschrift auch aus verschiedenen Blickwinkeln. Alle vier Wochen soll ein neuer Beitrag erscheinen. Den Anfang macht die Folge „APUZ #1: Zustand der Demokratie“. Der Podcast entsteht in Zusammenarbeit der APuZ-Redaktion der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) mit dem Podcast-Label hauseins und wird moderiert von Holger Klein. Zum Podcast>>
Freiheit gilt vielen Menschen als der wichtigste Wert gesellschaftlichen Zusammenlebens. Wie frei fühlen sich junge Leute 2021 in Deutschland - jenseits von Corona? https://www.zdf.de/gesellschaft/sonntags/frei-sein---frei-werden-100.html
Die Reporterin Constanze Polaschek befragt Passanten nach der Aussprache der Jugendwörter des Jahres 2021. „Sheesh“, „Cringe“ und „Bratan“ sind nur einige davon: https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/blond-reloaded-folge-4-jugendsprache-100.html
Die junge Generation habe weder Macht noch die Möglichkeit zur politischen Mitbestimmung: Ohne (Wahl-)Stimme müssten sie hinnehmen, was Ältere zu ihren Lasten entscheiden: https://www.zdf.de/wissen/scobel/scobel---jugend-an-die-macht-100.html
Zwei deutsche Juden ziehen in eine Siedlung nahe Bethlehem. Der Grund: Sie träumen von einem Leben im Heiligen Land. Völkerrechtlich gelten israelische Siedlungen auf palästinensischem Boden als illegal. Aber die Siedler glauben, dass sie ein Recht auf dieses Land haben. Was zieht die Deutschen in die Siedlungen? Und wie stellen sie sich das Zusammenleben mit den Palästinensern vor? https://www.arte.tv/de/videos/090637-053-A/re-wem-gehoert-das-heilige-land/
Die Inzidenzen sind bei Schüler*Innen besonders hoch. Das liege jedoch auch daran, dass die Entdeckungsrate durch Schultestungen bei den Jüngeren doppelt so hoch sei wie bei der folgenden Altersgruppe, sagte der Mathematiker Jan Mohring im Deutschlandfunk. Er erklärte auch, warum es besser sei, die Schulen offen zu lassen: https://www.deutschlandfunk.de/inzidenzen-bei-schuelern-100.html
Die meisten würden wohl kaum sagen „Ich bin ein Rassist“. Das mehrteilige Experiment von ARD beschäftigt sich mit der Frage, was ist Rassismus und wie rassistisch ist man selbst. Die Ende Dezember 2020 produzierte Sendung ist bei YouTube anzuschauen und kann Impulse für die eigene Arbeit geben: https://www.youtube.com/watch?v=RKHQGJD9J-M
„Die Broschüre […] nimmt insbesondere zwei Erklärungsansätze in den Blick: das Konzept von Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit als Element eines ‘Syndroms Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit‘ (GMF), das an Perspektiven der Vorurteilsforschung aus dem Bereich der angewandten Sozialpsychologie anknüpft, und die Theorie des antimuslimischen Rassismus, die sich an Ansätzen der kritischen Rassismusforschung und der postkolonialen Theorie orientiert. Beide Zugangsweisen stehen exemplarisch für die in der Fachdebatte zu findenden verschiedenen Sichtweisen auf das Verhältnis der Differenzkategorien "Religion" und "Rasse". Dabei werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Herangehensweisen wie auch Vorannahmen herausgearbeitet, aber auch Punkte wo sich beide Theorien sinnvoll ergänzen.“
Mehr unter: Vielfalt.Mediathek.de
Das ist eine Jugendstudie, die sich ganz anders liest als die meisten anderen. Im Fokus stehen die Geburtsjahrgänge 2010 bis 2024, die als „Generation Alpha“ signiert werden. Global wird diese Generation ca. 2 Milliarden Menschen umfassen, so die Annahme im Report.
Ihr Kurzprofil: „Smartphones und Tablets kennen sie seit dem Kleinkindalter. Alphas wachsen mit künstlicher Intelligenz und Sprachassistenten als ihren besten Freunden auf.“ (S. 6)
Der Zukunftsreport erschließt diese Generation durch das Instrument der Personas – „prototypische Abbilder eines Menschen in einer bestimmten Zielgruppe.“ (S.9). Mit Alice, Baram und Leonie werden drei Zukünfte im Jahr 2035 beschrieben, in denen diese zwischen 19 und 24 Jahre alt sind.
Simon Schnetzer, der an diesem Report mitgearbeitet hat, resümiert für sich: „Ganz ehrlich: Ich hoffe, dass einige der digitalen Alltagsszenarien nicht so eintreffen werden, wie sie in dem Generation Alpha Zukunftsreport beschrieben sind. Stellenweise fühlt man sich wie beim Lesen des Berichts wie beim Lesen des Buches 1984 von George Orwell (wer es nicht kennt: absolute Leseempfehlung), weil wir es zulassen, dass wir permanent überwacht werden. Vieles von dem, was der Zukunftsbericht beschreibt ist bereits technisch und gesellschaftlich Gegenwart, doch es ist noch nicht so verbreitet.“
Pädagogisch spannend an diesem Ansatz ist zum einen die Möglichkeit, sich mit den „Lebenswelt-Logiken“ der gerade in die weiterführenden Schulen kommenden Jahrgänge auseinanderzusetzen und sich auf diese Generation quasi “vorbereiten“ zu können. Das bedeutet auch, möglichen oder wahrscheinlichen negativen Entwicklungen frühzeitig begegnen zu können.
Wenn man die aufgezeigten Szenarien und Entwicklungen ernst nimmt, dann folgen daraus auch für die schulische und außerschulische Bildung medienpädagogische Konsequenzen, die heute schon angegangen werden müssen.
Zum Bericht geht es hier
In kurzen Artikeln wird zunächst aus einer intersektionaler, vorwiegend theoretischen Perspektive das Themenfeld beleuchtet, bevor in den beiden nachfolgenden Kapiteln der
Fokus auf der pädagogischen Praxis und den Perspektiven diverser Communities liegt. Der Reader stellt dabei u.a. die Frage, was passiert mit Jugendlichen, die in ihrem Sein sowohl aufgrund ihrer (vermeintlichen) Herkunft als auch ihrer Sexualität und/oder Geschlechtsidentität in Frage gestellt werden? Die spezifischen Herausforderungen nicht-binärer oder nicht-heterosexueller Jugendliche werden beleuchtet und Angebots- und Unterstützungsmöglichkeiten untersucht.
Warrach, Nora (Hg) (2021): Sexualität und Geschlechtsidentität in der Migrationsgesellschaft. IDA e.V. Düsseldorf.
Reader als PDF: IDA e.V. - Produkt-Details (idaev.de)
Die Studie liefert sowohl interessante Zahlen zu dem Pandemieerleben junger Menschen und dessen Auswirkung auf die psychische Gesundheit, als auch Perspektiven auf politische Einstellungen und individuelle Lebensweisen in Bezug auf die großen Fragen wie die Klimakrise. So geben 40 Prozent der Befragten an, dass die Pandemie ihre psychische Gesundheit beeinträchtigt und 37 Prozent der Befragten leiden unter dem Kontrollverlust im Alltag. Für 56 Prozent der Befragten ist die Klimakrise ihre größte Zukunftssorge. Aber auch die Frage nach der Absicherung im Alter beschäftigt junge Menschen: 48 Prozent der Befragten sorgen sich, nicht genug Rente zu erhalten.
Die Forscher*innen betonen, dass die Studie und auch die Reaktionen der Befragten in den Interviews zeigen, wie wichtig es ist, die Perspektiven junger Menschen abzufragen, die Unsicherheiten ernst zu nehmen und gezielt Unterstützungsangebote zu schaffen.
Studie (kostenpflichtig)
Jugend in Deutschland - Trendstudie: Winter 2021/22 (simon-schnetzer.com)
„In Deutschland werden tagtäglich Menschen beleidigt, angegriffen – oder sogar getötet. Das geschieht einzig und alein wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Religion. Der übergroße Teil dieser Taten löst keinen großen Aufschrei aus. Es ist daher umso wichtiger Zeichen zu setzen, um klarzumachen, dass man Schulter an Schulter mit den Betroffenen steht. Die Broschüre schlägt, auch anhand konkreter Beispiele, Möglichkeiten vor, die Geste "Schulter an Schulter" mit Leben zu füllen.“
Die Broschüre findet ihr hier
Glossar: Ein immer aktualisierter Glossar für präzise und diskriminierungsarme Sprache findet sich ebenfalls bei den neuen deutschen Medienmacher*Innen: https://neuemedienmacher.de/wording/
ZDF logo: Cybermobbing. Lukas tut was dagegen – vom 06.09.2021: Lukas weiß, wie es ist, im Internet gemobbt zu werden. Mit 13 Jahren hat er solches Cybermobbing selbst erlebt. Heute ist er 17 und hilft anderen mit einem Angebot im Internet. Weitere Infos hier ...
DEUTHSCHLANDFUNK Campus & Karriere: Kein Mobbing in der Schule: Prävention und Gegenmaßnahmen, Interview mit Sanem Kleff – vom: 18.10.2021: Hier der Link zum Audio-Beitrag.
Folgen der Corona-Pandemie - Jugendpsychiater: Mehr Sozialstunden an Schulen notwendig: Ängste, Essstörungen oder weniger Aktivität: Die fehlende Alltagsstruktur während der Corona-Pandemie hat bei vielen Schülerinnen und Schülern Spuren hinterlassen. Das beobachtet auch der Jugendpsychiater Tobias Renner. In den Schulen müssten sozial-emotionale Fertigkeiten deshalb stärker in den Fokus rücken. Weitere Infos hier ...
Fünf Jahre nach dem „Spionageskandal“ - Stillstand oder Neuanfang für den Moscheeverband Ditib?: 2017 setzte die NRW-Landesregierung die Mitwirkung der Ditib bei der Gestaltung des Islamischen Religionsunterrichts aus – wegen eines „Spionageskandals“ um Imame. Der Dachverband der türkischen Moscheegemeinden kündigte einen Neuanfang an. Doch bis heute bleiben Fragen – und Vorurteile. Weitere Infos hier ...
Der Alleinvertretungsanspruch der Religionen: „Wir haben die Wahrheit“: Die Gretchenfrage lautet nicht: Wie hältst du's mit der Religion? Sondern: Hältst du aus, dass andere etwas anderes glauben oder gar nichts? Fundamentalisten bekämpfen oder bekehren diejenigen, die sie auf dem falschen Weg wähnen. Religiöse Toleranz ist ein ständiger Lernprozess. Weitere Infos hier ...
In Ihrem Beitrag macht Nil Idil Çakmak aufmerksam auf die Fotodatenbank https://gesellschaftsbilder.de/assets/logos/2019_02_08__09_08_00_Gesellschaftsbilder_Logo.png, in der zu verschiedenen Themen Bilder für die Arbeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden:
Weitere Infos hier:
https://www.politische-medienkompetenz.de/debatte/bildsprache-ohne-diskriminierung/
Die Ergebnisse für Deutschland sind teil einer internationalen Studie, die sich ausschließlich auf die Gruppe der 11- bis 15-jährigen Schüler*innen der weiterführenden Schulen fokussiert. Da die Definition von (Cyber-)Mobbing in dieser Studie eine andere ist als in der des Bündnisses gegen Cybermobbing oder auch der JIM-Studie 2018, sind die Ergebnisse tendenziell auch andere.
Am Ende der Studie wird geschlussfolgert:
„Insgesamt unterstreichen die abnehmenden beziehungsweise auf relativ geringem Niveau stabilen Mobbing- Häufigkeiten die Bedeutung proaktiver Anti-Mobbing- Interventionen. Trotz rückläufiger Tendenzen ist nach wie vor mehr als jede siebte Schülerin, beziehungsweise jeder siebte Schüler in Mobbing involviert. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass es in jeder Schulklasse Schülerinnen und Schüler gibt, die unter Mobbing leiden.“ (S. 69)
Als PDF online verfügbar.
Die dritte Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing untersucht die Entwicklung des Problems im Hinblick auf die Gruppen der Eltern, der Lehrer*innen und der Schüler*innen, wie sie sich seit 2013 darstellt und aktuell durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen beeinflusst ist.
Es handelt sich zwar nicht um eine repräsentative Studie, doch die Stichproben bei den Eltern (1.007 netto), Leser*Innen (377 netto) und Schüler*Innen (4.418 netto) sind so groß, dass die Ergebnisse eine belastbare Aussagekraft enthalten. Zwei zentrale Ergebnisse der Studie sind:
Als PDF online verfügbar unter: https://www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/fileadmin/pdf/studien/Cyberlife_Studie_2020_END1__1_.pdf
„Die jugendpolitische Zusammenarbeit auf EU-Ebene begann im Jahr 2002 und bildete fortan den politischen Rahmen für die seit 1988 durchgeführten EU-Jugendprogramme. Die EU-Jugendstrategie 2019–20271 ist die dritte Generation dieses Rahmens. Ihr liegt ein dualer Ansatz zugrunde: a) die Einbeziehung jugendrelevanter Initiativen in allen Politikbereichen und b) das Angehen der Kernbereiche des Jugendsektors: Beteiligung. Begegnung. Befähigung.“
Im Bericht werden die bisherige Entwicklung und die Weiterentwicklung der EU-Jugendstrategie behandelt und welche Maßnahmen, Strukturen und Formate besonders hilfreich und nützlich für die drei Kernanliegen „Beteiligung, Begegnung und Befähigung" sind.
Mobbing ist ein weit verbreitetes Phänomen an Schulen und in der Jugendarbeit – noch verstärkt durch das Internet und die Corona-Zeit. Der Mobbingberater Florian Wallner definiert in diesem Baustein den Begriff Mobbing, beschreibt Systematiken und wie Gegenmaßnahmen gestaltet werden können. Sanem Kleff ordnet Mobbing als Instrument der Herabwürdigung ein, das seine Wirkung dann entwickelt, wenn bereits Ideologien der Ungleichheit in der Gruppe virulent sind – und dass diese einbezogen werden müssen, damit Gegenmaßnahmen gelingen können.
DIN-A5-Format, 56 Seiten / Erscheinungsjahr: 2021 / Herausgegeben von Aktion Courage e.V. im Projekt "Couragiert gegen Mobbing".
Das PDF kann hier heruntergeladen werden.
Das Heft lässt sich als barrierefreie PDF-Datei herunterladen und kann als Print bei der bpb bestellt werden.
Abdelkarim, Comedian aus Duisburg, und die Berliner Schauspielerin, Autorin und Comedian Kirstin Warnke (NDR etra3) präsentieren die zweite Staffel von ABDELKRATIE zum Thema Bundestagswahl gemeinsam. Informationen zum Wahlsystem, zur Erst- und Zweitstimme oder zur Briefwahl präsentieren die beiden locker flockig, korrekt gegendert und von der bpb produziert.
Ein Interview von Carina Huppertz mit Saba-Nur Cheema von der Bildungsstätte Anne Frank über Verschwörungsideologien und Antisemitismus:
https://www.bpb.de/mediathek/327980/folge-2-5-die-da-oben-im-hintergrund
Vom Berg Gurugu aus blickt der Malier Abou Bakar Sidibé auf die spanische Enklave Melilla. Die Stadt an der nordafrikanischen Mittelmeerküste ist das Ziel tausender westafrikanischer Migranten auf dem Weg nach Europa – entfernt nur einen gefährlichen Sprung über die riesige und gut gesicherte Grenzzaunanlage. Bereits seit über 14 Monaten lebt Abou in einem informellen Camp an den Hängen des Berges, als er beginnt, sein Leben mit der Kamera zu dokumentieren. https://www.bpb.de/mediathek/322877/les-sauteurs-those-who-jump
Abigail ist in einer radikalen Glaubensgemeinschaft groß geworden. Den Weg hinaus in die echte Welt findet sie, als sie plötzlich schwer krank wird. Mit diesem Tag ändert sich alles! https://www.zdf.de/funk/tru-doku-12074/funk-endlich-wieder-frei--abigails-ausstieg-i-tru-doku-102.html
Homosexualität im muslimischen Glauben: Asena ist lesbisch! Jahrelang verheimlicht sie es und hat Angst verstoßen zu werden. Doch ihre Familie unterstützt sie dabei, sich selbst zu akzeptieren. https://www.zdf.de/funk/tru-doku-12074/funk-endlich-darf-ich-zeigen-wer-ich-bin--asenas-23-outing-vor-der-familie-i-tru-doku-102.html
Wie konnte sich die Beziehung zwischen Juden und Muslimen zu dem entwickeln, was sie heute ist? Die Reihe erzählt 1400 Jahre jüdisch-muslimischer Geschichte, von der Geburt Mohammeds bis zum heutigen Israel. Ein einzigartiger Rückblick auf eine gemeinsame, wechselvolle Vergangenheit, die von Konflikten genauso geprägt ist wie von Jahrhunderten friedlichen Zusammenlebens. https://www.arte.tv/de/videos/RC-020740/juden-muslime/
Rassismus gegenüber Schwarzen Menschen hat eine lange Vorgeschichte. Die Historikerin Delphine Peiretti-Courtis beleuchtet besonders die Rolle von Medizinern ab Ende des 19. Jahrhunderts, die rassistische Klischees als wissenschaftliche Erkenntnisse ausgaben – und die bis heute nachwirken. Siehe hier ...
Um Erstwähler zu erreichen, posten Parteien Wahlwerbung bei TikTok, wo sich die junge Zielgruppe tummelt. Im Gegensatz zu anderen Social-Media-Apps ist die Kommunikation auf TikTok viel interaktiver. Es besteht aber Manipulationsgefahr, sagte der Politikberater Martin Fuchs im Dlf. Siehe hier ...
Corona hat den digitalen Innovationsdruck in der Bildung verdeutlicht. Zudem sind neue Konzepte gefragt, um die kommenden Generationen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Es braucht eine Schule, die Leidenschaft und Engagement zündet, um notwendige Veränderungen zu gestalten. Siehe hier ...
Wer ist Olaf Scholz (SPD)?
https://www.zdf.de/kinder/logo/olaf-scholz-292.html
Wer ist Armin Laschet (CDU)?
https://www.zdf.de/kinder/logo/kanzlerkandidat-union-armin-laschet-100.html
Wer ist Annalena Baerbock (Die Grünen)?
https://www.zdf.de/kinder/logo/kanzlerkandidatin-die-gruenen-annalena-baerbock-100.html
Hier kann sich der Interessierte ganz einfach durch verschiedene Themengebiete klicken. Am Ende bekommt man eine Auflistung der Parteien, mit deren Programm die Antworten am meisten übereinstimmen. Eine Hilfe zur Wahlentscheidung. https://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/
Simon Schnetzer: IG Metall Jugendstudie Plan B – Datenreport, hg. von: IG Metall Vorstand, Frankfurt/Main 2021
Die Studie, die der Jugendforscher Simon Schnetzer im Auftrag der IG Metall durchgeführt hat, untersucht zwei thematische Schwerpunkte: zum einen die Auswirkungen der Corona-Pandemie und Formen und Themen von Jugendbeteiligung bei 16- bis 27-Jährigen, die sich in einer beruflichen Ausbildungs- oder Studien-Situation bzw. bereits in einem Arbeitsverhältnis befinden.
Da die Gruppen im Untersuchungsdesign getrennt betrachtet werden, können Ergebnisse der Studie für Auszubildende im dualen System und damit für Berufsschüler*innen aus dem Datenreport entnommen werden.
Anhand der Fragestellungen der Studie und ihrer Ergebnisse können diese für die Konzeption von Gruppenangeboten mit der Zielgruppe als Impulse und Hintergrundinformationen genutzt werden. So z. B. wenn 62% der Azubis das Arbeiten / Lernen im Homeoffice als belastend erfahren haben und 33% „Zukunftsängste“ signalisieren.
PDF online: https://www.igmetall.de/jugend/studie-plan-b
Demokratie und Partizipation in der Migrationsgesellschaft. Unterrichtspraktische Methoden und Materialien für Bildungsreferent*innen und Lehrkräfte der gesellschaftlichen Fächer und Fächerverbünde, hg.von: Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland, Kassel / Osnabrück / Tübingen (2021)
Im Heft 4/2021 der Zeitschrift für Pädagogik (BELTZ Verlag) hat Andrea Völkerling mit der redaktionellen Unterstützung von Axel Kühnlenz eine Sammlung von Linktipps unter dem Titel „Demokratieerziehung und die Herausforderungen des Liberalismus“ veröffentlicht.
Hier finden sich sowohl „Quellen zum theoretischen Hintergrund von Demokratieerziehung und politischer Bildung, Informationsportale, ausgewählte Fachbeiträge, Materialien, Projekte und Konzepte insbesondere für den Schulunterricht, aber auch für außerschulische Bildungskontexte, zentrale Institutionen und Netzwerke.“
Der Beitrag steht über den Deutschen Bildungsserver als PDF zur Verfügung.
https://www.bildungsserver.de/Zeitschrift-fuer-Paedagogik-4-2021-Demokratieerziehung-und-die-Herausforderungen-des-Liberalismus-12874-de.html
Eine gut aufbereitete Seite mit Materialien und Methoden für Workshops sowie Tipps und Hintergrundinformationen zu Jugendbeteiligung:
Und dann hat Arbeit und Leben selber ja neue Methoden-Karten für Warm-Ups und Kennenlern-Aktivitäten für ’s digitale Seminar herausgegeben:
https://www.arbeitundleben.de/33-methoden-und-warmups-fuers-digitale-seminar
Dieser Baustein von ‚Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage‘ beschreibt die unterschiedlichen Identitäten, die Jugendliche an Schulen annehmen und thematisiert „die problematischen Folgen von Identitätszuschreibungen“. Dabei fokussiert sich Michael Kiefer „auf Konflikte in und mit religiösen Gruppen rund um das Thema Islam“. Im Anschluss werden alternative Konzepte vorgestellt, wie etwa das Konzept der „Ähnlichkeit“ von Anil Bhatti und dem Aufzeigen, dass Identitäten transformativ sind: https://www.vielfalt-mediathek.de/wp-content/uploads/2021/04/sor-smc_Baustein-9-Identitaetspolitiken_vielfalt-mediathek.pdf
Mehrsprachigkeit als Ressource und Kompetenz sehen, darauf weist dieser Rundbrief hin. Spracherwerb funktioniert nicht nur linear, sondern multilingual. Dies wird allerdings in Prüfungsordnungen nicht festgehalten und reduziert mehrsprachige Generationen und Gruppen oft auf unzulängliche Sprachkompetenzen. Für unsere Zielgruppen in der politischen Jugendbildung ist dies vielfach ein relevantes Thema:
http://www.akdaf.ch/html/rundbrief/rbpdfs/61_Mehrsprachigkeit_Sprachenportraits.pdf
„Die Broschüre ‘Demokratie und Partizipation in der Migrationsgesellschaft‘ geht der Frage nach, wie Demokratie so gelebt werden kann, dass alle an ihr profitieren und in ihr partizipieren können. Durch fünf themenbezogene Bausteine (Integration und Solidarität, Fluchtregime und Soziale Rechte, Rassismus in der postmigrantischen Gesellschaft, Schutz vor Gewalt im Kontext Flucht und Migration, Demokratie und Selbstorganisierung) zeigt die Broschüre auf, wie einerseits Mechanismen des Ausschlusses funktionieren und andererseits Gegenpraktiken von Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und Solidaritätsnetzwerke gestaltet werden.
Die Bausteine bieten durch eine Methodenvielfalt (Kurzfilme, Texte, Interviewpassagen und erfahrungsbasierte und interaktive Methoden der Friedenspädagogik) viel Raum zur Reflexion, wie Menschen ohne sicheres
Bleiberecht, mit wenigen Ressourcen und eingeschränkten Rechten Zugang zu Schutz und Teilhabe erlangen können. Die Methoden und Materialien können von Lehrkräften und Bildungsreferent*innen beliebig im Unterricht, in themenbezogenen Projekten, Arbeitsgemeinschaften sowie Workshops und Fortbildungen der politischen Bildungsarbeit eingesetzt werden.“
Broschüre: http://www.welcome-democracy.de/sites/default/files/2021-03/Bildungsbrosch%C3%BCre%20Demokratie%20und%20Partizipation%20in%20der%20Migrationsgesellschaft.pdf
Zitatquelle: pufii Präventive Unterstützung für Integrations-Initiativen: https://www.pufii.de/nano.cms/aktuelles?xa=details&id=2753
„Nur Hundert Jahre – Die Aktualität von Frauenwahlrecht und Frauenpolitik“, das war der Titel einer Wanderausstellung, die 2020 von Arbeit und Leben Thüringen konzipiert und umgesetzt wurde. Das Besondere war, dass zugewanderte Frauen aus Ländern des Nahen Ostens die Idee zu dieser Ausstellung hatten und die Ausstellung selbst gestalteten. Arbeit und Leben Thüringen griff die Anregung auf und erhielt finanzielle Unterstützung vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im Landesprogramm „Denk Bunt“. Die Broschüre zur Ausstellung steht hier zum Download bereit. Wer an der Wanderausstellung interessiert ist, kann hierzu eine Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Michael Blume geht in seinem Buch auf die kulturgeschichtliche und psychologische Herkunft und Wirkung von Verschwörungsmythen ein. Die kompakte Publikation gibt außerdem Tipps, wie man der Argumentation von Verschwörungsanhänger*innen entgegentreten kann.
Wir haben uns entschieden, diese Beitrag zu löschen.
Da Tarek Baé sich im Zuge des aktuellen Nahostkonflikts einseitig anti-israelisch äußert, haben wir den Link zu seinem Kanal entfernt und distanzieren uns von seiner Position.
Die Kanackische Welle ist ein Podcast, der im zwei Wochen Rhythmus erscheint und in dem sich die Journalisten Malcolm Ohanwe und Marcel Aburakia mit dem Thema Identität im Einwanderungsland Deutschland befassen.
In diesem Podcast geht es um Politik, Popkultur, Rassismus, Sexualität, Sport, Musik oder Gendern aus einer migrantischen Perspektive. Malcolm Ohanwe und Marcel Aburakia sind Journalisten aus München mit jeweils einem palästinensischen Elternteil. Der Podcast zeichnet sich durch eine leicht verständliche Sprache und dennoch einen guten Journalismus aus. Seit Mai 2021 ist Kanackische Welle auch ein Funk-Angebot.
Der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina ist wieder eskaliert. Es gibt viele Opfer, besonders auf palästinensischer Seite. Und aus der Politik hört man fast ausschließlich: Solidarität mit Israel! Ist das nicht viel zu einseitig?
https://www.zdf.de/funk/die-da-oben-12030/funk-warum-deutschland-immer-hinter-israel-steht-102.html
Wie hat sich die Beziehung zwischen Jüd*innen und Muslim*innen bis heute entwickelt? Die Dokureihe beleuchtet die 1400 Jahre lange jüdisch-muslimische Geschichte, die sich von der Geburt Mohammeds bis zum heutigen Israel erstreckt. Ein einzigartiger Rückblick auf eine gemeinsame, wechselvolle Vergangenheit, die von Konflikten genauso geprägt ist wie von Jahrhunderten friedlichen Zusammenlebens.
Eine Gleichbehandlung von Religionen und Weltanschauungen gebe es in Deutschland nicht, sagte der Philosoph Ralf Schöppner im Deutschlandfunk. Schulen oder Kitas für nichtreligiöse Kinder suche man beispielsweise vergeblich. Humanistische Verbände müssten in der Bundesrepublik mehr Anerkennung bekommen.
Nach wie vor beschäftigen sich mehrere Akteure und Internetseiten damit, Fake News Fakten entgegenzusetzen. „Faktenfinder“ (Tagesschau), Mimikama und Correctiv bieten durch umfangreiche Recherchen zu den verschiedenen Behauptungen und Fake News, die in sozialen Netzwerken kursieren, fundiertes Wissen und entlarven so deren falschen Inhalt.
Faktenfinder - Im Internet geteilte Informationen werden auf folgenden Seiten überprüft:
Podcasts zum Thema Corona-Verschwörungserzählungen veranschaulichen deren Entstehen und Wirkungsweise. Hier sind vor allem die Podcasts von der Bundeszentrale für politische Bildung und die des Antisemitismusbeauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg Michael Blume zu empfehlen. Michael Blume hat bereits über 40 Podcasts ins Netz gestellt. Episode 41 erschien im Mai und hat den Titel „Von NS-Gleichsetzungen und Vergleichen: Sophie Scholl und Roland Baader“.
https://www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/306942/corona-und-verschwoerungstheorien
Katharina Nocun und Pia Lamberty befassten sich schon im letzten Jahr mit dem Thema Fake News. In diesen Tagen erscheint ihr neues Buch „True Facts – was gegen Verschwörungserzählungen wirklich hilft“. Im Alltag, im Freundes-, Bekannten-, Kollegen- und Familienkreis treffen wir immer häufiger auf Verschwörungserzählungen. Nocun und Lamberty geben Anregungen, wie man Aussagen als Fake Facts entlarvt. Ein nützlicher Ratgeber in diesen Tagen.
Die Studie ist nach 2008 zum zweiten Mal durchgeführt worden und erhebt Daten zum Leben muslimischer Menschen mit Migrationshintergrund, muslimischer Religionseinrichtungen in Deutschland und zu nicht-muslimischen Migrant*innen aus muslimisch geprägten Ländern in Deutschland. Neben quantitativen Entwicklungen werden strukturelle Veränderungen innerhalb der muslimischen Bevölkerungsgruppe sichtbar und es werden sog. Integrationsfaktoren untersucht. Die Daten können helfen, Klischees und Vorurteilen zu begegnen, aber auch strukturelle Integrations- und Teilhabebarrieren deutlich zu machen.
Die „Zentralen Ergebnisse“ zu Beginn der Studie (S. 9-11) helfen, erste Informationen zu eigenen Fragestellungen zu finden.
PDF: Link BAMF
Why we matter? Diese Frage stellt Emilia Roig, Gründerin und Direktorin des „Center for Intersectional Justice e.V.“ in Berlin, in ihrem gleichnamigen Buch, das in diesem Jahr im Aufbau-Verlag erschien. Entlang ihrer eigenen Biografie und Identität sowie zahlreichen konkreten historischen und aktuellen Beispielen setzt sie sich mit gesellschaftlichen Macht- und Unterdrückungsverhältnissen auseinander. Sie beschreibt die Auswirkungen dieser Verhältnisse auf uns und die Menschen, mit denen wir zusammenleben. Dabei ist auch das Bildungssystem ein großes Thema: Was bekommen wir im Kindesalter beigebracht und wo sind die Bildungslücken? Mit dem Begriff der „Empathielücke“ beschreibt sie eindrücklich die Konsequenzen des „Nicht-Lernens“ und der fehlenden Perspektivenvielfalt.
So geht es in ihrem Buch u.a. um das aktive Verlernen von Mustern und Wissen und das Erlenen von neuen Perspektiven und Wissen, um zu einer solidarischen Gesellschaft zu werden, in der jede*r Einzelne zählt und Raum zum Leben hat.
Bislang 14 Fachbegriffe listet die Rubrik „kurz erklärt“ auf der Website der Vielfalt-Mediathek. Spannend die Erläuterungen zum Begriff „Rassismus“ und wie er sich vom Begriff „Fremdenfeindlichkeit“ unterscheidet. Zum jeweiligen Begriff sind Hintergründe, Erläuterungen und auch Medien- und Literaturhinweise zu finden.
Die Broschüre „Demokratie und Partizipation in der Migrationsgesellschaft“ geht der Frage nach, wie Demokratie so gelebt werden kann, dass alle an ihr profitieren und in ihr partizipieren können.
Sie enthält fünf themenbezogene Bausteine:
Die Bausteine sind für außerschulische Bildungsarbeit und den Unterricht gedacht und bieten Methodenvielfalt (Kurzfilme, Texte, Interviewpassagen und erfahrungsbasierte und interaktive Methoden der Friedenspädagogik) und Anregungen zur Reflexion, wie Menschen ohne sicheres Bleiberecht, mit wenigen Ressourcen und eingeschränkten Rechten Zugang zu Schutz und Teilhabe erlangen können.
Quellen:
http://welcome-democracy.de/politische-bildungsarbeit
https://www.politische-jugendbildung.blog/blog/demokratie-und-partizipation-in-der-migrationsgesellschaft-methoden-und-materialien
Eine vielfältige Methodenkiste für die Arbeit mit (Jugend)Gruppen angefangen von Methoden zur Vorbereitung vor einem Treffen/Workshop über die Kommunikation zwischendurch bis hin zum Abschied.
Die 28-seitige Broschüre enthält grundlegende Beiträge mit Praxishinweisen zum Thema.
Die englischsprachige Broschüre ist von der kroatischen Jugendorganisation Udruga Prizma herausgegeben und enthält die Ergebnisse und Erfahrungen eines Erasmus+ Seminars 2017 mit dem Titel „Ready for Dialogue, Ready for Positive Change“. Im Mittelpunkt steht ein dialogischer Ansatz in der interreligiösen Jugendarbeit. Neben grundsätzlichen Überlegungen enthält die PDF eine Methodensammlung (Toolbox) mit guten Beschreibungen zur Durchführung und jeweils auch zur Reflektion der Methoden. Hierzu gehören u.a. Surviving in desert, Chocolate Game, Religious Biography oder auch Where is my Shoe?
Methodenkarten für Jugendliche zum eigenständigen Durchführen der Methoden. Zu diesen zählen: über Kompetenzen informieren, Kommunikation, Zusammenarbeiten, selbstständiges Urteilen und Meinungen vertreten. Die Methoden-Kiste zielt besonders auf „kreatives, selbständiges und eigenverantwortliches Lernen“.
https://www.bpb.de/shop/lernen/thema-im-unterricht/36913/methoden-kiste
Eine ausführliche Broschüre zu kultureller, sprachlicher und religiöser Vielfalt und den Umgang damit in heterogenen Jugendgruppen.
https://shop.bjr.de/media/pdf/3d/bc/5d/0640_2020-07-13_AH-Das-neue-Wir_Web.pdf
Eine umfassende Veröffentlichung zur Bedeutung von Religion an Schulen, welche Rolle sie dort spielt, welchen Einfluss sie hat, welche Diskriminierungsformen im Zusammenhang mit Religion auftreten, wie es mit der religiösen Vielfalt an Schule aussieht und wie mit der religiösen Bildung.
https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/43/24/a5/oa9783839453551.pdf
Seit Beginn der Coronapandemie wissen wir, dass es wichtig ist Dinge aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel zu betrachten, um verlässliche Informationen zu erhalten.
Gerade in Zeiten polarisierender Expert*innen-Meinungen und Verschwörungserzählungen in den „Sozialen Medien“ sind Kanäle wie maiLab äußerst wichtig.
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim ist eine vielfach ausgezeichnete Wissenschaftsjournalistin und promovierte Chemikerin. Sie hat den YouTube Kanal „maiLab“ gegründet. maiLab ist Teil des Angebots von funk. Das Team wurde zwischenzeitlich mit noch zwei weiteren promovierten Wissenschaftlern verstärkt: Lars Dittrich und Jens Föll.
Wer hat Lust mit Mai eine Tasse Tee zu trinken?
Auch wenn die Studie primär die Evaluierungsergebnisse der untersuchten Beratungslandschaft und -ihrer Beratungsangebote vermittelt, sensibilisiert und informiert sie doch auch grundsätzlich über das Thema. Auf S. 30 ff. werden speziell antimuslimische Diskriminierungserfahrungen in Schulen und Bildungseinrichtungen thematisiert. Ein Ergebnis der Studie: „Die Besonderheit von antimuslimischem Rassismus wird von den Beratungsstellen darin beschrieben, dass er besonders „salonfähig“ sei, deutlich weniger verdeckt geschehe und häufig nicht als Rassismus erkannt werde.“ (S. 30)
https://www.claim-allianz.de/content/uploads/2021/03/210105_knw_kurzstudie_digital.pdf?x54225
Das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena trägt im aktuellen Band seiner Schriftenreihe das breite Spektrum antisemitischer Positionen und Kontexte zusammen. Die Aufbereitung auf der Website des IDZ ermöglicht es so, sich gezielt den- oder diejenigen Artikel anzuschauen/herunterzuladen, die zur jeweils aktuellen Situation oder Auseinandersetzung im eigenen Praxisfeld passen.
Neben der wissenschaftlichen Aufbereitung antisemitischer Kontexte finden sich am Ende des Bandes, der auch als PDF mit 272 Seiten heruntergeladen werden kann, drei Praxisbeiträge die sich mit den „Chancen und Grenzen historisch-politischer Bildungsarbeit“, „einer antisemitismussensiblen Bildungsarbeit“ im Kontext von Schule sowie dem Umgang mit einem „islamischen Antisemitismus“ auseinandersetzen.
https://www.idz-jena.de/schriftenreihe/band-8-antisemitismus/
Dies ist die fünfte Jugendstudie, die das Land BW durchgeführt hat. Der Fragebogen wurde zusammen mit „Jugendlichen aus dem Vorstand des LSBR [Landesschülerbeirat] und dem Kultusministerium entwickelt“. Teilgenommen haben mehr als 2.300 Schüler*innen zwischen 11 und 18 Jahren an weiterführenden Schulen in BW. Leider wurden keine Berufsschüler*innen der entsprechenden Altersgruppen berücksichtigt. In dieser Studie gab es zwei neue Themenbereiche, die erfragt wurden: „Ab ins Ausland – oder?“ und „Politik und du“. Außerdem enthält der Studienbericht eine Stellungnahme des LSBR zu den Ergebnissen.
Wir haben einmal in das Kapitel „Politik und du“ des Studienberichts geschaut (Antes / Gaedicke / Schiffers (Hg.): Jugendstudie Baden-Württemberg 2020…, (2020), S. 54ff.). Gefragt wurde nach politischem Engagement und Interesse, den politisch relevanten Themen sowie nach der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland. Außerdem auch nach den vorhandenen jugendgerechten Angeboten politischer Bildung.
Aufgefallen ist uns, dass nur gut vier Prozent der befragten Schüler*innen angegeben haben, dass sie sich an der Gestaltung des Schullebens engagieren (ebd., S. 56). Dies korrespondiert mit der Einschätzung von knapp 60 Prozent der Befragten, dass es eher schwierig bis unmöglich sei, den Alltag an der Schule mitgestalten zu können (ebd., S. 40). Während eine große Mehrheit von 70 Prozent mit der Demokratie in Deutschland ganz zufrieden ist (ebd., S. 59f.), sieht das bei den jugendgerechten Angeboten politischer Bildung anders aus. Lediglich 36 Prozent waren der Meinung, dass diese ausreichend vorhanden seien, während fast 54 Prozent einen gegenteiligen Eindruck haben (ebd., S. 61f.).
Die Themen / Fragstellungen der Studie beinhalten fast alles, was für primärpräventive Arbeit mit Jugendlichen im Schulkontext relevant ist: Freizeit, Engagement, Schule, Freundschaft, Medien, Geld, Zukunft, Werte. Ein Blick hinein lohnt sich.
Quelle:
https://km-bw.de/site/pbs-bw-km-root/get/documents_E1850112525/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/KM-Homepage/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen%202020/Jugendstudie_2020_200629_Onlineversion%20final.pdf
Unterschiedliche Materialien rund um das Thema Mobbing / Cybermobbing sind auf der Seite des Deutschen Bildungsservers zusammengestellt: Videos, Podcasts, Dossiers und weitere online-Materialien für unterschiedliche Schulstufen und Schulformen. Die letzte Aktualisierung war am 18. Februar 2021.
Quelle:
https://www.bildungsserver.de/Mobbing-und-Cybermobbing-12587-de.html
Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. bildet, berät und forscht bereits seit 1989 zu Themen wie Sexualität, Geschlecht, Sexismus und Co. Neben den umfangreichen Forschungsarbeiten entwickeln sie seit vielen Jahren auf Grundlage ihrer wissenschaftlichen Erkenntnis und ihren praktischen Erfahrungen Bildungsmaterialien für eine geschlechterreflektierte Pädagogik, die auf der Homepage kostenlos abgerufen werden können. Neben Materialien wie „Der große Preis“, einer Methode, die zum Austausch und Aneignen sowie Vertiefen von Wissen zu verschiedenen Themen rund um Geschlechtsidentität und Sexualität anregt, findet sich auch eine Fülle von Materialien wie Erklärfilme und Podcasts.
Quelle:
https://www.dissens.de/geschlechterreflektierte-paedagogik-geschlecht-bildung
„Hey, mein Name ist Leeroy und ich sitze im Rollstuhl, seitdem ich 4 Jahre alt bin. Auf meinem Kanal treffe ich viele interessante Menschen!“
So stellt sich Lerroy auf seinem Kanal vor.
In seinen Videos werden Lifestyle-Themen angesprochen, die gleichzeitig einen ernsten Hintergrund haben. Er schafft es mit seiner spannenden Persönlichkeit, ein authentisches Gespräch zu führen und Situationen aus einer neuen Perspektive zu beleuchten.
„Wie ist das Opfer eines Terroranschlags zu sein?“
„Wie ist das Antifaschist zu sein?“
„Wie ist das Nazi zu sein?“
„Wie ist das 4 Eltern zu haben?“
Mehr dazu auf seinem Kanal:
APUZ- Aus Politik und Zeitgeschichte (31-32/2019)
Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber lesenswert. Gerade in Coronazeiten haben Videospiele mehr Zuspruch als je zuvor. Doch einige Spiele haben problematische Inhalte – sie sind sexistisch, rassistisch und verwenden Hate Speech.
https://www.bpb.de/apuz/294444/toxic-gaming-rassismus-sexismus-und-hate-speech-in-der-spieleszene?p=all
Noami erzählt in diesem Kurzfilm, wie sie den Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, erlebte. Die angehende Rabbinerin war in dem Gebäude als der antisemitische, rechtsextreme Attentäter versuchte, die Tür aufzubrechen und nach seinem Scheitern zwei Menschen erschoss. Naomi schildert auch, wie der Anschlag ihr Leben veränderte.
Arjin hat den Anschlag von Hanau am 19. Februar 2020 überlebt. Arjin erzählt die Geschichte der Opfer, damit sie nie vergessen werden.
Am 19. Februar 2020 ermordete ein rechtsextremer Attentäter in Hanau 9 Menschen und erschoss anschließend seine Mutter und sich selbst. Die Namen der Attentatsopfer sind Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Paun, Fatih Saraçoglu, Ferhat Unvar, Hamza Kurtovic und Said Nesar Hashemi.
Kemal Kocak gedenkt ihnen in einer sehr persönlichen Rede.
Das Peace Research Institute Frankfurt (PRIF) / Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) ist das größte Friedensforschungsinstitut in Deutschland. Es ist am kooperativen, interdisziplinären Projekt (PrEval) zur Erforschung von Evaluierungskonzepten, Präventionsmaßnahmen, -projekten und -ansätzen beteiligt. Dieses Forschungsvorhaben wird aus dem NPP (Nationales Präventionsprogramm gegen islamistischen Extremismus) durch das BMI gefördert.
In der aktuellen Ausgabe des PRIF Spotlight beleuchten die Autor*innen das Verhältnis von politischer Bildung und Extremismusprävention. Damit treffen sie einen Kernaspekt des JMD Respekt Coach-Programms, das mit Trägern der politischen Bildung zusammenarbeitet.
Ein Fazit des Beitrags lautet:
„Politische Bildung und Prävention bilden keine Einheit, erzeugen aber gemeinsam einen Mehrwert für eine sich vor menschen- und demokratiefeindlichen Extremismen schützende Gesellschaft.“ (Schlicht-Schmälzle / Kroll / Theis: MEHR ALS PRÄVENTION… (2021), S. 1).
Unter der Überschrift „Kernaufgabe und Primärziele politischer Bildung“ führen die Autor*innen aus:
„Unabhängig von akuten gesellschaftlichen Herausforderungen arbeitet politische Bildung daran, Menschen mit dem notwendigen Wissen und den Kompetenzen auszustatten, damit sie im politischen und gesellschaftlichen Prozess mitwirken können. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den Werten, zu denen sich eine Gesellschaft bekennt, die aber in ihrer konkreten Bedeutung immer wieder neu ausgehandelt werden müssen. Letzteres deckt sich nicht mit gezielter Prävention, ist für die Präventionsarbeit aber von zentraler Bedeutung.“ (ebd.).
Ein weiterer Aspekt, der im Beitrag aufgegriffen wird, ist der Umgang mit gesellschaftlicher Diversität:
„Angesichts der sozio-kulturellen Vielfalt, mit der politische Bildungsarbeit konfrontiert ist, muss sie sich selbst ständig mit der Frage auseinandersetzen, auf welche Rolle alle Menschen gleichermaßen vorbereitet werden sollen und welches Wissen, welche Kompetenzen und welcher Wertekonsens dazu nötig sind. Dies sollte ein Prozess sein, in den die Menschen eingebunden werden.“ (ebd., S. 2f.).
Der gesamte Text ist als barrierefreie PDF-Datei verfügbar unter: https://www.hsfk.de/fileadmin/HSFK/hsfk_publikationen/Spotlight_02_2021_barrierefrei.pdf
Zur gleichlautenden Webvideo-Reihe der bpb ist nun auch eine Handreichung mit Unterrichtsmaterialien erschienen. Die Publikation ist vorwiegend für den schulischen Unterricht ab Sekundarstufe 1 gedacht. Zu den acht Begriffen, die in der Webvideo-Reihe vorgestellt werden, finden sich Vorschläge für schulische Unterrichtseinheiten von 45 bis 90 Minuten.
Meinung:
Die Handreichung folgt didaktisch einem Fachdiskurs und formuliert folgerichtig „inhaltsbezogene Kompetenzerwartungen“ an die Schülerinnen und Schüler.
Für die außerschulische politische Jugendbildung lassen sich hier sicherlich einzelne Anregungen finden. Die Erläuterungen zu den Begriffen sind religionswissenschaftlich und historisch Im übrigen scheinen manche methodischen Vorschläge hier deutlich sinnvoller aufgehoben zu sein, als in einem Unterrichtsgeschehen.
Im Themenfeld „Nationalsozialismus“ findet sich eine ganze Liste mit Materialien zur Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit, die in den letzten Jahren erschienen sind. Sie umfasst verschiedene Formate und Medien und die Materialien sind auf verschiedene Zielgruppen ausgerichtet.
Jan Harig und Caterina Zwilling
In: ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch (Hg.): Bildung in Deutschland – Begegnung mit Israel. Methodensammlung für die antisemitismussensible Vor- und Nachbereitung deutsch-israelischer Jugendaustauschprogramme, Lutherstadt Wittenberg 2023, S. 30-39 / PDF online
Die Autor*innen des Beitrags gehören zu „Bildung in Widerspruch e.V.“ aus Berlin. Der Verein hat sich der antisemitismussensiblen Bildungsarbeit verschrieben und existiert seit 2016. Auf knapp zehn Seiten wird das Phänomen „Antisemitismus“ sachkundig und verständlich in diesem Beitrag vermittelt. Die Entwicklung des Antisemitismus vom spätantiken, christlichen Antijudaismus bis zu aktuellen Formen von israelbozogenem und strukturellem Antisemitismus werden aufgezeigt und im jeweiligen historischen Kontext erläutert.
Mediendienst Integration
Ein weiteres Onlineangebot bietet der „Mediendienst Integration“. Gut strukturierte und übersichtliche Informationen und weiterführende Links und Materialien sind hier u.a. zum diesjährigen Schwerpunktthema „Antisemitismus“ und auch zum Phänomenbereich Rassismus zu finden. Dort finden sich auch Informationen zu „Antiziganismus“, u.a. aus dem aktuellen Jahresbericht von MIA.
Schahrzad Farrokhzad | Birgit Jagusch: Unter Mitarbeit von Younes Alla, Julia Brick, Saloua Mohammed Oulad M’ Hand, Jessica Rehrmann, Anne Broden, Jinan Dib und Anno Kluß, Beltz
Juventa Verlag, Bielefeld (2024) – Open Access
„Das Buch fokussiert aus den Perspektiven von Betroffenen und von Fachkräften die Formen und Kontexte extrem rechter und rassistischer Gewalt und deren Auswirkungen auf das Alltagsleben. Darauf aufbauend werden die von Betroffenen entwickelten Handlungs- und Bewältigungsmuster im Umgang mit Gewalt erörtert und (fehlende) institutionelle Antworten auf extrem rechte und rassistische Gewalt diskutiert.
Sarah Bressan / Sophie Ebbecke / Lotta Rahlf
Hrsg. von: The Global Policy Institute (GPPi), Berlin (2024) – PDF online
Der Report wertet die Ergebnisse einer Expert*innen-Befragung in 14 Ländern zur Prävention und Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus (P/CVE) aus. Der Fokus des Reports liegt auf einer vergleichenden Perspektive zu aktuellen P/CVE- und Evaluierungspraktiken, -strukturen und -innovationen auf der ganzen Welt“ (S. 3)
Zwei Erkenntnisse seien beispielhaft vorgestellt:
Ein Beitrag von Christoph D. Richter /Dlf: 15.07.2024, 14:50 Uhr
Der Beitrag stellt Ergebnisse einer länderübergreifenden Studie „aus Deutschland, Österreich und der Schweiz“ vor, in der untersucht wurde, „wie der Islam in überkonfessionellen Fächern wie L-E-R und „Religion und Kultur“ in der Schweiz einerseits und im konfessionellen evangelischen Religionsunterricht in Wien und Tübingen andererseits unterrichtet wird.“
Unter dem Titel „MORE“ gehen die Forschenden dabei der Frage nach, wie die verschiedenen Modelle das Thema Islam gestalten und didaktisch aufbereiten. Welches Modell fördert Toleranz und Respekt?“
Dlf: 08.07.2024
„Islamistische Akteure nutzen soziale Medien, um ihre Ideologie zu verbreiten. Radikalisierungen von Jugendlichen beginnen dabei oft mit scheinbar harmlosen Antworten auf Alltagsfragen. Wo findet ihr Umfeld Hilfe?“ – Neben einem umfangreichen Text zum Thema finden sich auch Hörbeiträge auf dieser Seite des Deutschlandfunks.
Matthias Jungblut im Interview mit Prof. Felicitas Thiel / Dlf: 11.07.2024
„Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz hält es für erforderlich, Demokratiebildung in Schulen noch besser zu verankern. Das betrifft zunächst den politischen und historischen Fachunterricht, der unverzichtbare grundlegende Beiträge zur Bildung mündiger Bürger:innen leistet. Daneben muss Demokratiebildung auch als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip weiterentwickelt werden. Eine wirksame Verankerung von Demokratiebildung bedarf aber auch einer koordinierten Schulentwicklung, die von allen Lehrkräften sowie von einer aktiven Schulleitung getragen wird“, ist auf der Seite der KMK zum Gutachten zu lesen. Hierzu das Interview beim Deutschlandfunk.
Ein Beitrag von S. Hayn und S. Seidl / ZDF Mediathek / verfügbar bis 02.07.2025
Im Auftrag von Bayer wurde an der Universität Bielefeld eine Studie durchgeführt mit dem Titel „Wie gerecht ist Deutschland? Kinder und Jugendliche: Machtlos, ungesehen und unzufrieden mit der Demokratie“. Ein Studienergebnis der bundesweiten Befragung der Altersgruppen (6 bis 11 und 12 bis 16 Jahre) ist, dass sich mehr als drei Viertel der Jugendlichen von der Politik übergangen fühlen.
Amadeu Antonio Stiftung, (Hrsg.)
Berlin 2024, PDF online
Die Amadeo Antonio Stiftung untersucht in ihrer Handreichung linken, islamistischen und Israelbezogenen Antisemitismus und wie sich dieser miteinander verknüpft. Darüber hinaus wird auf verschiedene Methodenhefte der Amadeo Antonio Stiftung zum Umgang mit Antisemitismus verwiesen.
Marc Calmbach / Bodo Flaig / Rusanna Gaber / Tim Gensheimer / Heide Möller-Slawinski / Christoph Schleer / Naima Wisniewski
Hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn (2024), PDF online
Seit 2008 wird die qualitative Jugendstudie „Wie ticken Jugendliche?“ vom SINUS-Institut alle vier Jahre neu erhoben.
Diese fünfte Studie stellt fest: „Der jugendspezifische Zukunftsoptimismus ist zwar nicht verschwunden, aber – obwohl lebensnotwendig – merklich gedämpft. Die Sorge um Umwelt und Klima ist virulenter denn je, die Verunsicherung durch die schwer einzuschätzende Migrationsdynamik und die dadurch angestoßene Zunahme von Rassismus und Diskriminierung ist beträchtlich. Und nicht zuletzt ist für viele Jugendliche der Übergang ins Berufs- und Erwachsenenleben aufgrund der unkalkulierbaren gesellschaftlichen Entwicklung angstbesetzt.“ (S. 12)
Uriel Kashi ist ein sehr umtriebiger deutschsprachiger Israeli, Historiker und Reiseleiter in Israel. Auf seinem YouTube-Kanal finden sich neben Beiträgen zum Reiseland Israel auch Interviews und Beiträge von Uriel, die sich auf die aktuelle Situation in Israel bzw. den gegenwärtigen Nahost-Konflikt beziehen. Seine Beiträge sind authentisch, sachlich und differenziert.
Der YouTube-Kanal hat über 2 Millionen Abonnent*innen und MrWissen2go widmet sich aktuell in 20 Minuten den zentralen Inhalten der größeren deutschen Parteien zur Europawahl. Impulsgeber für Gespräche, Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Informationsquellen, z.B. der Parteien oder denen, die Jugendlich im Netz gefunden haben.
in: ÜBERBLICK. Zeitschrift des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen, Nr. 1 / 2024
Das Heft verbindet zwei Keynote-Beiträge – Astrid Messerschmidt: „Rassismus- und Antisemitismuskritik in postkolonialen und postnationalsozialistischen Verhältnissen“ (S. 3 - 9) und Peter L. Lintl / Peter Ullrich: „Der Nahostkonflikt: Realkonflikt und Antisemitismus“ (S. 9 – 13) – mit einem Überblick zu Projekten / Projektseiten und einer Zusammenstellung von „Methoden & Materialien“ (S. 14f.)
Beide Beiträge wollen einem fundierten, differenzierten und selbstkritisch reflektierten Umgang mit den gegenwärtig geführten Diskursen zum und über den aktuellen Nahost-Konflikt dienen. Sie ermöglichen eine differenzierende Sicht auf die Erscheinungsformen von Antisemitismus und die verschiedenen Konfliktdimensionen des Nahost-Konflikts. Die vorgestellten Projekte, Methoden und Materialien bieten Inspiration und konzeptionelle Hilfen für die pädagogisch-bildnerische Praxis.
hrsg. von: Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ), Jena (2020)
Auf vier Seiten konzentriert das Format „Fact Sheet“ grundlegende Informationen zu einem Thema und dem Diskurs über das Thema. Damit erhalten Bildungspraktiker*innen eine erste Orientierung und Hinweise auf weiterführendes und vertiefendes Material. Das IDZ Jena steht für Beiträge auf hohem fachlichem Niveau und einer guten didaktischen Aufbereitung, was auch für dieses Format zutrifft.
Als Vorbereitung auf den anstehenden gemeinsamen Fachtag von Arbeit und Leben zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB) und dem Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) am 28./29.08.2024 in Nürnberg (siehe „Aktuell“) ist das Fact-Sheet „Antifeminismus und Agitation gegen ‘Gender‘“ gut geeignet. Zu weiteren dreizehn Themen und Diskursen hält das IDZ derzeit Fact-Sheets im PDF-Format bereit.
Der Newsletter (Edumail) von Nele Hirsch ist immer wieder eine Quelle der Inspiration in Bezug auf die digitale und analoge Bildungsarbeit. Aufmerksam machen wir auf ihren Blogbeitrag zum Storytelling, der nicht wissenschaftlich ist, aber grundsätzlich im Hinblick auf ihren Ansatz einer emanzipatorischen Bildung.
Sie beschreibt verschiedene Techniken des Storytellings und verschiedene Vorgehensweisen in konkreten Bildungssettings. Für die Arbeit in Gruppen mit Sprachbarrieren bietet das Storytelling andere Möglichkeiten der Vermittlung von Inhalten aber auch des gemeinsamen Austauschs über Inhalte und Meinungen.
Die Rede – ca. 38 Minuten – und das gesamte Manuskript der Rede sind auf der Seite auch als PDF-Dokument verfügbar. Vielleicht lassen sich einzelne Sätze oder Passagen als Gesprächsimpulse für die Arbeit mit Gruppen nutzen.
In 20 Minuten will die Podcast-Reihe Zusammenhänge, Fakten und Zahlen zur polarisierenden Migrationsdebatte liefern. In dieser Folge werden dem niederländischen Soziologen und Migrationsforscher Hein de Haas (Universität Amsterdam), zehn Fragen gestellt, die immer wieder als Stereotype in die Debatte eingebracht werden.
De Hein antwortet differenziert, ohne ausufernd oder unverständlich zu werden.
„RISE ist eine Plattform für Jugendkultur, Medienbildung und Demokratie. In einer Modellprojektphase (2019-2022) haben junge Menschen (14-26 Jahre) über 40 Filme zu jugend- und gesellschaftspolitischen Themen produziert (siehe Mediathek). Begleitend dazu sind Materialien für die pädagogische Arbeit mit den Filmen entstanden und Hintergrundtexte zu den Themen Gender, Gesellschaftskritik, Pluralismus, Werte und Religion sowie Rassismus. Mit den Projekten Isso! und der Elefant im Raum werden die Inhalte erweitert. Isso! bietet Materialien zum Thema Desinformation, der Elefant im Raum sensibilisiert für rechtsextreme Inhalte im Netz.“
hrsg. von: Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment / Yad Vashem (2021) – PDF online:
Die Handreichung ist bereits 2021 erschienen und konzipiert für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit mit Jugendlichen ab 13 Jahren. An einen Einführungs- und Vorbereitungsteil für die Lehrende schließt sich ein Praxisteil mit Methoden und Arbeitsmaterialien an. Man findet Vorschläge für einen direkten oder auch einen indirekten Einstieg ins Thema „Antisemitismus“ und anschließend Vorschläge zur Arbeit mit Fallbeispielen.
in: Infoaktuell. Informationen zur politischen Bildung, hrsg. von: bpb, Bonn 2024 – PDF online
Ob vor oder nach der Europawahl, bei der in Deutschland ja erstmals das Wahlalter auf 16 Jahre festgelegt wurde und somit viele junge Wähler*innen die Wahl mitbestimmen werden. Die 24-seitige Broschüre beinhaltet einige Tabellen und Schaubilder, die für eine „Nacharbeit“ zur Europawahl geeignet sind und das Funktionieren des EU-Parlaments und der europäischen Institutionen etwas anschaulicher machen.
sei auf zwei Publikationen der bpb aufmerksam gemacht:
Doppelte Staatsgründung, in: APuZ. ZEITSCHRIFT DER BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG, 74.Jg - Nr. 18-20/2024, PDF online
in: Informationen zur politischen Bildung (izpp), Nr. 358 - 1/2024, PDF online
Das ZDF hat in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank e.V., die Text und Konzept beigesteuert haben, ein KI-gestütztes Online-Spiel entwickelt, das sich sehr gut in der politischen Jugendbildung nutzen lässt, allerdings mit einer Einschränkung – es ist sehr textlastig. Johannes Kemnitz hat einen ausführlichen Artikel hierzu bereits auf dem Jubi-Blog von Arbeit und Leben veröffentlicht mit Links zum Spiel.
Datajockey Verlag, Kempten 2023, E-Book / PDF
Die untersuchten Themenfelder der aktuellen Trendstudie sind: Stimmung, Psychische Belastungen, Werte und Tugenden, Digitales Leben, Berufliche Orientierung, Einstellungen zur Arbeit, Einkommen und Wohlstand sowie Politik.
Neu in dieser Trendstudie ist der Generationenvergleich. So werden neben der Alterskohorte 14 – 29-Jährige auch die Altersgruppen 20 – 49 und 50 – 69 erhoben.
Für die Kontexte Schule, Ausbildung und Familie lassen sich interessante Vergleiche anstellen und Impulse für Gespräche und Diskussionen entwickeln.
Der in der digitalen Ausgabe enthaltene Tabellenband liefert über die Item-Listen zu den Fragestellungen noch weitere Stichworte, die in der Arbeit mit Schüler*innengruppen genutzt werden können. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Stimmungs- und Einstellungsbild der Altersgruppe 14 – 29 Jahre. Relativ groß ist die persönliche Zufriedenheit, während die gesellschaftliche Zufriedenheit gedämpft ist, trotz des jugendlichen Optimismus gegenüber der Zukunft (S. 5 – 9). Verantwortlich hierfür sind die Einstellungen zur wirtschaftlichen Entwicklung, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zu den politischen Verhältnissen (S. 7 - 9).
Die größten Sorgen machen sich die 14- bis 29-Jährigen über die Inflation und ihre Folgen sowie den Krieg in Europa (S. 10f.)
https://simon-schnetzer.com/jugend-in-deutschland-2023-mit-generationenvergleich/
Hilfsangebote für Betroffene digitaler Gewalt
Weil digitale Gewalt – auch an Berufsschulen – immer weiter zunimmt, möchten wir auf ein Hilfsangebot bei Gewalt im Netz aufmerksam machen:
HateAid hilft Betroffenen von Hass und Hetze im Internet durch Beratungsangebote und Prozesskostenfinanzierungen. Auf seinem Instagram-Kanal informiert HateAid über zentrale Begrifflichkeiten von Online-Gewalt und gibt hilfreiche Hinweise, wie z.B. rechtssichere Screenshots in sozialen Medien aufgenommen werden können. Das 2018 gegründete Unterstützungsangebot möchte die bislang noch offene Lücke im Bereich umfassender netzpolitischer Gesetze schließen und das Internet zu einem geschützten, demokratischen Raum ohne Gewalt machen. Dazu macht es konkrete Vorschläge an die Politik und die Strafverfolgungsorgane.
Mehr Infos zum Projekt findet Ihr unter: https://hateaid.org/
Komplexe Sachverhalte einfach erklärt
In den kurzen 2- bis 4-minütigen Videoclips vom „explainity education project“ werden komplexe Sachverhalte aus den Themenbereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik einfach zusammengefasst erklärt. Durch die Komplexitätsreduktion von aktuellen und allgemeinen Themen sollen diese einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden und zur Anregung von Diskussionen dienen. Die Videoclips eignen sich damit auch für den Einsatz an Berufsschulen. Für die Nutzung zu Bildungszwecken bedarf es jedoch einer Lizenzierung.
Wenn die Mischpoke schachert
Deutschlandfunk-Sendung vom 01.12.2020
Begriffe wie „Mischpoke“, „mauscheln“ und „schachern“ sind jiddische Wörter, die Teil der deutschen Alltagssprache sind. Der Journalist und Buchautor Ronen Steinke zeigt auf, warum diese Wörter jedoch meist negativ besetzt sind und wie sie als vormals neutrale Begriffe judenfeindlich aufgeladen wurden. Er plädiert für eine größere sprachliche Sensibilität.
von Georg Materna, Achim Lauber und Niels Brüggen (kopaed-Verlag, 2020 / Buch: 14,80 €)
Dr. Georg Materna hat in seinem Beitrag beim JuRe-Fachtag Ergebnisse der hier veröffentlichten Studie referiert. Darin wird insbesondere auf das Bildhandeln Jugendlicher (Fotos, Memes, GIFs, Videos etc.) im Hinblick auf politische, populistische oder extremistische Bilder eingegangen: „Welche Rolle spielen politische Themen im Bildhandeln von Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Inwieweit erkennen sie die ideologischen Inhalte von populistischen bzw. extremistischen Bildern? Welche Inhalte betrachten sie als politisch, welche als extremistisch? Inwieweit positionieren sie sich zu politischen Themen in sozialen Medien?“ (Verlagstext)
erschienen auf dem Blog politische Jugendbildung vom Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben DGB/VHS e.V. am 16.11.2020
Auf dem Jugendbildungsblog von Arbeit und Leben sind nützliche Links zum 16. Kinder- und Jugendbericht erschienen. Die Linksammlung umfasst Links zu offiziellen Dokumenten, zur Vorstellung des Berichts auf der Bundespressekonferenz durch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und zu Medienberichterstattungen.
Warum wird nur der Rechtsextremismus untersucht?
Deutschlandfunk Kultur-Sendung vom 18.11.2020
Der Leiter des Berliner Büros der „Neuen Zürcher Zeitung“ Marc Felix Serrao kritisiert an der neuen Leipziger Autoritarismusstudie, dass diese nur nach rechts schaue. Er hält Linksextremismus für „genauso gefährlich“. Die Studie verzeichnet eine zunehmende Radikalisierung und Enthemmung insbesondere von Rechten in den östlichen Bundesländern.
Ausländerfeindlichkeit auf dem Rückzug
Phoenix-Sendung vom 18.11.2020
In dieser vollständigen Aufzeichnung der Bundespressekonferenz vom 18.11.2020 stellen die zwei Leiter der Leipziger Autoritarismus-Studie, Prof. Dr. phil. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler, die neuesten Ergebnisse vor. Die Studie wird alle zwei Jahre seit 2002 geführt. Brähler und Decker gehen sowohl auf den Studienverlauf und die zentralen Ergebnisse von 2020 als auch auf Ergebnisse im Langzeitverlauf ein.
Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter
herausgegeben vom BMFSFJ
Alle vier Jahre ist die Bundesregierung dazu verpflichtet, einen Kinder- und Jugendbericht über die Lebenssituation junger Menschen in Deutschland vorzulegen. Der diesjährige Bericht erfasst auf über 600 Seiten das Themengebiet demokratischer Bildung, geht auf die Herausforderungen für Demokratie und politische Bildung ein und skizziert die unterschiedlichen Sozialraummöglichkeiten politischer Bildung für Kinder und Jugendliche. Zum primären Ziel politischer Bildung erklärt der Bericht die Orientierung an demokratischen Werten und die Entwicklung kritischen Urteilsvermögen und fordert von der Politik ein klares Bekenntnis hierzu. Als konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert der Bericht u.a.:
Autoritäre Dynamiken. Neue Radikalität – alte Ressentiments
von Oliver Decker und Elmar Brähler (Hg.)
Alle zwei Jahre untersucht das Forscherteam um Oliver Becker und Elmar Brähler der Universität Leipzig autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft. Bekannt geworden als „Mitte“-Studien liegt der Fokus der repräsentativen Untersuchung seit 2018 auf autoritären Dynamiken sowie auf Antisemitismus, Ethnozentrismus und Antifeminismus. Dabei wird auch die Verfasstheit der Zivilgesellschaft in den Blick genommen. Die diesjährige Erhebung fand unter 2.503 Befragten statt und wurde von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Otto Brenner Stiftung gefördert.
Ein Praxishandbuch zur Radikalisierungsprävention an der Schnittstelle von Schule und Jugendhilfe
von Andreas Funke, Michael Woitzik, Dr. Anna Pukajlo, Birgit Sulzer (casablanca gGmbH, 2019)
Das Praxishandbuch bietet pädagogischen Fachkräften sowohl Hintergrundwissen als auch Methodenbeispiele zur primärpräventiven Arbeit von religiös-radikalisierten Orientierungen und Handlungen. Es gibt einen Einblick in die Themen „Radikalisierung“, „Extremismus“, „Salafismus“ und „Radikalisierungsprävention“, bevor der pädagogische Ansatz und eine Auswahl an dialogzentrierten Übungen der Werte-Werkstatt vorgestellt werden. Auch wenn die Übungen für die Sekundarstufe 7-10 konzipiert wurden, lassen sie sich in angepasster Form auch an Berufsschulen, v.a. in internationalen Sprachklassen, durchführen. Die vorgestellten Methoden stärken den Umgang der Schüler*innen mit demokratiefeindlichen Aussagen und regen die Jugendlichen zum selbstständigen Nachdenken an. Pädagog*innen sollen durch die Vermittlung von konkretem Handwerkszeug dazu ermutigt werden, Radikalisierungen aktiv entgegenzuwirken.
Weitere Infos zum Projekt und die Begleitmaterialien zum Praxisbuch finden sich auf der Projekt-Homepage:
https://www.g-casablanca.de/service/aktuelles/neues/395-werte-werkstatt-ein-neues-projekt-fuer-casablanca#erklaere-einem-alien-was-ist-religion
Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben DGB/VHS e.V. (2020)
Einen guten Einstieg in einen Workshop oder in ein Seminar gestalten – das ist nicht immer ganz einfach. Und wenn der persönliche Touch der unmittelbaren Begegnung fehlt, wird es manchmal noch komplizierter. Für politische Bildner*innen bietet die Digitalisierung politischer Jugendbildung in Zeiten von Social Distancing so manche Herausforderung, der sich die Jugendbildungsreferent*innen von Arbeit und Leben angenommen haben. In der Methodensammlung „Einen guten Einstieg gestalten. Anfangssituationen, Kennenlernen und Warm-Up-Aktivitäten in virtuellen Seminaren“ übersetzen sie zum einen bewährte analoge Methoden ins Digitale und probieren zum anderen neue Möglichkeiten digitaler Methoden aus. Die Sammlung umfasst 33 Kennenlernmethoden und Energizer, die entweder aktivierend auflockernd oder konzentrationsfördernd eingesetzt werden können. Denn auch für den virtuellen Raum ist es wichtig, informelle Austausch- und Kennenlernmöglichkeiten einzuplanen und umzusetzen.
Auf www.politische-jugendbildung.blog steht die Sammlung kostenlos zum Download zur Verfügung.
Zwischen Sensibilisierung und Empowerment
Geschlecht und Sexualität sind wichtige Komponenten von Identität und spielen gerade in der Pubertät eine wichtige Rolle für junge Menschen. Queere Jugendliche sind im schulischen Kontext häufig von Diskriminierung betroffen und werden dadurch in ihrer Identitätsentwicklung eingeschränkt. Und auch wenn viele Lehrkräfte und Pädagog*innen nicht wissen, dass in ihrer Klasse/Gruppe queere Schüler*innen sind, ist davon auszugehen, dass in jeder Klasse oder Gruppe mindestens eine Person von dieser Diskriminierung betroffen ist.
In der Handreichung „Pädagogik geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt“, herausgegeben von Katharina Debus und Vivien Laumann, wird Hintergrundwissen für Pädagog*innen zu dem Thema so aufbereitet, dass auch Leser*innen ohne Vorwissen in das Thema einsteigen können und die Relevanz für ihre pädagogische Arbeit erkennen. Zudem wird durch Methoden und Tipps zum Seminaraufbau und Themengestaltung der Praxisbezug hergestellt und zur Reflexion der eigenen Bildungspraxis ermutigt.
Die Handreichung ist herausgegeben von Dissens e.V. und steht jetzt auf der Vielfalt Mediathek kostenlos zum Download.
Der politischen Bildung kommt besonders im Kontext von Islam und Islamismus die Aufgabe zu, eine differenzierte Auseinandersetzung in diesem Themenfeld zu ermöglichen. Dabei steht sie gleichermaßen vor der Herausforderung einer zunehmend radikalisierten Ausprägung antipluralistischer Ideologien und Denkweisen – sei es aus antimuslimischer oder aus islamistischer Sicht. Beide Ausprägungen bedrohen ein friedvolles, demokratisches Zusammenleben und sind daher inhaltlicher Bestandteil politischer Bildung.
Der Sammelband „Politische Bildung im Kontext von Islam und Islamismus“ beantwortet grundlegende Fragestellungen zu den relevanten Phänomenen und Problembereichen im Themenfeld und geht dabei auch u.a. auf die Religionspolitik in Deutschland sowie die soziale Konstruktion und Performanz von muslimischen Identitäten ein. Des Weiteren geht der Band auf das Verhältnis von politischer Bildung und Primärprävention ein, verdeutlicht die Relevanz von Religion für die politische Bildung und fokussiert auf ausgewählte Inhalte wie beispielsweise das Spannungsfeld von Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus. Abgerundet wird die 400 Seiten-starke Publikation mit Erfahrungen aus der Praxis, u.a. von ufuq.de und aus dem gendersensiblen Projekt PHÄNO_cultures.
von Julia Ebner (Suhrkamp Verlag, 2019, Buch: 18,00 €)
Die Extremismusforscherin Julia Ebner hat sich undercover unter Extremist*innen gemischt, um die Szenen von innen heraus zu analysieren und deren Anwerbe- und politische Zielstrategien aufzudecken. Dabei war sie zwei Jahre bei Jihadist*innen, christlichen Fundamentalist*innen, Neonazis und Verschwörungsanhänger*innen unterwegs. Sie zeichnet anhand der Radikalisierungsstadien von Rekrutierung über Sozialisierung und Kommunikation innerhalb des „inner circles“ sowie der Vernetzung bis hin zur Mobilisierung und Durchführung von Angriffen ein zugleich präzise analysiertes und erschreckendes Bild nach. Um sich den Herausforderungen und Bedrohungslagen durch technikaffine extremistische Gruppierungen zu stellen, präsentiert die Autorin am Ende ihres Buches innovative und mutige Initiativen, „die das Potenzial haben, für eine kommende Generation, die global etwas verändern will, Vorbild und Ideengeber zu sein.“ (S. 13)
In dem 220-seitigem Band werden sowohl aktuelle Forschungsergebnisse der Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention am Deutschen Jugendinstitut (DJI) als auch Evaluationen zum Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ vorgestellt. Die Wissenschaftler*innen des DJI und anderer Forschungseinrichtungen diskutieren darin die Rolle von Religion in Radikalisierungsprozessen und in der Präventions- und Distanzierungsarbeit. Die Publikation gibt z.T. biografische Einblicke in die Teilbereiche „Radikalisierung und Religion“, „Orientierungspunkte“ sowie „Pädagogische Auseinandersetzung mit islamistischem Extremismus“. Die Artikel sind praxisnah aufbereitet und richten sich nicht zuletzt auch an Vertreter*innen aus der Politik.
„Für die Mehrheit der Deutschen ist zunehmende Vielfalt mehr Bereicherung als Gefahr“
Wie gehen Deutsche mit Menschen eines anderen Lebensalters oder Geschlechts, mit sozial Schwachen oder Behinderten und mit der Vielfalt an sexuellen Orientierungen, ethno-kulturellen Hintergründen und Religionen um? Wie lässt sich die Akzeptanz von Vielfalt stärken? Für eine repräsentative Befragung der Robert Bosch Stiftung wurden 2019 bundesweit 3.025 Personen ab 16 Jahren zu ihren Meinungen und ihrem Verhalten gegenüber unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen befragt.
Das Wichtigste im Überblick: Am stärksten werden Menschen mit einer Behinderung, einer unterschiedlichen sexuellen Orientierung und Menschen aus anderen Herkunftsländern akzeptiert. Die größten Vorbehalte gibt es gegenüber sozial Schwachen und Menschen, die einer anderen Religion angehören als der eigenen. Insgesamt erreicht die Akzeptanz von Vielfalt auf einer Scala von 0 (keine Akzeptanz) bis 100 (große Akzeptanz), 68 Punkte. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Laut dem Vielfaltsbarometer sind die Menschen im Norden und in Berlin besonders offen gegenüber Vielfalt (Akzeptanz nach Regionen 70-72 Punkte auf einer Scala von 100). Dahinter liegen die Bundesländer im Süden und Westen Deutschlands (66-69 Punkte). Eher skeptischer gegenüber Religionen sind die Menschen im Osten Deutschlands (61-65 Punkte). Am ehesten bereit sich auf Menschen einzulassen, die anders sind als sie selbst, sind die Deutschen in ihrer eigenen Nachbarschaft. Die Nachbarschaft ist der Ort, an dem über positive Erfahrungen die persönliche Einstellung nachhaltig verändert werden kann. Für die Akzeptanz von Vielfalt lohnt sich also mit den Nachbar*innen in Kontakt zu treten und sie kennenzulernen.
Und noch ein wichtiges Ergebnis der Studie: „Dort, wo die Vielfaltsakzeptanz hoch ist, sind die Menschen zufriedener, glücklicher und gesünder!"
bietet Wissenspool zur Prävention von Vorurteilen und Diskriminierung
Das Informationsportal Pufii.de beschäftigt sich in drei Phasen mit der Prävention von Vorurteilen, Diskriminierung und Rassismus. Als das zentrale Mittel zur Vorurteilsprävention werden dabei Kontaktmaßnahmen gesehen. (Eine kurze Beschreibung davon, was Kontaktmaßnahmen sind, finden sich hier.) Da Kontaktmaßnahmen bisher zu wenig Aufmerksamkeit in der präventiven Bekämpfung von Ungleichwertigkeitsvorstellungen und Ethnozentrismus bekommen haben, ist es das Ziel von Pufii diese zu fördern und Praktiker*innen hilfreiche Tipps an die Hand zu geben.
Seit 2018 recherchiert Pufii zu Projekten, die mit Kontaktmaßnahmen arbeiten und sammelt die Ergebnisse in Good-Practice-Beispielen. Um die Informationen von der Wissenschaft in die Praxis zu bringen, entwickelte Pufii eine zweiteilige Online-Seminarreihe und baut einen Wissenspool zur Prävention von Vorurteilen und Diskriminierung auf. Zu finden sind dort Materialien zur pädagogischen Arbeit, Projektbeispiele und Literaturtipps sowie Hinweise zu spannenden Veranstaltungen zum Thema Vorurteilsbekämpfung.
Eine persönliche Doku der norwegischen Filmemacherin Karen Winther
Karen Winther begibt sich in dieser persönlichen Dokumentation in ihre eigene Vergangenheit und in die anderer, ausgestiegener Rechtsextremist*innen. Sie fragt nach den Beweggründen, die v.a. junge Menschen dazu veranlassen, sich einer gewaltbereiten Neonaziszene anzuschließen. Der Film veranschaulicht, inwiefern Schuld- und Schamgefühle ein ständiger Begleiter sind, auch wenn der Ausstieg aus der Szene bereits mehrere Jahre zurückliegt.
Ein eindringlicher Film von Emilie Frèche und Marie-Castille Mention-Schaar
Mélanie ist 16 Jahre und lebt zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter Sylvie. Nachdem sie über das Internet einen jungen Mann kennengelernt hat, der ihr Komplimente und sie mit dem Islam vertraut macht, beginnt Mélanie zu beten und ein Kopftuch zu tragen. Durch den Einfluss Abou Husseins radikalisiert sich Mélanie zunehmend, bis sie eines Tages nach Syrien zum IS reist.
Der Geschichte Mélanies wird als zweiter Handlungsstrang die Erzählung Sonias gegenübergestellt, deren Ausreise nach Syrien nur durch einen Zufall missglückt. Sie wird der Planung eines terroristischen Anschlages bezichtigt und steht seitdem unter Hausarrest. Kann ihr mithilfe einer Deradikalisierungstherapie der Schritt zurück in ein ‚normales‘ Leben gelingen?
Eine Erkundungsreise mit Alice Brauner und Yves Kugelmann
Die Filmproduzentin Alice Brauner und der Journalist Yves Kugelmann begeben sich in dieser zweiteiligen Arte-Dokumentation auf die Spuren jüdischen Lebens in Europa. An unterschiedlichen Orten besuchen sie Schriftsteller*innen, Unternehmer*innen, Kulturschaffende und Rabbiner*innen. Sie fragen nach den Wurzeln und dem Alltag von Jüd*innen, nach einem jüdischen Selbstverständnis und nach dem Wandel von jüdischen Gemeinschaften. Sie wollen aber auch von ihren Gesprächspartner*innen wissen, wie sie Tradition und Moderne in Einklang miteinander bringen und wie sie mit Diskriminierung und Bedrohung umgehen.
Die Macht der Verschwörungstheorien
Sendung von ZDFinfo Doku vom 12.10.2020
Die Aktualität und Brisanz von Verschwörungserzählungen im Zuge der Corona-Pandemie reißt nicht ab. Für einen nicht zu unterschätzenden Bevölkerungsanteil machen sie die Wahrheit aus. Wann werden legitime Zweifel zu verschwörungsideologischen Fantasien und ab wann sind diese gefährlich?
30 Jahre Deutsche Einheit
Ein filmisches Stück Zeitgeschichte von Lars Kraume
Es ist Herbst 1956. Die zwei in der DDR lebenden Abiturienten Theo und Kurt erfahren vom Ungarn-Aufstand und möchten sich mit einer Schweigeminute solidarisch zeigen. Sie veranlassen darüber eine Abstimmung in der Klasse, wodurch diese unter Beobachtung durch die Kreisparteileitung gerät und die Mitschüler*innen einzeln verhört und bedroht werden. Es entsteht auch in ihrer Klasse ein Kampf um Demokratie...
Eine Stadt blickt zurück
Frontal21-Sendung vom 06.10.2020
Ein Jahr nach dem antisemitischen Anschlag von Halle auf eine Synagoge kommen in dieser Sendung Menschen zu Wort, die noch immer unter den Folgen des Attentats leiden. Während sich der rechtsterroristische Attentäter vor Gericht wegen zweifachen Mordes und 68-fachen versuchten Mordes verantworten muss, fragt die Sendung danach, wie Solidarität in einer Stadt gelingen kann, die mit dem Gedenken ringt.
ProSieben Spezial-Sendung vom 28.09.2020
Der Journalist Thilo Mischke hat 18 Monate innerhalb rechter Netzwerke recherchiert. Er führt Gespräche mit Anhänger*innen rechter Bewegungen und analysiert die Szene. Seine Leitfrage lautet: „Ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Gefahr?“
Der aktivierende Podcast von Gesicht Zeigen! (seit April 2020)
Julia und Franziska von Gesicht Zeigen! sprechen über Themen, die sie und die Gesellschaft bewegen: Hass im Netz, Rassismus, Antisemitismus, Frauenhass und Verschwörungsmythen – und was wir diesen menschenverachtenden Phänomenen entgegensetzen können. Sie zeigen mit persönlichen und aktivierenden Beispielen auf, wie wir selber Gesicht zeigen und uns „unmuten“ können. Aber hört selbst…
Politische Interviews in vereinfachter Sprache
„Jung & Naiv“ ist ein regelmäßig ausgestrahltes Politmagazin, bei dem bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft interviewt werden. Zu den Gesprächspartner*innen gehören beispielsweise Sawsan Chebli, Sigmar Gabriel, Heiko Maas, Deniz Yücel und Aminata Touré.
Der Moderator Tilo Jung schlüpft für seine Interviews in die Rolle eines naiven jungen Mannes, der seinen Gästen sowohl persönliche als auch sachliche Fragen stellt. Die Fragen kommen dabei direkt und in einfacher Alltagssprache. Im Vorfeld der Sendung können die Zuschauer*innen ihre Fragen an die jeweilige Person stellen, die dann in die Interviews einbezogen werden. Die Interviewpartner*innen dürfen ihrerseits keine Fremdwörter benutzen und müssen Fachbegriffe erläutern. Grundsätzlich wird sich nur geduzt. Rund anderthalb bis zwei Stunden dauern die Interviews in meist locker wirkender Gesprächsatmosphäre.
Das Ziel eines solchen Interviewformats ist es, den Interviewten Aussagen zu entlocken, die sie in gewohnten Formaten, wie beispielsweise beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, nicht tätigen würden.
Die Interviews können als Podcast oder als YouTube-Video bezogen werden.
Ein Instagram-Format zu Diversität und Empowerment
„Workin‘ Germany“ ist ein Instagram-Format, welches sich die Themen Empowerment, Intersektionalität und Diversität auf die Fahne geschrieben hat – nicht nur auf den Bereich der Arbeitswelt bezogen. Es verbindet berufliche Vielschichtigkeit mit gesellschaftsrelevanten Themen. Die zwei Hosts Sherry und Koku treffen Vertreter*innen aus unterschiedlichen Berufsfeldern und sprechen mit ihnen über das Arbeiten mit Behinderung oder Diskriminierung am Arbeitsplatz, aber genauso auch über jüdische Realitäten, muslimische Identitäten und die Lebenswelten von Sint*izze und Rom*nja. Damit trägt es seinem Credo nach mehr intersektionalem Bewusstsein in der deutschen Mehrheitsgesellschaft Rechnung – stets auf eine verbindende und sich stärkende Weise.
„Workin‘ Germany“ ist ein Angebot des bayerischen Rundfunks und erscheint wöchentlich mit neuen Video-Stories.
Insta-Stories zu Themen, die (nicht nur) junge Frauen interessieren
„Mädelsabende“ ist ein Instagram-Format, bei dem vier junge Menschen wöchentlich über ein bestimmtes Thema reden. Von Karriere und Selfcare über Tod & Trauer, Feiertage und Familienmodelle geht es auch um Themen wie Hass im Netz, Rassismus und Glaube. Die Insta-Videos, die auch auf funk.net abgerufen werden können, laden im Rahmen politischer Jugendbildung dazu ein, mit Berufsschüler*innen zu diversen Aspekten ihrer Lebenswelt ins Gespräch zu kommen.
Satire-Videos gegen Vorurteile und Rassismus
„Wir sind das Satire-Kalifat im Herzen der YouTube Szene“ – so bezeichnen sich die Datteltäter auf Instagram.
Die Datteltäter sind eine Gruppe von muslimischen und nicht-muslimischen jungen Menschen aus Berlin. Auf humoristische Weise spielen sie in ihren Videos mit ihrer Herkunft und ihrem kulturellen Hintergrund und nicht zuletzt auch mit den Vorurteilen ihrer Zuschauer*innen. So werden religiöse und kulturelle Konflikte in der Migrationsgesellschaft in Deutschland dargestellt und thematisiert.
Mit ihren satirischen Videos setzen sie sich zugleich gegen Intoleranz und Hate Speech im Internet ein.
Die Datteltäter erstellen jedoch nicht nur YouTube-Videos, sondern sie konzipieren auch Veranstaltungen. Ein Highlight ist die Wanderausstellung „Was‘ los, Deutschland!?“, die den deutschen Islamdiskurs behandelt und dabei die Themen Islamfeindlichkeit, Islamismus und Alltägliches aus dem Leben junger Muslim*innen aufgreift.
Die Ausstellung, die 11 Stationen aus verschiedenen Alltagsszenen umfasst sowie multimedial und jugendgerecht konzipiert ist, kann jederzeit gebucht werden. Weitere Infos dazu finden sich hier: https://waslosdeutschland.info/
Deutschlandfunk-Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ vom 23.07.2020
Antisemitische Straftaten nehmen seit einigen Jahren spürbar zu. Das hat nicht zuletzt der Angriff auf die Synagoge in Halle gezeigt. Nur ca. jede 5. Straftat wird angezeigt. Eine gefährliche Rolle spiele auch das Internet, mahnt der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg Dr. Michael Blume. Auch er stehe auf einer sogenannten Todesliste von Rechtsextremen. In seinem Buch „Terror gegen Juden: Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt“ schildert Ronen Steinke den Alltag jüdischen Lebens in Deutschland und zeigt auf, was sich seitens des Staates ändern muss.
Deutschlandfunk-Sendung „Aus Kultur- und Sozialwissenschaften“ vom 23.07.2020
In diesem Interview spricht Dr. Marc Calmbach, Direktor der Abteilung Sozialforschung am SINUS-Institut und Leiter der SINUS-Jugendstudie, über die Erkenntnisse der diesjährigen Studie, die im Juli veröffentlicht wurde. Neben Einblicken in die Durchführung der Studie gibt er Auskunft darüber, welche Werte den Jugendlichen besonders wichtig sind, welche Vorbilder sie haben, an welchen Lebensstilen sie sich orientieren und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Im Vergleich zu der Jugendstudie von 2008 hätten Themen wie Diversity und Nachhaltigkeit, so betont er, merkbar an Bedeutung gewonnen. Die zwei „Megathemen“ der Jugend seien Migration und Klimawandel, wobei sie letzteren als „ihr“ Generationenproblem wahrnähmen. Welche Themen die Jugendlichen daneben noch beschäftigen, erfahrt Ihr im Interview.
WELT Nachrichtensender vom 23.07.2020
Alle vier Jahre erforscht das SINUS-Institut unter der Leitfrage „Wie ticken Jugendliche?“ die Lebenswelten von 14- bis 17-Jährigen. Einige zentrale Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Jugendstudie präsentiert der WELT Nachrichtensender: Jugendliche sind zunehmend problembewusst und der Stellenwert von Party und Spaß hat abgenommen. Zu den Sorgen der Jugendlichen in der Corona-Krise und zu ihren Zukunftsvorstellungen spricht der Sender mit Dr. Marc Calmbach, dem Leiter der Studie.
Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland – bei der bpb neu erschienen
Zum vierten Mal legt das freie Forschungsinstitut Sinus eine Jugendstudie zur Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen vor. Die Studie ist im Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb als Buch oder kostenlos als ePub verfügbar: www.bpb.de/311857.
Mit 624 Seiten (PDF) nicht gerade eine „Nebenbei-Lektüre“, dafür aber eine Studie voller interessanter Ergebnisse zu den unterschiedlichen Lebenswelten Jugendlicher. Nach den drei grundlegenden Kapiteln über Werte, Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen sowie Alltagsleben und -erleben folgen die Themen Berufswahl, Schule, Gesundheit, Sport, Politik und am Ende noch ein Sonderkapitel zur Corona-Krise.
Wie immer anschaulich und mit vielen O-Tönen versehen – dies ist eine Stärke des qualitativen Studienansatzes – geht es z.B. im Kapitel „Politik“ um spontane Assoziationen Jugendlicher zu diesem Begriff, um wichtige Themen und Akteur*innen sowie um „die Welt der Politik“, die in Collagen dargestellt wird. Übrigens eine gute Methode auch für die Bildungsarbeit, wie die abgebildeten Collagen der Jugendlichen zeigen.
Erster „Weizenbaum Report“ zur Bedeutung digitaler Medien für das politische und soziale Engagement
Die repräsentative Studie der Forschungsgruppe Digital Citizenship der FU Berlin zum politischen und sozialen Engagement in Deutschland kommt mit nur 13 Seiten aus, um ihre zentralen Ergebnisse vorzustellen. Es geht um die Bedeutung digitaler Medien für das politische und soziale Engagement und die Einstellungen, die die Menschen hierzu haben. Diese Studie soll, gefördert vom BMBF, regelmäßig durchgeführt werden, um Entwicklungen bei der Digitalisierung von politischem und sozialem Engagement erfassen zu können.
Dies ist keine Jugendstudie, doch lässt es sich z.B. mit den Ergebnissen des Kapitels „Normen für die vernetzte Gesellschaft“ auch in unseren Projekten sehr gut arbeiten. Die Liste der erhobenen „Normen für die vernetzte Gesellschaft“ umfasst:
Die Prozentzahlen geben die Zustimmung zu diesen Normen an und bieten so die Möglichkeit, eigene Befragungen oder Abstimmungen durchzuführen und mit diesen Ergebnissen zu vergleichen.
Deutschlandfunk „Campus und Karriere“-Sendung vom 17.08.2020
In den meisten Bundesländern sind die Sommerferien zu Ende und auch die Berufsschüler*innen sind wieder zurück an ihren Ausbildungsplatz gekehrt. Wie gestaltet sich der Schulalltag unter den Corona-Schutzmaßnahmen? In diesem Kurzbeitrag wird der Schulstart an der Handwerkskammer Wiesbaden und der IHK Darmstadt begleitet.
Akteure und Strukturen in Bund und Ländern
Diese Handreichung gibt einen anschaulichen Überblick über die Präventionsstrukturen im Bereich des Islamismus sowohl auf Bundes- als auch Landesebene. Sie stellt systematisch dar, wie die Präventionsarbeit organisiert ist, welche bundes- und landesweiten Programme aufgelegt wurden, wie Landes- und kommunale Ebene zusammenarbeiten und welche zivilgesellschaftlichen Akteur*innen in diesem Feld aktiv sind. Überblicksgrafiken helfen, die komplexe Struktur von Zuständigkeiten und Zusammenarbeit zu durchleuchten und schnell die passenden Ansprechpartner*innen zu finden. Politische Bildner*innen und Pädagog*innen erhalten mit dieser Publikation einen aktuellen Stand der Präventionsarbeit in Deutschland.
von Melisa Erkurt (Zsolnay Verlag, 2020 / Buch: 20,00€, e-Book: 15,99€)
In dem am 15. August 2020 erschienenen Buch „Generation Haram. Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben“ beschreibt die Journalistin und Lehrerin Melisa Erkurt eindrücklich, wie an Schulen Ungleichheitsverhältnisse produziert und verfestigt werden. Auch wenn sie sich auf das österreichische Bildungssystem bezieht, bieten ihre Beschreibungen und Analysen dennoch Erkenntnisse für den deutschen Kontext. Melisa Erkurt ist selbst als Kind migriert und kennt somit beide Seiten und Perspektiven – die eines migrantischen Kindes in einem fremden Bildungssystem und die einer Lehrerin. Diese Perspektiven ermöglichen ihr gerade auch die scharfe Kritik, die sie am System Schule formuliert: dieses müsse sich ändern und nicht die jetzigen „Verlierer*innen“ des Systems.
Das Buch ist allen zu empfehlen, die an Schulen arbeiten und sich einen Perspektivwechsel wünschen und die sich für die Perspektiven von Schüler*innen interessieren, deren Stimmen ansonsten oft überhört werden.
Demokratie humorvoll erklärt vom Comedian Abdelkarim
„Abdelkratie“ – das sind Demokratie-Häppchen in leicht verständlicher Form. Comedian Abdelkarim erklärt in 10 Folgen auf witzige Weise die Grundlagen der parlamentarischen Demokratie: Wer entscheidet in Deutschland? Wie funktionieren Wahlen? Was machen Parteien? Und was ist ein Rechtsstaat?
Seit dem 23. Mai 2020 gibt es wöchentlich einen kleinen Polit-Happen aus der „Abdelkratie“, die von der bpb in Auftrag gegeben wurde.
Ein innovatives Talkformat zu feministischen und anderen Themen
„Ich geh‘ auf‘s Klo – kommst du mit?“ Viele Menschen kennen diesen Ausspruch. Denn als privater Rückzugsort bietet er sich auch an für persönliche Gespräche. Das dachten sich auch die Macher*innen des mittlerweile sehr beliebten Youtube-Kanals „Auf Klo“. Ihr Credo lautet: „Ein Klo. Zwei Frauen. Und endlich Zeit zu reden.“
Das Talkformat bietet einen sicheren Raum, in dem unterschiedliche Erfahrungen und Lebenssituationen besprochen werden können. Hier braucht man sich nicht zu schämen, sondern kann sich ernst unterhalten. Mit vielen feministischen Fragestellungen und Themen wird sich in diesem Kanal ernsthaft, unkompliziert und mit Humor auseinandergesetzt.
Spannend, um auch in gemischten Gruppen diverse Themen anzureißen.
„Entwicklung auf politischer Seite nicht rechtzeitig prognostiziert“
Deutschlandfunk-Sendung vom 24.05.2020
Bernd Wagner, Gründer der Neonazi-Aussteiger*innen-Organisation „EXIT-Deutschland“, beklagt im Interview, dass sich auf politischer Ebene zu wenig mit den Protesten der Kritiker*innen der Corona-Einschränkungen auseinandergesetzt werden würde. Er mahnt, dass diese Entwicklung hätte schon eher erkannt werden können. Extrem Rechte würden gezielt sogenannte Hygienedemos für ihre politischen Zwecke vereinnahmen.
Wenn der Staat Religion und Freiheit vereinbaren muss
Deutschlandfunk-Sendung vom 16.05.2020
Im Kruzifix-Beschluss 1995 urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass es keine Verpflichtung zum Anbringen von Kruzifixen in Klassenzimmern geben dürfe. In Bayern sorgte das Urteil für heftige Kritik. Und auch heute, 25 Jahre nach dem Beschluss, ist das Verhältnis von Staat und Religion nicht kontroversenfrei.
Der Kampf für die Vielfalt politischer Perspektiven
Deutschlandfunk-Sendung vom 17.05.2020
Auch wenn fast jede*r vierte Bundesbürger*in einen sogenannten Migrationshintergrund hat, ist diese Realität längst nicht in der Politik abgebildet. Im Bundestag haben nur acht Prozent eine Zuwanderungsgeschichte. Um das zu ändern, setzen sich verschiedene Initiativen, Vereine und Migrant*innenparteien für eine größere Repräsentanz in der Politik ein.
Ein ewiger Streit
NDR-Sendung
Sechs christliche Glaubensgemeinschaften teilen sich die Kirche vom Heiligen Grab in Jerusalem: Griechisch-Orthodoxe, Katholik*innen, Armenier*innen, Kopt*innen, Syrisch-Orthodoxe und Äthiopier*innen. Die unterschiedlichen Gebetszeiten, die räumliche Aufteilung der Kirche und ihr religiöses Zusammenleben sind fest geregelt. Dennoch kommt es immer wieder zu Konflikten.
Die Sendung ist bis zum 09. Juli 2020 auf Arte.tv verfügbar.
Erkenntnisse aus Erziehungswissenschaften, Sozialpsychologie, Soziologie, Theologie und Radikalisierungsforschung
Podcast-Reihe des Forschungsnetzwerkes Radikalisierung und Prävention (FNRP)
Die Podcast-Reihe stellt die zentralen Ergebnisse aus zwei Jahren Projektlaufzeit von „Religion als Faktor der Radikalisierung“ vor. Dabei geht der Podcast der Frage nach, welche Rolle Religion bzw. Religiosität bei radikalisierten und radikalisierungsgefährdeten Jugendlichen spielt. In den einzelnen Folgen werden u.a. Fragen zu den Entstehungsgründen des Forschungsprojektes, zu den Radikalisierungsbedingungen junger Menschen in Deutschland und zur Rolle der Radikalisierungsprävention in Gefängnissen beantwortet.
Die Podcast-Folgen können sowohl im Audio- als auch Text-Format abgerufen werden.
Islamfeindlichkeit im Jugendalter
Zwischen 2017 und 2018 wurden Jugendliche und junge Erwachsene an verschiedenen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen im sowohl städtischen als auch ländlichen Raum Nordrhein-Westfalens in lebensgeschichtlichen Interviews und anhand von Fragebögen zu ihrer Einstellung zum Islam und zu Muslim*innen befragt. Damit wollte das Forschungsteam der AG „Migrations- und Ungleichheitsforschung“ auch herausfinden, wie weit verbreitet islamfeindliche Positionen sind und welcher Zusammenhang zu soziostrukturellen Bedingungen besteht.
Die Inhalte der Studie sind:
Fallgestützte Studien
Der Sammelband des Forschungsnetzwerkes Radikalisierung und Prävention (FNRP) an den Universitäten Osnabrück und Bielefeld erörtert die Bedeutung von Religion in Radikalisierungsprozessen bei jungen Menschen. Er zeigt anhand mehrerer Fallstudien auf, inwieweit Messenger-Dienste wie Telegram und WhatsApp ein Vehikel der Radikalisierung darstellen, inwiefern Radikalisierung der Konstruktion religiöser Identitäten dient und in welcher Weise Takfīr und Fitna in der Onlinekommunikation verhandelt werden. Die empirischen Fallanalysen werden durch Vergleichsstudien zur Funktion von islamistischen Bildmedien auf Facebook und durch einen Beitrag zur Deradikalisierungsarbeit in Justizvollzugsanstalten abgerundet.
Anregungen zum Umgang mit Othering und Anfeindungen
Der inhaltliche Fokus dieser Handreichung liegt auf dem Schaffen einer konstruktiven Konfliktkultur, durch die ein Ansprechen von Problemen, ein Thematisieren von Rassismus und ein offener Umgang mit eigenen Fehlern und Vorurteilen möglich wird. Die Handreichung ist aus den Erfahrungen in der Praxis entstanden und bietet durch viele Zitate von Workshop-Teilnehmer*innen konkrete Einblicke in die Beratungs- und Bildungsarbeit. Anhand der Zitate und der daraus abgeleiteten Handlungsstrategien wird deutlich, wie notwendig die Zentrierung von Betroffenenperspektiven in der Bildungsarbeit ist. Durch sie findet eine Sensibilisierung für Othering-Mechanismen statt.
Die Handreichung bietet einen kompakten Zugang zum Thema „Menschenrechte“ und schafft somit die Grundlage, um mit ihnen als Bezugsrahmen politische Bildungsangebote zu gestalten.
Verschwörungstheorien, Hasskampagnen und rechtsextremes Framing
Die jugendschutz.net-Broschüre informiert über die Social-Media-Strategien der extremen Rechten, wie sie sich die Corona-Pandemie und die damit vielfach verbundene Verunsicherung zunutze macht. Es werden die gängigsten Verschwörungstheorien analysiert und aufgezeigt, inwiefern extrem Rechte durch diese versuchen, gesellschaftliche und politische Diskurse hin zu ihren Gunsten zu verschieben. Ebenso die Maßnahmen der Plattformbetreibenden als auch weitere Gegenmaßnahmen werden vorgestellt.
Ein Handout mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Informationen über JuRe. Hier zum Download als PDF ...
Eine Talkshow zu Pop, Politik und (nicht nur) Jugendthemen
KARAKAYA TALK ist ein wöchentlich erscheinendes Talkshow-Format, in dem Gastgeberin Esra Karakaya Menschen aus verschiedenen Communitys auf einen Çay einlädt, um mit ihnen in geselliger Küchentischatmosphäre über Themen wie Rassismus, Queer-und-Muslimischsein, den Hijab und Protestformen, aber auch über Lifestyle und Gesundheit zu reden. Dabei achtet das Funk-Medienangebot auf eine größtmögliche Diversität der Gäste, um denjenigen Menschen, die auch heute noch unterrepräsentiert sind in der deutschen Medienlandschaft eine Stimme mit größerer Reichweite zu geben. Humorvoll, scharfsinnig und empowernd – das ist KARAKAYA TALK, der für den Grimme-Preis 2020 nominiert ist.
Allgemeinwissen präsentiert von Mirko Drotschmann
Der Vlogger Mirko Drotschmann beschäftigt sich mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen und verpackt diese als Basiswissen in kleine YouTube-Videos. Er versucht vor allem, komplexe öffentlichkeitsrelevante Thematiken möglichst auch für ein jüngeres Publikum verständlich darzustellen. Seine Videos können dabei helfen, schulischen Stoff im Bereich Politik und Geschichte zu verstehen. Sie eignen sich ebenso für diejenigen, die Deutsch als zweite Fremdsprache ab dem Niveau B2 beherrschen. Speziell für die Abi-Prüfungen zu Corona-Zeiten im Fach Geschichte hat er eine Liste an relevanten Themen-Videos zusammengestellt.
Der Boom der Corona-Verschwörungstheorien
Deutschlandfunk-Sendung vom 16.04.2020
Fake News und Verschwörungstheorien haben in der Coronakrise Konjunktur. Mal sind chinesische Labore für den Ausbruch des Erregers verantwortlich, mal US-Forscher*innen. Ein Grund für die zunehmende Verbreitung von Falschmeldungen sei der Kontrollverlust durch das Virus. Dieses Radio-Feature deckt bekannte Verschwörungstheorien auf und erklärt, welche Gegenmaßnahmen notwendig sind.
Durch die Covid-19-Pandemie erlebt die ganze Welt derzeit eine noch nicht dagewesene Ausnahmesituation. Auch für die politische Jugendbildung, die aus gutem Grund vor allem auf Präsenzseminare setzt, ist das eine Herausforderung. Auf dem JuBi-Blog von Arbeit und Leben wird mit einer Linksammlung auf nützliche Tipps, spannende Informationen und wertvolle Denkanstöße verwiesen.
Ein berührender Film (2012) der ersten saudi-arabischen Regisseurin Haifaa Al Mansour
Wadjda ist zehn, lebt mit ihrer Mutter in Riad und träumt von einem eigenen Fahrrad. Doch in Saudi-Arabien gilt das Fahrradfahren für Frauen als unschicklich. Doch Wadjda, die unter ihrer Abaya Jeans und Turnschuhe trägt, gibt ihren Traum nicht auf und nimmt an einem Koran-Rezitationswettbewerb teil, um sich von dem Preisgeld ein Fahrrad zu kaufen. Der Film gewann mehrere internationale Preise und ist noch bis zum 29. Juni 2020 online auf Arte zu sehen.
Die zentralen Ergebnisse der Studie „ABAT Online-Salafismus“ (2019) des Zentrums für angewandte Deradikalisierungsforschung wurden als Handreichung für Praktiker*innen der Radikalisierungsprävention zusammengefasst. Die Handreichung gibt Aufschluss darüber, wer die relevanten Akteur*innen sind, wie sie kommunizieren und welche Begriffe und Narrative sie zur Rekrutierung neuer Anhänger*innen verwenden. Sie liefert wertvolle Anregungen, wie Aktive im Feld der Präventionsarbeit am besten darauf reagieren.
Die Studie „Wer hat, dem wird gegeben: Politische Bildung an Schulen“ (2019) von Sabine Achour und Susanne Wagner stellt eine Bestandsaufnahme der Bedeutung und des Umfangs politischer Bildung an Schulen dar. Eine empirische Erhebung in Form einer bundesweiten Befragung von 3.378 Schülerinnen und Schülern von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen ab der 9. Jahrgangsstufe klärt den Umfang politischer Bildung an Schulen, verbunden mit der Frage, welchen Stellenwert Angebote der politischen Bildung und die Demokratiebildung für die Schülerinnen und Schüler haben.
Ziel der Studie ist neben einer Bestandsaufnahme, die Weiterentwicklung politischer Bildung an Schulen, indem Handlungsempfehlungen zur Stärkung der politischen Bildung gegeben werden.
Anhand des Wimmelbilds ZUKUNFT lässt sich der Leitfrage „Wie sieht ein gutes Leben für alle aus?“ nachgehen. Es lädt ein zur Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen, gesellschaftlichem Wandel und Utopien. Dabei lassen sich auf dem Bild auch religiöse Bezüge finden, sodass das Bild eine anregende Diskussionsgrundlage liefert für die Frage „Wie sieht ein gutes multireligiöses Zusammenleben aus?“. Das Poster kann im DIN A1- oder DIN A0-Format bestellt oder direkt online durch die vielfache Zoomfunktion eingesehen werden.
Hate Speech in islamistisch, türkisch- und russisch-nationalistisch geprägten Online-Szenen
Die Broschüre gibt Aufschluss über drei Communities (rechtsextreme Russlanddeutsche, Islamisten und deutsch-türkische Nationalisten), die selber Rassismuserfahrungen machen, gleichzeitig aber auch Hass im Netz und Ungleichwertigkeitsvorstellungen verbreiten. Diese Tatsache ist bisher noch relativ wenig in der Pädagogik und außerschulischen Präventionsarbeit beachtet worden. Aus diesem Grund analysiert die Broschüre diese drei größten Gruppen der Online-Radikalisierung und untersucht deren Ideologien, Feindbilder, Narrative und Online-Propaganda. Darüber hinaus gibt sie wertvolle Handlungsempfehlungen für die Praxis.
Bildungsmaterialien für Demokratie, Anerkennung und Vielfalt
In der Broschüre „Haltung zeigen! — jetzt erst recht. Bildungsmaterialien für Demokratie, Anerkennung und Vielfalt“, die in der Vielfalt Mediathek zu bestellen oder herunterzuladen ist, finden sich unterschiedliche und vielfältige Bildungsmaterialien für Multiplikator*innen der Jugend- und Bildungsarbeit zu den Themen:
Die Broschüre stellt ein Fundus an Wissen und Erfahrungen von Projekten dar, die in verschiedenen Bereichen der politischen (Jugend)Bildung tätig sind und für Demokratie und gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit arbeiten. Sie umfasst Projektvorstellungen, Hintergrundinformationen sowie Übungen und Hilfen für die Praxis.
Aktueller Bericht wurde von Ministerin Giffey am 02.04.2019 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.
„Im Jahr 2018 dokumentierte jugendschutz.net im Themenfeld Islamismus 649 Fälle (2017: 786) mit insgesamt 872 Verstößen (2017: 1.547). Meist wurden Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, z. B. vom "Islamischen Staat" verbreitet. Erfolge konnte jugendschutz.net durch gute Kontakte zu den Globalen Playern verzeichnen: Löschung von Verstößen bei YouTube 99%, Facebook 82%, Instagram 98%.“ (Quelle: PDF)
Im Oktober ist die aktuelle 18. Shell Jugendstudie „Jugend 2019“ erschienen. Besonders spannend sind aus JuRe-Sicht die Ergebnisse zur politischen Meinungsbildung sowie zu den Einstellungen zu Politik, Demokratie und gesellschaftlicher Vielfalt bei den 15- bis 25-Jährigen.
Wer nicht die ganze Studie lesen möchte oder kann, findet auf der Website zur Studie einen Download mit einer Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse. Außerdem gibt es dort Videos mit Statements der Macherinnen und Machern der Studie und Podcasts mit Mirko Drotschmann: https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie.html
Im Juli 2019 erschienen ist eine spannende Box zum Themenfeld „Antidiskriminierung, Rassismuskritik und Diversität - 105 Reflexionskarten für die Praxis“ im BELTZ JUVENTA Verlag.
Die Inhalte der Box wurden von IDA e.V. entwickelt. Als Autoren stehen Eden Mengis und Ansgar Dücker auf dem Cover.
Die Karten sollen insbesondere in der pädagogischen Arbeit mit Gruppen (ab 14 Jahren) eingesetzt werden, um über die Themen Diskriminierung, Rassismus und Diversität ins Gespräch zu kommen. Ein beiliegendes Booklet gibt Tipps zum pädagogischen Arbeiten mit den Karten und Erläuterungen von Fachbegriffen. Hinweise auf weiterführende Literatur und Ansprechpartner in diesem Themenfeld fehlen ebenfalls nicht.
Mehr dazu hier: https://youtu.be/A2embq7IL1Y
Interreligiöse Kompetenz für internationale Jugendbegegnungen und Jugendreisen
Religiöse Vielfalt ist auch bei internationalen Jugendbegegnungen und -reisen ein wichtiges Thema. Die digitale Serviceplattform der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit in Deutschland e.v (IJAB) hat zur Förderung der interreligiösen Kompetenz die entsprechende Toolbox entwickelt und aktualisiert sie ständig.
Hier werden die drei großen Religionen Christentum, Islam und Judentum aus der Innensicht von Gläubigen vor- und dargestellt. Das sollte man bedenken.
Die Informationen sind aber gut aufbereitet und man kann sich über die Aspekte schnell informieren, die einen gerade interessieren.
Handreichung zur Unterrichtsreihe „Was bedeutet RADIKAL?“ Thematisierung von Radikalisierungsmotiven
Der Deutsche Volkshochschulverband (dvv) ist wie der BAK AL einer der bundesweiten Träger politischer Jugendbildung und beteiligt sich am Nationalen Präventionsprogramm.
Das ist der Projekthintergrund für die Handreichung, die systematisch und didaktisch gut aufbereitet eine entsprechende Unterrichtsreihe zur Thematisierung von Radikalisierungsmotiven mit jungen Leuten enthält.
Hier der Link zum Download des PDF:
Die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AKSB) hat im Rahmen ihres Projektes „Religionssensible politische Bildungsarbeit“ einen Sammelband zum Religionsdiskurs als Thema der politischen Bildung herausgebracht.
Im Klappentext heißt es:
„Religiöse Vielfalt ist ein Kennzeichen moderner Gesellschaften. Ihre Anerkennung verbunden mit dem Schutz der individuellen Religionsfreiheit von Menschen gilt als Wesensmerkmal eines an Demokratie und den Menschenrechten orientierten gesellschaftlichen Zusammenlebens. Und doch wird religiöse Vielfalt immer wieder in der öffentlichen Wahrnehmung problematisiert und als Erklärung für gesellschaftliche Konflikte instrumentalisiert. Religiöse Einstellungen und der Umgang mit religiöser Vielfalt sind auch für junge Menschen Thema, das zeigen nicht zuletzt die Ergebnisse der jüngsten Shell-Jugend-Studie zu Identität und Religion im Jugendalter.“
Eine Zusammenstellung von Tagen und Zeiten im Jahr, die besonders wichtig sind. Hier zum Download als PDF ...
13.08.1963: Jahrestag des Mauerbaus
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." behauptete der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin. Am 13. August 1961, knapp zwei Monate später, wurde die 43,1 km lange Berliner Mauer errichtet, die Ost- und West-Berlin voneinander trennte.
Die Mauer trennte Familien, Freunde und verursachte den Verlust von Arbeitsplätzen. Das Recht auf freie Bewegung wurde stark eingeschränkt.
Die Mauer wurde ein weltweites Symbol des Kalten Krieges, der die Welt politisch in eine östliche und eine westliche Hemisphäre teilte. Von der einen Seite wurde die Mauer als „Friedensgrenze“ und „Antifaschistischer Schutzwall“ gepriesen, während sie von der anderen Seite als „kommunistische Schandmauer“ verurteilt wurde.
100.000 Menschen versuchten zwischen 1961 und 1988 über die Berliner und die innerdeutsche Grenze zu fliehen. In Berlin starben über 150 Menschen bei Fluchtversuchen. Jedes Jahr gedenkt das Bezirksamt Mitte der Opfer der Berliner Mauer mit einer Kranzniederlegung in der Bernauer Straße.
Quellen:
https://www.stiftung-berliner-mauer.de/de/gedenkstaette-berliner-mauer/besuch/programm/gedenkveranstaltung-zum-62-jahrestag-des-mauerbaus [Stand 03.07.2024]
https://www.lpb-bw.de/mauerbau#c41274 [03.07.2024]
https://www.berlin.de/ba-mitte/ueber-den-bezirk/erinnerungskultur/gedenktage/artikel.110198.php [03.07.2024]
Foto: Bundesarchiv, Bild 173-1321 / Helmut J. Wolf / CC-BY-SA 3.0 – online:
https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Mauer#/media/Datei:Bundesarchiv_Bild_173-1321,_Berlin,_Mauerbau.jpg [03.07.2024]
Der Internationale Nelson-Mandela-Tag ist ein Aktionstag, der von der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 10. November 2009 deklariert wurde.
Der Tag wird seit 2010 am 18. Juli, dem Geburtstag des Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela, begangen. Mandela selbst hat sich Lebzeiten einen Aktionstag gewünscht und so sind an diesem Tag alle Menschen aufgerufen weltweit sind Menschen dazu aufgerufen, 67 Minuten wohltätige Arbeit zu verrichten – als Erinnerung an die 67 Jahre, die Nelson Mandela für Freiheit kämpfte.
Auch wenn der Tag als ein internationaler Tag konzipiert ist, so richten sich das Vermächtnis von Nelson Mandela und die Botschaft dieses Tages ganz besonders auch an die südafrikanische Gesellschaft, die immer noch von den Folgen der Zeit des Apartheidregimes gezeichnet ist.
Quellen online:
https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Nelson-Mandela-Tag
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/nelson-mandela-tag-erbe-suedafrika-100.htm
Schawuot wird auf der ganzen Welt am 12. Juni gefeiert. Es ist das jüdische Wochenfest und wird am 6. Siwan gefeiert, weil sieben Wochen seit dem Pessach-Fest vergangen sind – daher der Name Wochenfest. Es fällt immer auf die Monate Mai oder Juni des gregorianischen Kalenders. In Israel wird Schawuot einen, in der Diaspora zwei Tage lang gefeiert.
Neben Pessach und Sukkot gehört Schawuot zu den drei Wallfahrtsfesten im jüdischen Glauben und es wird auch Fest der Erstlingsfrüchte oder Fest der Gesetzgebung genannt. An Schawuot stehen die 10 Gebote, die Moses den Menschen überbracht hat, im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden Gott am Wochenfest die ersten Feldfrüchte am Tempel dargeboten.
Jüdische Gläubige halten in der Nacht zu Schawout in den Synagogen und Toraschulen eine Nachtwache, in der in der Tora gelesen und bis zum Morgen gesungen und getanzt wird. Tagsüber wird die Geschichte der 10 Gebote von einem Rabbi vorgelesen. Der Verzehr von Milch und Milchspeisen mit Honig gehört ebenso zu den Traditionen an Schawuot wie die Erntedankfeier, da dies auch die Zeit der Weizenernte ist.
Quellen online:
https://www.jmberlin.de/thema-schawuot
https://www.kleiner-kalender.de/event/schawuot/104031.html
Der Tag gegen Rassismus basiert geschichtlich auf der friedlichen Demonstration tausender Menschen am 21.03.1960 im Township Sharpeville in Südafrika gegen das rassistische Apartheidsystem. Die Polizei griff die Demonstrierenden brutal an, 69 Personen wurden erschossen, Hunderte verletzt.
Heutzutage ist der Tag gegen Rassismus, der an dieses Ereignis erinnert, eingebettet in die Wochen gegen Rassismus. Diese finden dieses Jahr vom 11-24. März 2024 statt.
Quellen:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/taegliche-dosis-politik/519314/internationaler-tag-gegen-rassismus/ [Stand: 28.02.2024]
https://www.bpb.de/kurz-knapp/taegliche-dosis-politik/519314/internationaler-tag-gegen-rassismus/ [Stand: 28.02.2024]
Bild: https://www.zakk.de/event-detail?event=11507 [Stand: 28.02.2024]
Geschlechtsspezifische Gewalt ist omnipräsent und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. Schaut man auf die erfassten Fälle, wird man mit schockierenden Zahlen konfrontiert. In Deutschland erlebt jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierter Gewalt. Insgesamt sind also mehr als 12 Millionen Frauen betroffen. Alle 4 Minuten ist eine Frau in Deutschland Opfer von Gewalt durch Ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag ermordet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Die Dunkelziffer ist noch viel höher. Über die Hälfte aller Frauen meidet im Dunkeln bestimmte Orte und fühlt sich unsicher.
Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!
Quellen:
https://www.gequindi.uni-bayreuth.de/de/aktuelles/2020/Tag-gegen-Gewalt-an-Frauen/index.html
https://unwomen.de/orange-the-world-2023/
Seit dem Jahr 2000 ist am 18. Dezember der Internationale Tag der Migrant*innen. An diesem Tag soll auf Millionen Menschen aufmerksam gemacht werden, die ihr Zuhause verlassen haben, um an einem anderen Ort zu leben. Dabei wird auf die UN-Wanderarbeiterkonvention, die am 18. Dezember 1990 von der UN-Vollversammlung angenommen wurde, Bezug genommen. Diese soll den rechtlichen Status von Migrant*innen mit Arbeitnehmendenstatus, Saison- und Gelegenheitsarbeiten und ihrer Familienangehörigen verbessern.
Die Gründe für eine Migration sind divers: So kann die Suche nach einer besseren Arbeit oder einem erfolgversprechenden Ausbildungsweg über Familiengründung bis hin zur Suche nach Abenteuer und einem ruhigeren Leben ausschlaggebend sein. Neben diesen positiv behafteten Motivationen können auch Gewalt oder Krieg im eigenen Land und rassistische, religiöse und weltanschauliche Gründe Auslöser für eine Flucht sein. Gesprochen wird dann von einer unfreiwilligen Migration.
Migrant*innen sind weltweit von Stigmatisierung, Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus betroffen. Migrantinnen jeden Alters sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, geschlechtsspezifische Gewalt erleben zu müssen. Deshalb ist Solidarität mit Migrant*innen auch heute dringend nötig.
Quellen:
https://blog.transcript-verlag.de/tag-migrantinnen/
Der 24. Dezember ist bekannt für den Feiertag Heiligabend. Viele Menschen verbinden diesen Tag mit leckerem Essen, Bescherungen und weihnachtlicher Dekoration.
Im Jahr 300 wurde in Rom das Geburtsdatum Jesu Christus auf den 25. Dezember gelegt. Heiligabend ist somit der Vorabend der Geburt Jesu Christis. Traditionell treffen sich Familien und Freund*innen an jenem Abend, um die bevorstehenden Weihnachtstage und der Geburt Christis zu gedenken. Heiligabend als Übergang zwischen der Adventszeit und den Weihnachtstagen bezeichnet man ebenfalls als „Vigilen“. Der Begriff beschreibt die Ausübung einer Nachtwache, um der ersehnten Geburt Christis entgegenzufiebern.
Katholische Christ*innen feiern zu Heiligabend zudem die Christmette, welche ursprünglich ein Gebet zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen beschreibt. Daher findet im Katholischen Christentum der Gottesdienst an Heiligabend um Mitternacht statt.
Im Mittelpunkt des Heiligabends liegt mit nahestehenden Menschen zusammenzukommen und sich gegenseitig zu beschenken. Die Tradition des Beschenkens geht auf Martin Luther zurück, welcher im 16. Jahrhundert die Geburt Jesu Christis als Anlass für ein Familienfest und des gegenseitigen Beschenkens ansah. Auch vor dem 16. Jahrhundert solle das Schenken dazu gedient haben, friedliche Absichten zu unterstreichen. Zudem gilt im christlichen Glauben die Geburt Christis selbst als ein Geschenk an die Menschheit.
Ein weiterer Weihnachtsbrauch ist der grüne Tannenzweig, welcher ein Symbol des Optimismus und der Lebenskraft darstellen und böse Geister abwehren soll. Im Laufe der Jahre wurde es zum Brauch, einen Tannenbaum in die Wohnung zu stellen und diesen mit weihnachtlicher Dekoration zu schmücken.
Heutzutage wird Heiligabend von Menschen unterschiedlicher Religiosität und Glaubensrichtungen zelebriert, um mit nahestehenden Personen zusammenzukommen und eine schöne Zeit zu verbringen.
Quellen:
https://www.weihnachtszeit.net/weihnachten/heiligabend/
https://www.lignoma.com/de/magazin/was-ist-heiligabend/
https://www.merkur.de/welt/heiligabend-weihnachten-dezember-feiern-tradition-geschichte-deutschland-geschenke-or-91185169.html
Am 8. März 2021 war internationaler Weltfrauentag. Seit mehr als 100 Jahren wird dieser Tag feierlich begangen, um weltweit für mehr Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung von Frauen zu demonstrieren. Der Frauentag hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegung und findet in mehreren Ländern wie z.B. in Angola, Kasachstan, Kuba und Laos Beachtung. Im Bundesland Berlin ist dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag.
Besonders die Gewerkschaften wiesen in diesem Jahr unter dem Motto „Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung, mehr denn je“ auf die Auswirkungen der Corona-Krise für Frauen hin. Seit der Pandemie sind besonders Frauen von Einkommenseinbußen und Doppelbelastung durch Care- und Erwerbsarbeit betroffen.
Im islamischen Glauben findet in der Nacht des 10. März das Fest Lailat al-Miraj statt, in der der Himmelreise des Propheten Muhammads gedacht wird. Überlieferungen zufolge, sei der Prophet Muhammad während seiner Reise von Jerusalem aus über eine Leiter aus Licht (Miraj) zu den sieben Höllen und sieben Himmeln geführt worden sein und mit den dort weilenden Propheten gesprochen haben. Zudem wird überliefert, dass der Prophet Muhammad an jenem Tag mit Gott über das Paradies gesprochen habe. Der Monat um Lailat al-Miraj wird als besonders geeignet beschrieben, die kleine Pilgerfahrt umra durchzuführen.
Der Equal Pay Day ist der internationale Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen im Verhältnis zu Männern. Der EPD wird jedes Jahr neu berechnet und steht symbolisch für den Tag im Jahr an dem Frauen für ihre geleistete Arbeit zum ersten Mal vergütet werden – Hierbei geht man davon aus, dass Männer schon seit dem ersten Tag im Jahr für ihre Arbeit bezahlt werden. Aktuell liegt die Lohnlücke (Gender Pay Gap) zwischen Männern und Frauen bei 19 Prozent. Somit fällt der EPD dieses Jahr auf den 10. März. Bei der Berechnung werden 365 Tage mit dem statistisch aktuell ermitteltem Entgeltunterschied in Prozent multipliziert. Im internationalen Vergleich belegt Deutschland damit einen der letzten Plätze.
Ein Teil der Gender Pay Gap lässt sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zurückführen. Doch selbst beim Herausrechnen dieser Faktoren ergibt sich in Deutschland – bei gleichgeleisteter Arbeit von Männern und Frauen in derselben Branche – immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent.
Ziel ist es daher mit dem Equal Pay Day die Debatte über die Gründe der Lohnunterschiede in die Öffentlichkeit zu tragen, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, zu sensibilisieren und Entscheidende zu mobilisieren, damit sich die Lohnlücke schließt.
Innerhalb des hinduistischen Glaubens existiert eine Vielzahl von Gottheiten, zu denen gebetet wird und denen Opfergaben dargebracht werden. In der Nacht des 11. März feiern Hindus zu Ehren der Gottheit Shivas das Maha Shivaratri Fest. Mit seinem kosmischen Tanz soll Shiva, nach hinduistischem Glauben, den Zyklus von Erschaffung, Erhaltung und Zerstörung des Universums herstellen.
Am 29. März 2021 wird das Holi Fest zelebriert. Im Mittelpunkt der Festlichkeiten steht die Verehrung der Gottheiten Vishnu, Krishna und dessen Gefährtin Radha. Bunte Farben sind charakteristisch für das Fest, das traditionell zum anbrechenden Frühling gefeiert wird und in einigen Gebieten Indiens bis zu 10 Tage andauert. Das Fest versetzt die Gläubigen in heitere Stimmung und wird verglichen mit jener Stimmung zwischen der Gottheit Krishna und den Kuhhirtinnen (gopi) in dem mythischen Wald von Vrindavan. Zudem wird zum Ende des Fests weiße Kleidung getragen, um damit äußerlich die Schranken, unter welchen man sich als Mitglied der Gesellschaft normalerweise befindet, für den Zeitraum der Festlichkeiten aufzuheben.
Im April stehen im christlichen Glauben die Osterfeiertage im Mittelpunkt, im Ezidentum wird Carsema Sere Sale gefeiert und im islamischen Glauben beginnt der Fastenmonat Ramadan (13. April bis 12. Mai 2021).
Unter dem Motto #Vielfalt verbindet findet der 9. Deutsche Diversity-Tag statt. Mit zahlreichen Aktionen machen Organisationen und Arbeitgeber*innen auf die Vielfalt in unserer Gesellschaft aufmerksam. Auf Initiative der Charta der Vielfalt e.V. können eigene Aktivitäten für die Belegschaft oder Öffentlichkeit angemeldet werden, dort gibt es auch Anregungen und Infomaterialien für Aktionen.
Am 23. Mai feiert unser Grundgesetz seinen 72. Geburtstag! Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz im Rahmen einer feierlichen Sitzung des Parlamentarischen Rates ausgefertigt und verkündet. Damit war die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Ein Grund sich einmal wieder mit den grundlegenden, staatlichen System- und Wertentscheidungen zu befassen. Gerade in Zeiten, in denen einige Grundrechte aufgrund der Pandemie eingeschränkt sind und es gleichzeitig immer lautere Stimmen gibt, die die demokratische Grundordnung in Frage stellen, lohnt sich ein (gedanklicher) Exkurs zur Geburtsstunde und zum Fundament unserer demokratischen Verfassung.
Am ersten Vollmondtag im Monat Mai feiern Buddhist*innen das internationale Vesakh-Fest. Durch gemeinsame Gebete, rituelle Waschungen und Vorträge wird der Geburt Buddhas und seinem Erwachen gedacht. Die Besinnung auf die Wurzeln des Buddhismus (Dharma) und die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls (Sangha) stehen im Mittelpunkt dieses Feiertages. Charakteristisch für das Vesakh-Fest sind z.B. die geschmückten Tempel und die dekorierten Häuser. Zudem werden Opfergaben in die Tempel gebracht und in den Abendstunden besuchen die Gläubigen mit brennenden Kerzen den Tempel und umrunden dreimal den Stupa. Beim Stupa handelt es sich um ein turmförmiges Gebilde mit herausragender Spitze. Der Stupa kann als Miniatur-Stupa wenige Zentimeter groß sein oder auch als monumentales Bauwerk mit über hundert Metern Durchmessern erbaut werden. Oft stehen mehrere Stupas nebeneinander.
Außerdem finden im Mai u.a. das orthodoxe Osterfest (2./3. Mai 2021) statt, alevitische Gläubige zelebrieren am Feiertag Hıdırellez (5. Mai 2021) den Frühlingsbeginn, Muslim*innen feiern Lailat al-Qadr (8. Mai 2021) und das Ramadan-Fest (12./13. Mai 2021) und im jüdischen Glauben wird das Schawuot-Fest (16. – 18. Mai 2021) gefeiert.
In den Sommermonaten ziehen jährlich bunte Paraden zum Christopher Street Day durch die Innenstädte in der ganzen Welt. Was für die meisten Menschen wie eine große Party wirkt, hat einen ernsten politischen Hintergrund und ist eine jährliche Demonstration für Gleichstellung von LSBTIQ*- Menschen und gegen Diskriminierung. Auch 2021 noch ein hochaktuelles Thema.
Wie alles begann… im New York der 60er Jahre wurde von der Polizei in Bars nach homo- und transsexuellen Menschen gesucht. Alleine die Anwesenheit in einer Bar mit als homosexuell geltendem Publikum genügte für eine Anklage und den Einsatz von Gewalt.
Es war wohl in den frühen Morgenstunden des 28 Juni 1969, als die New Yorker Polizei in einer Bar in der Christopher Street auf Widerstand stieß und auch im Stadtteil Greenwich Village solidarisierten sich zahlreiche Menschen. Sie begannen sich gegen die Diskriminierungen und Gewalt aufzulehnen und es bildete sich die New Yorker „Gay Liberation Front“.
Der CSD Ende Juli in New York erinnert mit einem Straßenumzug an den Aufstand von damals und gilt heute als Vorbild für weltweite Christopher Street Days. Auf den ersten Demonstrationen in den 70er Jahren vermummten sich die Menschen noch aus Angst vor Gewalt und gesellschaftlicher Ächtung. Daraus wurde im Laufe der Zeit glücklicherweise ein fröhliches Fest mit vielen solidarischen Zuschauer*innen.
Lange Zeit nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurden die Sinti und Roma nicht als Opfer des Völkermordes anerkannt – weder in der Geschichtsschreibung noch in Mahn- und Gedenkstätten. Erst mit der Gründung des Zentralrates der Sinti und Roma 1997 änderte sich die Gedenkkultur und der Völkermord durch die Nationalsozialisten wurde für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht.
Am 24. Oktober 2012 wurde durch die Bundesregierung, vertreten durch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin eingeweiht. Dreißig Jahre nach der Anerkennung des Völkermordes durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, wurde damit das Schicksal der 500.000 während des Holocaust ermordeten Sinti und Roma offiziell gewürdigt. Das Europäische Parlament hat 2015 den 2. August zum europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma erklärt.
Gleichzeitig verurteilte das Europäische Parlament „bedingungslos und unmissverständlich jede Form von Rassismus und Diskriminierung gegenüber den Roma“.
Am 10. September findet der hinduistische Feiertag Ganesh Chaturthi statt, an welchem der Geburtstag von Ganesha zelebriert wird. Ganesha ist der Gott der Weisheit, des Wohlstandes und des Glücks und kann auch von Laien an seinem Elefantenkopf leicht erkannt werden. Als Zeichen ihrer Verehrung stellen die Hindus in ihren Häusern kleine Statuen des Gottes auf. Zudem besucht man sich am Feiertag gegenseitig, um sich mit Unterstützung Ganeshas Glück zu wünschen.
Jüdische Gläubige feiern im September Rosh Hashana - das Neujahrsfest und den Tag der Weltschöpfung, Jom Kippur - den Versöhnungstag und die Befreiung von Sünden und Schuld, Sukkot - das Laubhüttenfest und Simchat Tora - die Lesung des letzten Abschnitts aus der Tora (Deuteronomium) und den Beginn des ersten Abschnitts (Genesis).
Das Laubhüttenfest Sukkot beginnt am 21. September und wird sieben Tage lang gefeiert. Das Fest soll an die Wüstenwanderung der Jüd*innen von Ägypten nach Israel erinnern. Während der Wanderung wurde ohne feste Häuser als Schutz vor Kälte, Wind und Regen oder anderen Widrigkeiten gelebt. Daher ist ein wichtiger Brauch zu Sukkot das gemeinsame Errichten von Laubhütten - auf Hebräisch Sukka (סֻכָּה), um an die spärlichen Unterkünfte zu Zeiten der Wüstenwanderung zu erinnern. Hierfür werden traditionell Palmzweige und -blätter gesammelt, oft aber auch Geäst und Laub anderer Bäume. Die Hütte wird meist von Kindern, Eltern, Großeltern und Freunden gemeinsam errichtet. Nach den sieben Festtagen ist der achte Tage wieder ein Ruhetag und bildet somit den Abschluss des gesamten Sukkots.
Der 5. Dezember ist der „Internationale Tag des Ehrenamtes“, mit dem die Vereinten Nationen (UNO) seit 1986 auf die Anerkennung und Förderung von bürgerschaftlichem Engagement aufmerksam machen wollen. An diesem Tag verleiht in Deutschland der Bundespräsident den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich engagiert haben. In diesem Jahr haben sich z.B. viele Menschen in Deutschland im Rahmen der Flutkatastrophen in unserem Land engagiert und tun dies z.T. immer noch.
Am 10. Dezember 1948 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ und begeht seitdem den „Internationalen Tag der Menschenrechte“. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International machen an diesem Tag in besonderer Weise auf die Situation der Menschenrechte weltweit aufmerksam. Die Missachtung von Menschenrechten ist in vielen Ländern der Erde eine der Flucht- und Migrationsursachen. Flüchtende und Migrant*innen müssen, auch vor und innerhalb europäischer Grenzen, wiederum um die Anerkennung ihrer Rechte auf Schutz und evtl. Asyl bangen.
Innerhalb des christlichen Glaubens bildet die orthodoxe Kirche die drittgrößte christliche Kirchengemeinschaft weltweit. Orthodoxe Christ*innen befinden sich u.a. in Russland, Ukraine, Griechenland, Serbien und Syrien. Die Glaubensgemeinschaft richtet sich an den julianischen Kalender, in welchem das Weihnachtsfest auf den 6. und 7. Januar fällt. Der julianische Kalender ist der Vorläufer des gregorianischen Kalenders, welcher als international anerkanntes und meistgenutztes Kalendersystem bekannt ist.
Julius Cäsar führte 45 v. Chr. den julianischen Kalender als Ersatz für den davor gebräuchlichen römischen Kalender ein. Das julianische Jahr besteht aus 365 Tagen und ist in 12 Monate unterschiedlicher Länge eingeteilt. Jedes vierte Jahr ist ein Schaltjahr, in welchem der Februar um einen Tag länger ist. Somit dauert ein durchschnittliches julianisches Jahr 365,25 Tage und Weihnachten fällt daher in den Monat Januar.
Das orthodoxe Weihnachtsfest wird nach Vollendung einer vierzigtägigen Fastenzeit gefeiert. Am 06. Januar wird fleisch- und alkoholfrei gespeist und getrunken. Zudem werden üblichlicherweise 12 Gerichte zubereitet, welche die 12 Apostel symbolisieren sollen. Besonders beliebt ist gebratener Fisch und eine Rote-Beete-Suppe, die von Region zu Region unterschiedlich zubereitet wird.
Am 7. Januar, dem Weihnachtstag, wird traditionell die heilige Messe in der Kirche besucht. Der Gottesdienst findet in feierlicher Form nach dem sogenannten „byzantinischen Ritus“ statt. Zu einem byzantinischen Ritus zählen z.B. die Glaubensäußerungen, die das Christentum im byzantinischen Kulturraum hervorgebracht und über die Jahrhunderte überliefert hat. Dazu gehören auch die Kirchenarchitektur, die Ikonen und verschiedene spirituelle Praktiken.
Zum zweiten Mal jährt sich in wenigen Wochen der rassistische Anschlag von Hanau. Am 19. Februar 2020 wurden neun Menschen aus rassistischen Gründen ermordet. Ihre Namen sollen niemals vergessen werden:
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov.
Zum Jahrestag wünscht sich die Initiative 19. Februar, in der sich Angehörige der Ermordeten und Aktivist*innen zusammengetan haben, dezentrale Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen in ganz Deutschland. Weitere Infos hier …
In Hanau wird eine regionale Demonstration stattfinden. Die zentralen Forderungen sind: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen [1]. Gerade in Anbetracht des seit Dezember tagenden Untersuchungsausschusses des hessischen Landtags, muss Politik immer wieder an die Forderung lückenloser Aufklärung und politischer Konsequenzen erinnert werden. [2]
Neben der Arbeit der Initiative 19. Februar engagieren sich viele Weitere in der Bildungsinitiative Ferhat Unvar für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Eltern, die rassistische Erfahrungen im Alltag oder in der Schule machen und möchte ihnen eine Anlaufstelle bieten. So versucht die Initiative mit „Empowerment von und für junge Menschen“ Räume zu öffnen, um „Für einen respektvollen und sicheren Umgang miteinander“ einzutreten. [3]
Im muslimischen Glauben beginnt der diesjährige Ramadan Monat am Abend des 2. April und endet am Abend des 2. Mai. Das arabische Wort Ramadan bedeutet wörtlich übersetzt „heißer Monat“ und bezeichnet den neunten Monat des islamischen Mondkalenders, in dem Muslim*innen weltweit einen Monat lang fasten.
Neben der Ableistung des Glaubensbekenntnisses, der heiligen Pilgerfahrt nach Mekka, dem Gebet und der Entrichtung einer bestimmten Form von Almosen, gehört der Fastenmonat Ramadan zu den fünf Säulen des Islams. Während des Fastenmonats erleben Muslim*innen eine spirituelle Zeit, in der der Verzicht auf Nahrung und Genussmittel von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Fokus steht. Vor der Morgendämmerung nehmen fastende Muslim*innen eine kleine Mahlzeit ein. Nach der Einnahme der Mahlzeit erhalten die Fastenden die Möglichkeit, ihre Absichtserklärung zum Fasten (arab. Niya) zu verkünden. Gemäß der Sunna des Propheten Muhammads wird das Fasten mit Datteln und Wasser gebrochen, um anschließend gemeinsam mit der Familie zu essen. Traditionell beginnen viele Fastende das Essen mit einer leicht bekömmlichen Suppe. Ein weiterer Mittelpunkt des heiligen Fastenmonats ist es, zusätzliche Gebete (arab. salat at-tarawih), sowie Bittgebete abzuleisten und gute Taten anderen Menschen gegenüber zu vollbringen. Der Monat Ramadan ist somit für fastende Muslim*innen eine besondere Zeit, in der man sich der Religiosität und Spiritualität widmen kann.
Jom haScho'a (Tag des Gedenkens an Holocaust und Heldentum) wird dieses Jahr am 28. April gefeiert. Jom haSho’a ist ein israelischer Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer der Shoah einerseits und den jüdischen Widerstand und das Heldentum der jüdischen Untergrundkämpfer andererseits. Traditionell beginnt der Gedenktag in Israel am Vorabend bei Sonnenuntergang mit dem Entzünden von 6 Fackeln in der internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem und geht bis zum Abend des nächsten Tages [1].
International wird häufig auch der Befreiung von Auschwitz, als dem größten Konzentrations- und Vernichtungslager, durch die Alliierten am 27.1.2022 gedacht. In den letzten Jahren haben aber immer mehr Gedenkstätten und jüdische Gemeinden den Jom haScho’a als zentralen Gedenktag übernommen. So fand zum Beispiel am 3. Mai 2005 in Berlin eine Gedenkstunde der jüdischen Gemeinde statt. Im Anschluss wurden die Namen der 55.696 Berliner Juden verlesen, die den Holocaust nicht überlebt haben. Die Lesung dauerte bis zum späten Abend des 4. Mai [2]. In Polen findet seit 1988 ein sogenannter Marsch der Lebenden von meist jugendlichen Juden*Jüdinnen als Gedenkmarsch vom KZ Auschwitz zum KZ Auschwitz-Birkenau statt [3]. Wenn am 3./4. Mai in Israel und weiten Teilen der jüdischen Diaspora des Holocausts gedacht wird, wird der Juden*Jüdinnen von damals nicht als passiver Opfer gedacht. Damit soll auch eine Abgrenzung zur Erinnerungskultur in Deutschland vorgenommen werden, wie sie sich insbesondere im Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 manifestiert, so der Autor Y. Micha BODEMANN, in seinem kritischen Buch „Gedächtnistheater“ [4].
Das christliche Pfingstfest wird von der evangelischen, katholischen und der altorientalischen Kirche (Armenisch-Apostolisch) gefeiert. Am fünfzigsten Tag (griech.: Pentekoste = Pfingsten) nach Ostern endet für Christ*innen die österliche Festzeit, in diesem Jahr Anfang Juni.
Eine Schrift des Neuen Testaments, die Apostelgeschichte, erzählt, dass an diesem Tag die Anhänger*innen Jesu in Jerusalem zusammengekommen waren, als der Geist Gottes auf sie ausgegossen wurde: Ein Brausen sei vom Himmel gekommen und die Jünger hätten plötzlich den Menschen, die aus vielen verschiedenen Ländern stammten und in der Stadt waren, in ihren Muttersprachen von der Auferweckung Jesu erzählen können (so genanntes Pfingstwunder). Daraufhin sollen sich 3.000 Menschen haben taufen lassen und hätten sich zu Jesus Christus bekannt. So wird das Pfingstfest auch als der Beginn der christlichen Kirche betrachtet.
Vor fünf Jahren verabschiedet der Deutsche Bundestag in namentlicher Abstimmung dasjenige Gesetz, das die Eheschließung in Deutschland auch für gleichgeschlechtliche Paare möglich machte. Damit war ein wichtiger Meilenstein bei der Gleichbehandlung von hetero- und homosexuellen Menschen in diesem Land erreicht. Dem waren intensive parlamentarische und auch gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen vorausgegangen. Der Gesetzentwurf stammte aus dem Jahr 2015 und wurde unverändert verabschiedet. In Kraft trat das Gesetz dann am 1. Oktober 2017.
Die sog. Eheöffnung wird von einer breiten gesellschaftlichen und mittlerweile auch parlamentarischen Mehrheit getragen. Trotzdem gibt es immer noch politische Akteure, die das Rad wieder zurückdrehen möchten. Faktisch stehen solchen Bedenkenträger*innen über 250.000 Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare von 2018 bis Ende 2020 gegenüber.
Zwischen dem 17. und dem 23. September 1991 ereigneten sich in der sächsischen Stadt Hoyerswerda mehrere rassistisch motivierte Übergriffe, die sich gegen Bewohnerinnen und Bewohner eines Vertragsarbeiterwohnheims und einer Flüchtlingsunterkunft richteten. Zwischenzeitlich umfasste der randalierende Mob vor dem Haus bis zu 500 Gewaltbereite, Sympathisantinnen und Sympathisanten sowie Schaulustige. Die Polizei griff spät und zunächst zögerlich ein. Insgesamt wurden 32 Menschen verletzt. Von den 82 vorläufig Festgenommenen wurden lediglich vier Personen verurteilt. Die Ausschreitungen standen am Beginn einer Serie von rechtsextremen Gewalttaten in den 1990er-Jahren in Deutschland. Anlässlich des 30. Jahrestages der Ausschreitungen finden in diesem Jahr zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.
Weltweit feiern Anhänger*innen des Hinduismus im Monat Bhadra den Geburtstag des Elefantengottes Ganesha, der gläubigen Hindus als die Verkörperung von Weisheit, Glück und Erfolg und als Zerstörer des Bösen gilt. Das Fest, das auch Vinayaka Chaturthi genannt wird, findet dieses Jahr am 31. August statt und kann bis zu zehn Tage andauern.
In der Mythologie war Ganesha der Sohn von Lord Shiva und seiner Gattin Parvati. Ganesha wurde von Parvati erschaffen, indem sie ihn aus Lehm formte und ihn mit Wasser aus dem Ganges zum Leben erweckte. Anschließend stellte Parvati ihren Sohn Ganesha als Wache vor ihr Haus. Als der Vater Shiva nach Hause zurückkehrte, versperrte ihm Ganesha den Zutritt. Da Shiva bis dahin Ganesha noch unbekannt war, schlug er ihm den Kopf ab. Um den toten Ganesha wieder zum Leben zu erwecken, schickte Shiva seine Gefolgsleute aus, um den Kopf des erstbesten Lebewesens an den Körper Ganeshas zu befestigen. Nachdem Shiva seinem Sohn Ganesha das Leben zurückgab, machte er ihn zum Führer seiner Heere und segnete ihn, damit die Menschen ihm huldigen würden.
Dargestellt wird Ganesha mit einem Elefantenkopf und in seinen Händen befinden sich symbolische Objekte. In der ersten Hand hält Ganesha einen Dreizack, um zu strafen. In der zweiten Hand befindet sich ein Treibstock, welchen er zur Kontrolle des Bewusstseins einsetzt und in der dritten Hand befindet sich eine Lotusblume, welche Ganesha zur Segnung der Menschheit verwendet. In seiner vierten Hand hält er einen Rosenkranz, der die Glückseligkeit symbolisiert.
Traditionell werden zu den Feiertagen in den Häusern und Wohnungen mit Blumen und Lichtern verzierte Ganesha-Figuren aufgestellt. Neben dem Besuch eines Tempels, um dem Gott Opfergaben zu widmen, finden an dem Feiertag weitere öffentliche Veranstaltungen statt. Gesangsdarbietungen, Kunstausstellungen, Theateraufführungen und Aktionen für wohltätige Zwecke gehören zum Feiertagsprogramm. Nach den Hauptfeierlichkeiten finden am 11. Tag vielerorts Prozessionen mit Musik und Tanz statt, bei denen Bilder und Statuen von Ganesha durch die Straßen getragen werden. Am Ende wird Ganesha symbolisch auf die Rückreise in seine Heimat auf dem Berg Kailash geschickt, indem die Statuen im Fluss versenkt werden. Auf diese Reise soll der Gott alles Pech und Missgeschick der Menschen mitnehmen.
Fotoquelle: https://rove.me/de/to/india/ganesh-chaturthi?photo=0
Zehn Menschen mit Migrationsgeschichte und eine Polizistin starben, ohne dass die Sicherheitsbehörden das rechtsterroristische Netzwerk aufdeckten. Vor elf Jahren, am 4. November 2011 enttarnte sich die rechtsterroristische Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ selbst. Sie hat über Jahre hinweg aus rassistischen Motiven in Deutschland lebende Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte kaltblütig ermordet. Mehrere Untersuchungsausschüsse brachten erhebliche Fehler und vorurteilsbelastete Fehleinschätzungen beim Verfassungsschutz und den Ermittlungsbehörden zutage. Wir gedenken der Opfer: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter.
Foto: © Henning Schlottmann / CC BY-SA 4.0 / https://de.wikipedia.org/wiki/NSU-Mordserie#/media/Datei:Kein_Schlussstrich_5577.jpg
Am 17. Mai gehen Menschen auf der ganzen Welt auf die Straße, um gegen Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*phobie zu protestieren. Am 17.05.1990, wurde Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen. In Deutschland hat das Datum eine doppelte Bedeutung: Der gestrichene „Schwulenparagraf“ 175 wird im Datum 17.5. dargestellt.
Trotz dieser historischen Änderungen werden queere Menschen weltweit diskriminiert, in 69 Staaten strafrechtlich verfolgt und in 11 Ländern sind sie sogar von der Todesstrafe bedroht. Deshalb ist der IDAHOBIT wichtig, um für Menschenrechte, Vielfalt und Respekt zu kämpfen.
Quellen: https://www.blsj.de/internationaler-tag-gegen-homophobie/
https://www.coe.int/de/web/portal/17-may-international-day-against-homophobia
Grafik: https://www.lsvd.de/de/ct/6735-idahobit2022
Dieser Aktionstag wurde durch die Initiaitive „Charta der Vielfalt e.V.“ 2012 erstmals initiiert. „Dahinter steht die größte Arbeitgebendeninitiaitve zur Förderung von Diversity in Unternehmen und Institutionen in Deutschland.“ Der Verein hat 38 Unternehmen als Mitglieder und fast 5.000 Organisationen haben die „Charta der Vielfalt“ bisher unterzeichnet.
Am Deutschen Diversity Tag finden Aktionen in Betrieben und in der Öffentlichkeit statt, wie die Aktionslandkarte zeigt. Ziele sind, für Diversität zu werben und z.B. mit dem „Diversity-Rad“ (siehe Grafik) über die unterschiedlichen Dimensionen von Diversität in Unternehmen, Institutionen und der Öffentlichkeit zu informieren. Außerdem bietet der Verein auf seiner Website eine Toolbox „Antirassismus“ an, um eine „antirassistische Bewusstseinsbildung“ am Arbeitsplatz zu fördern.
Quellen für Text und Grafiken:
https://www.charta-der-vielfalt.de/
https://www.charta-der-vielfalt.de/ueber-uns/
https://www.charta-der-vielfalt.de/aktivitaeten/deutscher-diversity-tag/aktionsanmeldung/aktionen/
https://www.charta-der-vielfalt.de/fuer-arbeitgebende/vielfaltsdimensionen/
Hier geht es zu den Quellen ...
In China und weiteren Ländern Asiens feiern Menschen Zhōngqiūjié - das chinesische Mondfest, auch bekannt als Mittherbstfest. Es findet am 15. Tag des achten Monats des chinesischen Mondkalenders statt, welcher dieses Jahr auf den 29. September 2023 fällt. Nach dem traditionellen chinesischen Kalender ist in der Mitte des achten Mondmonats der Mond voll. Die Zahl Acht symbolisiert in der chinesischen Kultur Reichtum und Wohlstand. Die Kombination aus Vollmond und dem achten Monat ist somit für die chinesische Bevölkerung von großer Bedeutung und bringt Glück.
Im Mittelpunkt des Festes steht der Vollmond, welcher im Reich der Mitte Ganzheitlichkeit und Harmonie verkörpert. Das Mondfest wird somit zum Anlass genommen, um mit der Familie zusammenzukommen, gemeinsam zu grillen und Ausflüge zu unternehmen. Gemeinsam werden Laternen aufgehängt, Räucherstäbchen angezündet und Geschenke überreicht.
Der Mondkuchen nimmt eine besondere Rolle ein, da er zum Feiertag in süßer und auch salziger Variante zubereitet und als Mitbringsel gereicht wird. Historisch geht der Mondkuchen auf die Yuan-Dynastie (1279 bis 1368) zurück. In dieser Dynastie wollte die Han-Volksarmee die Regierung der Mongolen stürzen und plante deshalb einen Aufstand durch die Han-Chinesen. Soldaten streuten unter der chinesischen Bevölkerung das Gerücht, dass im Winter eine ernstzunehmende Krankheit zu erwarten sei und die einzige Möglichkeit, von dieser Erkrankung geheilt zu werden, der Verzehr von Mondkuchen sei. Die Soldaten sollten einen Zettel mit der Aufforderung zum Aufstand am Mittherbstfest in die Mondkuchen stecken und diese an Han-Chinesen verkaufen. In der Nacht des Mittherbstes brach dann ein riesiger Aufstand aus. Mit dem Verzehr der Mondkuchen, zu jedem Mittherbst-Festival, soll an jenen Aufstand erinnert werden.
Fotoquelle: https://www.asien.org/das-asiatische-mittherbst-fest/
Weitere Quellen:
https://www.br.de/interkulturell/interkultureller-kalender-mondfest-china-100.html
https://www.compass-international.de/compass-insights/blog/detail/das-chinesische-mondfest/
Das Grundlagenpapier der Bundesregierung zur nationalen Präventionsstrategie.
Mehr lesen, hier zum Download:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2016/strategie-extremismuspraevention-und-demokratiefoerderung.html
Darüber hinaus hat die derzeitige Bundesregierung ein Nationales Präventionsprogramm verabschiedet Mit dem Vorhaben JuRe beteiligt sich Arbeit und Leben an der Umsetzung dieses Programms.
Download:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/sicherheit/praeventionsprogramm-islamismus.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Weitere Links zu Informationen und Materialien zum Themenfeld Prävention gegen religiös begründeten Extremismus und zu relevanten Themen der politischen Jugendbildung:
http://sv-bildungswerk.de/downloads/material/ (Hier findet man viele Methodenbeschreibungen zum Download
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